Herr des Verfahrens

Kom­men­tar«
Es ist keine Schorn­dor­fer Er­fin­dung, bei Pres­ti­ge­pro­jek­ten den wah­ren Preis nicht von An­fang an zu nen­nen, son­dern scheib­chen­weise zu ent­hül­len in Form „un­vor­her­ge­se­he­ner Zu­satz­kos­ten“. Das wird über­all so ge­macht. Denn die­je­ni­gen, die sol­che „Leucht­türme“ bauen wol­len, wis­sen ge­nau, dass sie zum wah­ren Preis nie von der Be­völ­ke­rung ge­neh­migt wür­den.

So hatte zwar Bür­ger­meis­ter Eng­lert er­klärt, dass über kein Ge­bäude in Schorn­dorf ein bes­se­rer Zu­stands­be­richt exis­tiere, als über je­nes, in das die Bü­che­rei ein­zie­hen soll. Plötz­lich aber ent­deckt man, dass 60 Pro­zent der Holz­kon­struk­tion ma­rode ist – wo­durch das Leucht­turm­pro­jekt teu­rer wird. Ach!

An­ge­nom­men, er wusste von die­sem Scha­den, be­vor der Ge­mein­de­rat den Bau­be­schluss fasste, dann wäre das eine schwer­wie­gende Un­ter­schla­gung von In­for­ma­tio­nen ge­gen­über den Stadt­rä­tIn­nen.

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Detlef Beune: „Ohne Frieden ist alles nichts“

An­kün­di­gung«
„Ich bin da­von über­zeugt, dass ein gro­ßer Teil der Be­völ­ke­rung sich nichts sehn­li­cher wünscht als Frie­den in der Ukraine und welt­weit“, sagt Det­lef Be­une, In­itia­tor der Frie­dens­in­itia­tive Schorn­dorf. Diese lädt für heute, Frei­tag, 9. Au­gust, 18 Uhr zu ei­ner be­son­de­ren Mahn­wa­che: näm­lich an­läss­lich des Atom­bom­ben-Ab­wurfs des US-Mi­li­tärs auf Hi­ro­shima am 6. Au­gust 1945.

„Bis­lang ha­ben es die füh­ren­den Po­li­ti­ker der Am­pel oder der CDU ge­schafft, eine starke Frie­dens­be­we­gung zu ver­hin­dern“, er­klärt er, „in­dem sie die alte rö­mi­sche Stra­te­gie des ‚Di­vide et im­pera‘ „per­fekt um­ge­setzt ha­ben“. Ge­gen diese Form der Spal­tung könne je­doch je­der und jede selbst et­was tun. Zu­mal ak­tu­ell wie­der ge­plant ist, Mit­tel­stre­cken­ra­ke­ten in Deutsch­land zu sta­tio­nie­ren, die ato­mar be­stückt wer­den könn­ten.

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Morsche Balken verzögern Bücherei-Neubau

Pilz­be­fall in Dach­stuhl und Fach­werk der Meie­rei macht den Zeit­plan zum Ein­zug der neuen Bü­che­rei dort im Som­mer 2025 zu­nichte. Der alte Ge­mein­de­rat wurde in sei­ner letz­ten Sit­zung mit die­ser Hi­obs­bot­schaft durch den Sach­ver­stän­di­gen Klaus Hoch in­for­miert. Bei der Sa­nie­rung des Ge­bäu­des in den 80-er-Jah­ren sei mit Ep­oxid­harz ge­ar­bei­tet wor­den, so dass die Feuch­tig­keit nicht mehr aus dem Holz ent­wei­chen konnte.

„Warum hat man das Holz dort nicht vor­her dar­auf­hin un­ter­sucht, nach­dem man schon das Ne­ga­tiv­bei­spiel mit Ep­oxid­harz-Schä­den am Stadt­mu­seum kannte?“, fragte da­her CDU-Stadt­rä­tin Kirs­ten Katz. „Schon an der Palm’schen Apo­theke“, er­gänzte ihr Frak­ti­ons­kol­lege Man­fred Ban­tel, „gab es das Pro­blem mit Ep­oxid­harz.“

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Skulpturen-Führung mit Kirsten Katz

An­kün­di­gung«
Über 40 Skulp­tu­ren schmü­cken in Schorn­dorf den so­ge­nann­ten öf­fent­li­chen Raum. Die Äl­teste ist das Daim­ler-Denk­mal vor dem Wei­ber-Mo­saik an der Nord­seite des Rat­hau­ses. Vom Ori­gi­nal aus dem Jahr 1934 ist nur noch der So­ckel er­hal­ten, weil die Fi­gur im Zwei­ten Welt­krieg ein­ge­schmol­zen wurde. 1950 wurde er mit Ge­denk­plat­ten für den „Sohn der Stadt“ ver­se­hen.

Stadt­füh­re­rin Kirs­ten Katz lädt am Sonn­tag, 4. Au­gust, zu ei­nem Rund­gang ein, bei dem sie Ent­ste­hungs­ge­schich­ten und Hin­ter­gründe zu den Plas­ti­ken er­zählt. Treff­punkt ist um 15 Uhr am Ein­gang der Q Ga­le­rie, Karl­straße 19. Er dau­ert etwa zwei Stun­den und kos­tet 6 Euro, Kin­der frei.

