Kein Extremismus in Schorndorf

In Schorn­dorf gibt es kei­nen Ex­tre­mis­mus in Par­teien. So lau­tet der „vor­läu­fige Be­fund“, den der Po­li­tik­wis­sen­schaft­ler Rolf Fran­ken­ber­ger am Frei­tag­abend bei der „De­mo­kra­tie­kon­fe­renz“ vor­stellte. Er forscht an der Uni Tü­bin­gen zu „po­li­ti­scher Kul­tur und Le­bens­wel­ten“ so­wie „ex­trem rech­ten Ideo­lo­gien und de­ren Ver­all­täg­li­chung“.

Er er­klärte den rund 40 Teil­neh­me­rIn­nen im hie­si­gen Rat­haus, dass auch hin­sicht­lich der de­mo­kra­ti­schen Teil­habe die Lage in Schorn­dorf „ei­gent­lich gut“ und „noch halb­wegs in­takt“ sei, denn „da ist noch Dia­log“. Dies hät­ten zu­min­dest die 13 Per­so­nen mit „Ein­blick“, die sein Team in­ter­viewt habe, so ge­äu­ßert.

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Wohnraum sichern statt Demokratie fördern?

Kurz­mel­dung«
Die Ab­schaf­fung der „Fach­stelle zur Wohn­raum­si­che­rung“ in Schorn­dorf hält Stadt­rat Lars Haise (AfD) für ei­nen „gra­vie­ren­den Feh­ler“. Dort habe die „Er­la­cher Höhe“ mit ih­rem Be­ra­tungs­an­ge­bot in den vier Jah­ren, die die­ses be­steht, ins­ge­samt 135 Fa­mi­lien vor dem Ver­lust ih­rer Woh­nung be­wahrt (da­von 49 in Schorn­dorf).

Ur­sprüng­lich war das im Sep­tem­ber 2021 be­gon­nene Pro­jekt auf fünf Jahre an­ge­legt ge­we­sen. Es wurde von der „Ak­tion Mensch“ zu rund 90 Pro­zent ge­för­dert, was etwa 270.000 Euro ent­spricht. Die Stadt un­ter­stützte „flan­kie­rend“ mit 8.000 Euro und stellte Räum­lich­kei­ten zur Ver­fü­gung.

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Wie viel Demokratie steckt in Schorndorf?

An­kün­di­gung«
Bei der „De­mo­kra­tie­kon­fe­renz“ am Frei­tag, 28. No­vem­ber, wird der Po­li­tik­wis­sen­schaft­ler Rolf Fran­ken­ber­ger die Er­geb­nisse sei­ner Un­ter­su­chung über die „ge­sell­schaft­li­chen Ent­wick­lun­gen in Schorn­dorf und Ur­bach“ im Rat­haus prä­sen­tie­ren.

Kon­kret ging er der Frage nach: „Wie steht es um den ge­sell­schaft­li­chen Zu­sam­men­halt in Schorn­dorf und Ur­bach? Wel­che Ent­wick­lun­gen prä­gen das de­mo­kra­ti­sche Mit­ein­an­der, und wo gibt es Chan­cen oder Span­nun­gen?“

Dazu hat er als Lei­ter des Tü­bin­ger „In­sti­tuts für Rechts­extre­mis­mus­for­schung“ mit sei­nem Team beide Kom­mu­nen nach ei­ge­nen An­ga­ben „ein we­nig un­ter die Lupe ge­nom­men“.

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Der OB warnt vor Missbrauch von Macht

Ober­bür­ger­meis­ter Bernd Hornikel er­klärte in sei­ner Rede zum Volks­trau­er­tag, dass die Vor­stel­lung, Krieg sei le­dig­lich die „Fort­set­zung der Po­li­tik mit an­de­ren Mit­teln“ auf „ekla­tante Weise“ ver­harm­lose, was Krieg tat­säch­lich an un­fass­ba­rem Leid über die Men­schen bringt.

Des­we­gen plä­diert er da­für, „Kon­flikte nicht mehr mit Waf­fen, son­dern mit Wor­ten zu lö­sen“. Er apel­lierte: „Je­der von uns kann den Dia­log su­chen“ und: „Frie­den be­ginnt dort, wo Men­schen ein­an­der ver­ste­hen wol­len, statt sich zu be­kämp­fen.“ 

Hier das Ma­nu­skript der ge­sam­ten Rede:

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Richtfest auf der Bücherei-Baustelle

In den gelb-ro­ten Stadt­far­ben ge­schmückt: der Richt­baum

Kurz­mel­dung«
Heute wird um 16.30 Uhr Richt­fest ge­fei­ert auf der Bü­che­rei-Bau­stelle, denn das Dach der ehe­ma­li­gen Meie­rei ist fer­tig­ge­stellt – samt je zwei Rei­hen rund 14 Me­ter lan­ger Dach­gau­ben auf je­der Seite.

