Das Wunder vom Spitalhof

Glosse«
Blöd, dass man be­schlos­sen hat, die Stadt­bü­che­rei in die In­nen­stadt zu ver­set­zen. Dort ver­mis­sen näm­li­che jetzt schon so man­che das schöne Um­feld, das bis­lang am Park be­steht. Aber, so dachte sich die Stadt­ver­wal­tung: Dann schaf­fen wir eben auf dem Spi­tal­hof ein­fach ei­nen neuen Park!

 „Auf­ent­halts­qua­li­tät“ ist das Zau­ber­wort. Und „Bi­blio­theks­um­feld“. Der Ge­mein­de­rat soll am kom­men­den Don­ners­tag ei­nen Wett­be­werb aus­ru­fen, wer die beste Idee da­für aus dem Hut zau­bert. 70.000 Euro will man sich das kos­ten las­sen. Denn auf dem Spi­tal­hof soll nicht we­ni­ger als ein Wun­der ge­sche­hen.

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Nicht alle dürfen zum „Sommerempfang“

An­kün­di­gung«
An die Stelle des klas­si­schen Neu­jahrs­emp­fangs, zu dem Schorn­dorfs Ober­bür­ger­meis­ter bis­lang stets die ge­samte Bür­ger­schaft ein­lu­den, trat vo­ri­ges Jahr eine Ver­an­stal­tung im Freien: der „Som­mer­emp­fang“ im Zie­ge­lei-Frei­bad. Nach­teil die­ser neuen Ört­lich­keit: Dort ist nicht so viel Platz wie in der Kün­kel­in­halle vor­han­den, in die seit­her ein­ge­la­den wurde. So­mit nah­men 2022 nur rund 500 Bür­ge­rIn­nen an die­sem Er­eig­nis teil. In der Kün­kel­in­halle hin­ge­gen wa­ren es oft­mals mehr als das Dop­pelte.

Den­noch wählte die Stadt­ver­wal­tung auch die­ses Jahr die Form des Som­mer­emp­fangs. Er fin­det am Frei­tag, 30. Juni, ab 19 Uhr statt. An­ders als beim Neu­jahrs­emp­fang ist laut Press­mit­tei­lung jetzt für alle, die kom­men wol­len, eine An­mel­dung „Pflicht“, da „das Teil­neh­mer­kon­tin­gent be­grenzt ist“. Die Frist en­det am Mon­tag, 26. Juni.

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„Sie hat die Position anderer akzeptiert“

Ur­sel Kamps

Bei der Er­nen­nung von Ur­sel Kamps zur Eh­ren­bür­ge­rin am Diens­tag­abend schil­derte Rai­ner Brecht­ken sie in sei­ner Lau­da­tio als eine Frau, „die viele er­mu­tigt hat, mit­zu­ge­stal­ten, ja zu kämp­fen.“ Im Ge­mein­de­rat habe die SPD-Stadt­rä­tin „je­weils eine klare Po­si­tion“ ge­habt, ohne „mit dem Kopf durch die Wand“ ge­hen zu wol­len.

Im Ge­gen­teil: „Sie hat die Po­si­tion an­de­rer ak­zep­tiert und auf ei­nen Kom­pro­miss hin­ge­ar­bei­tet.“ Ihr sei es, so der ehe­ma­lige Staats­se­kre­tär, nie darum ge­gan­gen, abs­trakt zu dis­ku­tie­ren, son­dern „um ganz kon­krete Um­set­zung“, näm­lich eine, die dem Men­schen diene und „den Bür­ger ernst nimmt“.

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Montagsspaziergang und Schilder-Aktion

Nach wie vor trifft sich in Schorn­dorf ein „har­ter Kern“ von Mon­tags­spa­zier­gän­gern um 18 Uhr auf dem Markt­platz, um seit De­zem­ber 2021 „für Frie­den und Frei­heit“ auf die Straße zu ge­hen. Er ist da­mit Teil ei­ner Be­we­gung, die all­wö­chent­lich in Deutsch­land in Dut­zen­den Städ­ten und Ge­mein­den ak­tiv ist, von Lands­hut bis Ros­tock, und in Städ­ten wie Chem­nitz, Leip­zig oder Dres­den so­gar mit meh­re­ren Hun­dert Teil­neh­me­rIn­nen.