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Lughnasadh, das Schnitterfest

An­kün­di­gung«
Un­sere Vor­fah­ren fei­er­ten ihre Feste nicht als will­kür­li­che „Events“, son­dern im Zu­sam­men­hang mit dem Kreis­lauf der Na­tur­kräfte ei­nes Jah­res. So wurde bei den Kel­ten am 1. Au­gust Lugh­na­sadh ge­fei­ert, das Schnit­ter­fest, wenn das (über-)lebenswichtige Korn zu ern­ten be­gon­nen wurde. Mit ei­nem aus die­sem ers­ten Mehl des Jah­res ge­ba­cke­nen Brot dankte man der Na­tur für ihr Ge­schenk.

Der Name Lugh­na­sadh geht auf den Feu­er­gott Lugh zu­rück (bei den Ger­ma­nen als „Loki“ be­kannt), der laut Wolf-Die­ter Storl auf dem Hö­he­punkt des Som­mers mit „An­nona, der Ma­trone mit dem Füll­horn, der Korn­mut­ter, der Er­näh­rerin der Welt, Hoch­zeit fei­ert“.

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Ein Zitat

„Die Landesregierung sagt: Liefert die Anträge ab, aber zackig!“

Be­schwerte sich OB Hornikel im Ge­mein­de­rat dar­über, dass die Stadt­ver­wal­tung An­träge auf Fi­nanz­hilfe für Hoch­was­ser­schä­den in­ner­halb von 4 Wo­chen ab­ge­ben müsse.
Zu­vor noch hatte er mo­niert, dass die Re­gie­rung in Stutt­gart bei der Hoch­was­ser­hilfe nicht schnell ge­nug in die Gänge komme.

Windrad-Transport durch Schorndorf

An­kün­di­gung«
Ab kom­men­den Diens­tag, 30. Juli, wer­den täg­lich zwei­mal Turm­seg­mente und Ro­tor­blät­ter für zwei Wind­rä­der durch Schorn­dorf trans­por­tiert. Ihr Ziel ist der „Wind­park Kö­nigs­ei­che“ bei Ebers­bach im Kreis Göp­pin­gen.

164 Me­ter hoch wer­den dort al­lein die Türme, die von den Ro­to­ren über­stri­chene Flä­che be­trage laut Bür­ger­initia­tive „Pro Schur­wald“ 17.480 Qua­drat­me­tern, was 2,5 Fuß­ball­fel­dern ent­spricht.

Die Route der Trans­por­ter ver­läuft in Schorn­dorf laut hie­si­ger Pres­se­stelle „von der Nähe des Tus­ca­loosa-Kreis­ver­kehrs“ über die Schorn­dor­fer Straße, Am Zie­gel­gra­ben, Lortzing­straße, Burg­straße und Schlich­te­ner Straße durch Schlich­ten hin­durch. Die Fahr­zeuge wür­den von Be­glei­tern auf der Straße per Fern­steue­rung ge­lenkt.

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Emma Holland

Ge­denk­tag
Heute vor 69 Jah­ren wurde Emma Hol­land zu Grabe ge­tra­gen, nach­dem sie am 20. Juli 1955 im Al­ter von 87 Jah­ren ge­stor­ben war. Sie ist die erste Frau, die in  Schorn­dorf als Leh­re­rin an der Ober­schule un­ter­rich­tet hat, wel­che sei­ner­zeit „Re­al­schule“ hieß.

Ihre An­stel­lung Ende 1914 war aus der Not ge­bo­ren: Da­mals wur­den alle Män­ner – und so­mit auch Leh­rer – zum 1. Welt­krieg ein­ge­zo­gen. Um den Schul­be­trieb auf­recht zu er­hal­ten, fragte man Emma Hol­land, ob sie ein­sprin­gen könne, weil sie be­reits Pri­vat­un­ter­richt in Spra­chen er­teilt hatte. Man ging da­von aus, dass sie nur eine sehr kurze Zeit bis zur Rück­kehr der Män­ner zu über­brü­cken hatte. Sie blieb bis Kriegs­ende 1918.

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Ein Zitat

„Wir haben immer mit offenen Karten gespielt.“

So be­teu­erte Bür­ger­meis­ter Eng­lert am Don­ners­tag im Ge­mein­de­rat, als be­kannt­ge­ge­ben wurde, dass der Bü­che­rei-Neu­bau durch mas­sive Schä­den in Fach­werk und Dach­stuhl der Meie­rei teu­rer wer­den wird.
Der Pilz­be­fall in den Holz­bal­ken sei erst jetzt ent­deckt wor­den, ob­wohl er selbst vor zwei Jah­ren er­klärt hatte: „Wir ha­ben über kein Ge­bäude ei­nen bes­se­ren Zu­stands­be­richt.“
Dem Bau­be­schluss im Jahr 2022 lag ein „ga­ran­tier­ter Ma­xi­mal­preis“ von 8,5 Mil­lio­nen Euro zu­grunde.
Der Ge­mein­de­rat stimmte auf die­ser Ba­sis für das Pro­jekt – mit Aus­nahme von acht Stadt­rä­tIn­nen, die sei­ner­zeit schon den Zah­len nicht trau­ten.

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