Diese Fens­ter ha­ben Alu­rah­men und die Funk­tion, im Brand­fall zur Ent­rau­chung zu die­nen, da sie nach au­ßen ge­kippt wer­den kön­nen, wie auf der Bau­stelle zu er­fah­ren war.

Den Richt­spruch wird To­bias Do­bler, Ge­schäfts­füh­rer der Firma Holz­bau Hie­ber, hal­ten. Was er darin sa­gen wird, darf er vor­her nicht ver­ra­ten, weil Zim­mer­leute tra­di­tio­nell da­von aus­ge­hen, dass das Un­glück brächte. Den Brauch gibt es seit dem 14. Jahr­hun­dert.

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Kameraden, Krieg und Korruption

Kom­men­tar«
Heute er­schallt es wie­der auf dem Al­ten Fried­hof, wie all­jähr­lich zum Volks­trau­er­tag: das Hohe Lied der Män­ner­freund­schaft, wie sie nur im Krieg mög­lich ist – und just dort so jäh be­en­det wird.

Der Text von „Ich hatt‘ ei­nen Ka­me­ra­den“ stammt üb­ri­gens von dem Tü­bin­ger Dich­ter Lud­wig Uh­land, ver­tont hat ihn Fried­rich Sil­cher aus Schnait.

„Den kom­men­den Ge­schlech­tern zur Mah­nung“ wurde nach dem Ers­ten Welt­krieg auf dem Al­ten Fried­hof in Schorn­dorf eine Ge­denk­stelle ein­ge­rich­tet. Dort fin­det heute ab 11.30 Uhr eine Ver­an­stal­tung mit Re­den, Mu­sik und Kranz­nie­der­le­gung statt.

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Dr. Helene Stöcker: Es liegt an uns

Ge­denk­tag«
Heute vor 156 Jah­ren kam He­lene Stö­cker zur Welt. Als Mit­glied im „Bund der Kriegs­dienst­geg­ner“ un­ter­schrieb sie den Satz: „Der Krieg ist ein Ver­bre­chen an der Mensch­heit“ und ge­lobte: „Ich bin da­her ent­schlos­sen, keine Art von Krieg zu un­ter­stüt­zen.“

Über die Frie­dens­no­bel­preis­trä­ge­rin Ber­tha von Sutt­ner ist He­lene Stö­cker Pa­zi­fis­tin ge­wor­den, ge­nauer: über de­ren Ro­man „Die Waf­fen nie­der!“, der 1889 er­schie­nen war und in 15 Spra­chen über­setzt wurde.

Stö­cker nahm am Frau­en­frie­dens­kon­gress 1915 in Den Haag teil, de­ren 1.136 Teil­neh­me­rin­nen aus 12 Na­tio­nen ein Ende des Ers­ten Welt­kriegs for­der­ten. Zu­dem en­ga­gierte sie sich für Frau­en­rechte.

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Windkraft: Pro und Contra

An­kün­di­gung«
Über den „ak­tu­el­len Stand“ zum Vor­ha­ben „Wind­park Schur­wald“ wird am heu­ti­gen Mon­tag, 10. No­vem­ber, ab 18 Uhr in der Schur­wald­halle Ober­b­er­ken in­for­miert.

Ver­an­stal­ter ist die „En­er­gie­ver­sor­gung Fils­tal“ zu­sam­men mit den Stadt­wer­ken Fell­bach und Schorn­dorf, nach ei­ge­nen An­ga­ben „eine starke Un­ter­neh­mens­ko­ope­ra­tion“, die in diese Wind­kraft­an­lage rund 40 Mil­lio­nen Euro in­ves­tie­ren will.

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Niemanden zum Kriegsdienst zwingen

Ge­denk­tag«
Am 7. No­vem­ber 1947 stellte Anna Haag im Land­tag von Würt­tem­berg-Ba­den den An­trag, dass man den Satz „Nie­mand darf zum Kriegs­dienst ge­zwun­gen wer­den“ in die Lan­des­ver­fas­sung auf­neh­men solle.

Be­vor die De­batte dar­über be­gin­nen konnte, war sie aber auch gleich schon wie­der be­en­det. Denn der CDU-Ab­ge­ord­nete Fe­lix Wal­ter be­an­tragte um­ge­hend, das Thema in den Rechts­aus­schuss zu über­wei­sen.

Doch Anna Haag gab nicht auf. Als sie sah, dass sie nicht die nö­tige Zwei­drit­tel­mehr­heit für eine Ver­fas­sungs­än­de­rung be­käme, schlug sie vor, das Recht auf Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung we­nigs­tens als Ge­setz zu be­schlie­ßen. Sie hatte gute Gründe.

„Nie­man­den zum Kriegs­dienst zwin­gen“ wei­ter­le­sen
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