"Die jetzige Bücherei ist einer Stadt wie Schorndorf nicht würdig."
Pro-Neubau-Argument von Bernd Hornikel, der seinerseits als Oberbürgermeister im Hasenkostüm die Rathaus-Bediensteten zu Ostern mit Schokolade beschenkt, und dies auf seinem Facebook-Account am 7. April gepostet hat.
Citymanagement unter der Lupe
Ankündigung«
Wie das Citymanagement mit unseren Steuergeldern umgeht, ist in seinem Geschäftsbericht für 2021 nachzulesen. Diesen hat Marietta Weil, die Leiterin vom Fachbereich Revision der Stadtverwaltung, nun unter die Lupe genommen. Sie bemängelt in ihrem Prüfbericht u.a. dass durch das „Bookingkit“ für die Online-Buchung und ‑Bezahlung von Stadtführungen (s. S. 29) gegen das Kassenrecht verstoßen werde, und es dabei „Differenzen“ gegeben habe, „die nicht nachvollziehbar sind“. Diese gelte es aufzuklären.
Zudem moniert sie „erhebliche Mehrausgaben“ (s. S. 16 f.), unter anderem: „Zu einer Überschreitung des Planansatzes um rd. 15.000 € kam es insbesondere, weil die Übernahme der Vermögensgegenstände durch Centro nicht eingeplant war.“ Zum städtischen Zuschuss in Höhe von 51.000 Euro für Centro seien noch „Sonderzuschüsse“ (s. S. 10) aus dem Stadthaushalt „für verschiedene Veranstaltungen und den Stadtgutschein“ hinzugekommen.
„Citymanagement unter der Lupe“ weiterlesenFundament der Spitalscheuer freigelegt
Kurzmeldung«
Am Montag wurde mit den ersten Bagger-Arbeiten für die neue Stadtbücherei begonnen – und gleich wieder aufgehört. Laut Auskunft von Roland Buggle stieß man dabei auf das Fundament der Spital-Scheuer, die früher dort gestanden hatte.
Buggle wurde als ehrenamtlicher Beauftragter des Landesdenkmalamts über die Grabungsarbeiten informiert, und sagt, nun werde eine Hauptamtliche dieser Behörde den Fund in Augenschein nehmen.
Provinziell
Kommentar«
Schon seit über 20 Jahren gibt es im Sommer in Paris einen „Stadtstrand“. Jetzt ist diese Idee auch in der schwäbischen Provinz angekommen. Bei uns. Natürlich mit den notwendigen Anpassungen an die hiesigen Gegebenheiten, um nicht zu sagen Abstrichen. Während sich das französische Vorbild auf 800 Metern Länge erstreckt, sind bei uns gerade malt nur 20 Meter drin.
Aus der Not geboren, weil die Steinwüste Paris sich im Sommer sehr aufheizt, wird dort den Menschen ein bisschen Abkühlung entlang der Seine verschafft. In Schorndorf gibt es zwar auch einen Fluss, aber nicht direkt im Stadtzentrum. „Macht nichts“, denkt sich City-Manager Lars Scheel, „wir haben ja den Marktbrunnen, der plätschert auch“.
Mit dieser pragmatischen Einstellung erinnert er an Gustav Knuth als Direktor einer kleinen Wanderbühne im Film „Der Raub der Sabinerinnen“. Auch diesem war kein Problem zu groß, um es nicht hurtig zu lösen: Wir brauchen einen Pinienhain als Kulisse? – Na, da nehmen wir doch einfach den Gummibaum aus dem Wohnzimmer vom Gymnasialprofessor und setzen seinen Papagei drauf. Oder: Es fehlt an römischen Legionären? – Macht nichts, dann lassen wir die Freiwillige Feuerwehr auftreten. Die tragen auch Helme.
„Provinziell“ weiterlesenStammtisch des Frauenforums
Ankündigung«
Alle Frauen von Schorndorf sind eingeladen zum Stammtisch des Frauenforums am Mittwoch, 24. Mai, ab 19 Uhr in den „offenen roten Salon“ der Manufaktur (1.Stock, neben der Kinokasse).
„In lockerer Atmosphäre“ sollen dort kommende Veranstaltungen diskutiert, Ideen ausgetauscht und an Netzwerken weitergeknüpft werden. Themen gibt es genug, wie unter anderem die vom vorherigen OB abgeschaffte Stelle der Frauenbeauftragten, der Förder-Etat der Stadt für frauenpolitische Projekte, die schleppende Umsetzung des Antrags, mehr Straßen und Plätze nach Frauen zu benennen sowie die Gemeinderatswahl im kommenden Jahr.