Zum ei­nen ist das Thema Covid19 für sie noch nicht ganz vom Tisch, denn im­mer noch lit­ten Men­schen un­ter ent­spre­chen­den po­li­ti­schen Maß­nah­men, wie etwa ein Sol­dat der Bun­des­wehr, des­sen Wei­ge­rung, sich imp­fen zu las­sen, zu ei­ner ge­richt­li­chen Ver­ur­tei­lung führte, weil diese Maß­nahme dort un­ter die Ge­hor­sams­pflicht fällt. Oder ein Arzt, der seit über ei­nem Jahr in Un­ter­su­chungs­haft sitzt, weil er Impf-Un­fä­hig­keits-Be­schei­ni­gun­gen aus­ge­stellt hat, um die kör­per­li­che Un­ver­sehrt­heit sei­ner Pa­ti­en­ten zu schüt­zen.

„Mon­tags­spa­zier­gang und Schil­der-Ak­tion“ wei­ter­le­sen

150 Jahre alte Kastanie in Gefahr

Kom­men­tar«
Als im Tech­ni­schen Aus­schuss am Diens­tag über die künf­tige Nut­zung des Ar­chiv­plat­zes dis­ku­tiert wurde, schlug Stadt­rat Man­fred Ban­tel vor, die 150 Jahre alte Kas­ta­nie an der Ecke des Schul­ho­fes zu fäl­len. Grund: durch den gro­ßen Be­ton-An­bau an die Meie­rei sei sonst die Zu­fahrt zum Park­platz zu eng.

OB Hornikel ent­geg­nete ihm laut heu­ti­ger Aus­gabe der Lo­kal­zei­tung: „Ich habe keine Lust, die um­zu­nie­ten.“
Hier ist höchste Wach­sam­keit ge­bo­ten!

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Rathaus wirbt für Digital-Wirtschaft

An­kün­di­gung«
Ein „Schorn­dor­fer Di­gi­tal­tag“ fin­det am kom­men­den Frei­tag, 16. Juni, von 10 bis 14 Uhr im Rat­haus statt. Un­ter an­de­rem er­klä­ren dort Fach­leute aus der Stadt­ver­wal­tung, „wel­chen Platz die Di­gi­ta­li­sie­rung in der früh­kind­li­chen Bil­dung ein­neh­men darf und muss“. So wer­den etwa elek­tro­ni­sche Me­dien für Ki­tas vor­ge­stellt, die Stadt­bü­che­rei zeigt, wie E‑Books funk­tio­nie­ren, und es gibt ei­nen Vor­trag „ChatGPT – Chan­cen & Ri­si­ken“.

Die Ak­tion ist Teil des bun­des­wei­ten „Di­gi­tal­tags“, der vor 4 Jah­ren er­fun­den wurde: von der „DFA Di­gi­tal für alle“. Ge­spon­sert wird diese ge­mein­nüt­zige GmbH von Te­le­kom, Vo­da­fone und SAP. Ge­grün­det wurde sie 2019 von Ni­klas Velt­kamp, der auch Ge­schäfts­füh­rer im „Bit­kom e.V.“ ist, wel­cher als In­ter­es­sens­ver­tre­tung der deut­schen Di­gi­tal­wirt­schaft fun­giert. Sein Ziel: „op­ti­male po­li­ti­sche und wirt­schaft­li­che Rah­men­be­din­gun­gen für die ITK-Bran­che“.

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Wechsel im Gemeinderat

Iris Grei­ner (CDU)

CDU-Stadt­rä­tin Iris Grei­ner will ihr Amt aus be­ruf­li­chen Grün­den vor Ab­lauf der Wahl­pe­ri­ode (Juni 2024) ab­ge­ben. Da­mit ist sie die 7. Per­son, die vor­zei­tig aus dem Ge­mein­de­rat aus­schei­det, wo­durch je­mand von ei­nem Nach­rü­cker­platz zum Zuge kommt (so wie Schorn­dorfs erste Stadt­rä­tin Klara Palm im Jahr 1922).

