Ankündigung«
Ab kommenden Dienstag, 30. Juli, werden täglich zweimal Turmsegmente und Rotorblätter für zwei Windräder durch Schorndorf transportiert. Ihr Ziel ist der „Windpark Königseiche“ bei Ebersbach im Kreis Göppingen.
164 Meter hoch werden dort allein die Türme, die von den Rotoren überstrichene Fläche betrage laut Bürgerinitiative „Pro Schurwald“ 17.480 Quadratmetern, was 2,5 Fußballfeldern entspricht.
Die Route der Transporter verläuft in Schorndorf laut hiesiger Pressestelle „von der Nähe des Tuscaloosa-Kreisverkehrs“ über die Schorndorfer Straße, Am Ziegelgraben, Lortzingstraße, Burgstraße und Schlichtener Straße durch Schlichten hindurch. Die Fahrzeuge würden von Begleitern auf der Straße per Fernsteuerung gelenkt.
Bereits seit dem Jahre 2016 polarisiere deren Zielort Sümpflesberg/Königseiche, schreibt der Filstalexpress. Fast 240 Meter hoch sollen die Windräder in den Himmel ragen, wobei der Abstand zu den Ortschaften Büchenbronn und Baiereck rund 700 Meter beträgt.
1.500 Unterschriften hatte eine Bürgerinitiative gegen das Projekt beim Landratsamt Göppingen eingereicht, weil „der zu erwartende Lärm mit über 45 dB(A) und der Schattenschlag in den angrenzenden Ortschaften, der Bau innerhalb eines Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiets sowie die mangelnde Rentabilität und Wirtschaftlichkeit der Anlagen“ gegen den Bau sprächen.
Zumal der Schurwald eine „Region mit geringem Windaufkommen“ sei, und dies „im windschwächsten Bundesland der Bundesrepublik Deutschland“. Weshalb auch die Windkraftanlagen auf dem Goldboden bei Winterbach „bisher jedes Jahr deutlich unter den Prognosen“ zurückgeblieben seien.
Im Jahr 2018 schüttete die Bundesnetzagentur 8,15 Milliarden Euro Vergütungen für Windräder an Land aus, ist auf der Homepage des Vereins „Europäische Energiewende“ zu lesen. Jedoch stimme es nicht, dass sich Windkraftanlagen für die Betreiber nur deshalb rechneten, weil sie subventioniert würden. Denn dieses Geld seien keine Steuergelder, sondern stammte aus der EEG-Umlage.
Nachdem diese Umlage Anfang 2023 abgeschafft wurde, wird „der Finanzierungsbedarf der erneuerbaren Energien künftig durch den Bund (Klima- und Transformationsfond) ausgeglichen“, erklärt das Wirtschaftsministerium. Dieser Fond liege „als Sondervermögen“ in der „Federführung“ des Finanzministeriums, wobei an dessen „Bewirtschaftung“ weitere Ministerien beteiligt seien.
Während der Transporte durch Schorndorf könne es zu Verkehrsbehinderungen kommen, kündigt die städtische Pressestelle an. Ob die Fahrten auch am Wochenende 3. und 4. August stattfinden, sei noch offen. Der letzte Transport sei für Samstag, 10. August geplant. Aktuelle Informationen würden auf der städtischen Webseite und Social-Media-Kanälen veröffentlicht.
Verkehrsschilder, die dem Transport im Wege stehen, seien von der Betreiberfirma Uhl im Vorfeld abmontiert und durch mobile Schilder ersetzt worden, die am Tag der Durchfahrt kurzfristig zur Seite gerückt würden, erklärt Verena Krabbe von der Schorndorfer Pressestelle. Personalaufwand und Kosten gingen also nicht zulasten der hiesigen Zentralen Dienste.
„Das erfahrene Logistikteam ist dabei von Fahrt zu Fahrt flotter unterwegs und versucht örtliche Besonderheiten wie Maibaumerrichtung oder Kommunionsfeier so gut wie möglich beim Ablauf zu berücksichtigen“, schreibt die Firma Uhl zum Transport ihrer 78 langen Rotorblättern für Sulzbach-Laufen.