20.000 Euro in den Sand gesetzt
Kurzmeldung«
Das Citymanagement setzt auf Sand, um die Innenstadt zu „beleben“ und „den baden-württembergischen Einzelhandel zu fördern“. Ab 27. Juli soll daher auf dem Oberen Marktplatz ein „Stadtstrand“ von rund 7 mal 20 Metern Größe entstehen. Das ganze Projekt kostet 50.000 Euro und wird zu 60 Prozent vom Wirtschaftsministerium des Landes gefördert, weshalb 20.000 Euro aus hiesigen Mitteln bestritten werden müssen.
Der Sand allein soll „schätzungsweise 3.000 bis 4.000 Euro“ kosten, erklärt City-Manager Lars Scheel auf Anfrage. Hinzu komme eine Holzeinfassung sowie Liegestühle, Sitzsäcke, Sonnensegel, Strandbar und „ein musikalisches Rahmenprogramm mit relaxten Beats von regionalen DJs und Bands“. Also eine Art SchoWo „en miniature“, 6 Wochen lang, bis 10. September.
Lars Scheel betont: „Für uns ganz wichtig: Sowohl der Sand als auch das Holz, werden im Anschluss auf städtischen Spielplätzen und Außenanlagen weiterverwendet.“
Ein Zitat
Schon komisch: Steuerhinterziehung wird bestraft, aber Steuerverschwendung nicht.
Aufgeschnappt in der Fußgängerzone
Die SchoWo, eine „heilige Kuh“
Kommentar«
Wenn ein Geschäftsführer seinen Betrieb in die roten Zahlen bringt, wird er rausgeworfen. Vielleicht nicht gleich beim ersten Mal. Aber wenn es ein zweites Mal in Folge passiert, mit Sicherheit. Nicht so in der städtischen Verwaltung: Schon zum zweiten Mal verlangt der Veranstalter der SchoWo eine nachträgliche Aufstockung des Zuschusses aus Steuergeldern, weil ihm das, was zugesagt wurde, nicht ausreiche.
Zum zweiten Mal wird damit der Beschluss des Gemeinderats ignoriert. Denn: Es hat ja funktioniert! Man fordert – und man bekommt. Andere Vereine, die durch Steuergelder unterstützt werden, halten ihr Budget ein. Das Kulturforum hat beispielsweise den Druck seines Kulturkalenders eingestellt und kürzt an seinem Programm, um mit dem Geld, das es zur Verfügung hat, hinzukommen. Nicht so die SchoWo-Macher.
„Die SchoWo, eine „heilige Kuh““ weiterlesenSchoWo-Kosten laufen erneut aus dem Ruder
Ankündigung«
Für die SchoWo 2023 hat der Gemeinderat 111.000 Euro an Steuergeldern genehmigt. Das wurde im Haushaltsplan so festgeschrieben (s. S. 811: „Hier gilt es 2023 vor allem, das vorgesehene Budget einzuhalten“). Doch nun werden die StadträtInnen am Donnerstag, 11. Mai, im Verwaltungsausschuss darüber „in Kenntnis gesetzt“, dass dieses Geld „nicht ausreichend“ sei. Man rechne stattdessen mit 150.000 Euro, also 39.000 Euro mehr, als vorgegeben war.
Bereits im vorigen Jahr wurden die vom Gemeinderat beschlossenen 132.000 Euro für die SchoWo um satte 20 Prozent überschritten. Eine Reduzierung der Kosten, so steht es in der Sitzungsvorlage, sei für den Eigenbetrieb Citymanagement in diesem Jahr jedoch nicht möglich, „da das bestehende Konzept nicht verändert“ wurde. Warum dies nicht geschah, steht nicht in diesem Papier.
Begründet wird der zusätzliche Betrag mit einer „generellen Steigerung der Kosten bei allen beteiligten Dienstleistern“ sowie „neuen Stundensätzen“ für die Zentralen Dienste. Dennoch sei der Eigenbetrieb „bestrebt“, die Ausgaben, „soweit es ihm möglich ist“ und „gemeinsam mit den beteiligten Partnern“ dieses Jahr „im Rahmen zu halten“.