In der CDU-Frak­tion gibt es da­mit zum ers­ten Mal seit der Wahl 2019 ei­nen Wech­sel die­ser Art. In al­len an­de­ren Frak­tio­nen hat min­des­tens ein­mal ein sol­cher be­reits statt­ge­fun­den.

Die meis­ten Ro­ta­tio­nen gab es bei den Grü­nen. Noch vor der ers­ten Ge­mein­de­rats­sit­zung hatte An­drea Sie­ber, die Stim­men­kö­ni­gin auf die­ser Liste, ihre Frak­tion ver­las­sen, und übte fortan ihr Amt als „Ein­zel­stadt­rä­tin“ aus. Ihr Par­tei­freund An­dreas Schnei­der wählte im Ja­nuar 2021 den glei­chen Weg.

„Wech­sel im Ge­mein­de­rat“ wei­ter­le­sen

Wie wird die CDU stimmen?

An­kün­di­gung«
Die Um­ge­stal­tung des Ar­chiv­plat­zes wird am kom­men­den Diens­tag, 13. Juni, im Tech­ni­schen Aus­schuss be­ra­ten. Ziel ist, den seit­he­ri­gen Park­platz „für alle zu öff­nen und er­leb­bar zu ma­chen“, wie in der Sit­zungs­vor­lage steht.

Span­nend ist da­bei die Frage, wie die CDU-Frak­tion ab­stim­men wird. Ihr Vor­sit­zen­der hatte dem Neu­bau der Stadt­bü­che­rei an die­sem Stand­ort nur un­ter der Be­din­gung zu­ge­stimmt, dass dort al­les beim Al­ten bleibt, sprich: dass keine Park­plätze weg­fal­len. Die Hälfte der Frak­tion war kom­plett ge­gen die­ses Neu­bau-Pro­jekt.

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Er hat es kommen sehen

Ge­denk­tag«
Heute vor elf Jah­ren starb der US-ame­ri­ka­ni­sche Schrift­stel­ler Ray Brad­bury. Vor ge­nau 70 Jah­ren er­schien in New York sein welt­be­kann­ter dys­to­pi­scher Ro­man „Fah­ren­heit 451“.

In die­ser düs­te­ren Zu­kunfts­vi­sion be­schreibt er eine Welt ohne Bü­cher. „Es kam nicht von oben, von der Re­gie­rung“, so wird darin die Haupt­fi­gur be­lehrt. „Es fing nicht mit Ver­ord­nun­gen und Zen­sur an, nein! Tech­nik, Mas­sen­kul­tur und Min­der­hei­ten­druck brach­ten es gott­lob ganz von al­lein fer­tig.“ Was letzt­end­lich dazu führte, dass alle Bü­cher ver­brannt wer­den muss­ten.

Brad­bury ent­wirft das Sze­na­rio ei­ner schlei­chen­den Zen­sur fol­gen­der­ma­ßen: „Je grö­ßer die Be­völ­ke­rung, umso mehr Min­der­hei­ten. Sieh dich vor, dass du den Hun­de­freun­den nicht zu nahe trittst, oder den Kat­zen­freun­den, den Ärz­ten, Ju­ris­ten, den Mor­mo­nen, Quä­kern, den hier ge­bo­re­nen Chi­ne­sen, Schwe­den, Deut­schen…“, er­klärt dort der Chef der Bü­cher­ver­bren­nungs-Truppe, Haupt­mann Be­atty. Denn: Je mehr po­li­ti­sche Kor­rekt­heit ge­for­dert werde, „umso we­ni­ger darf man sich auf um­strit­tene Fra­gen ein­las­sen, merk dir das! Auch die min­deste Min­der­heit muss ge­schont wer­den.“

„Er hat es kom­men se­hen“ wei­ter­le­sen
schoblatt.de