2 Millionen Euro mehr für die Bücherei?

An­kün­di­gung«
Am kom­men­den Diens­tag, 10. Sep­tem­ber, soll der Tech­ni­sche Aus­schuss des Ge­mein­de­rats Mehr­kos­ten von 1,9 Mil­lio­nen Euro für die neue Bü­che­rei zu­stim­men. Die Ver­wal­tung schlägt vor, das ge­samte Fach­werk samt Dach­stuhl der Meie­rei ab­zu­rei­ßen und neu auf­zu­bauen, nach­dem die Höl­zer dort vom Pilz be­fal­le­nen sind.

Die Sit­zung dürfte in­ter­es­sant wer­den, weil aus dem Gre­mium be­reits Kri­tik am Vor­ge­hen der Ver­wal­tung laut wurde, vor al­lem, da diese die Höl­zer vor Bau­be­schluss nicht ge­nauer hatte un­ter­su­chen las­sen, ob­wohl „erste An­zei­chen von Schä­di­gun­gen“ laut Gut­ach­ter be­kannt ge­we­sen seien und das Ge­bäude für eine ge­nauere Über­prü­fung meh­rere Mo­nate lang leer stand.

„2 Mil­lio­nen Euro mehr für die Bü­che­rei?“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Der Grund der Geschlechtertrennung ist, dass die Frauen in der Regel höhere Resultate schießen als die Männer.“

So er­klärt laut Ma­ga­zin „frau­en­sicht“ der Schwei­zer Schieß­sport­ver­band, warum bei den Olym­pi­schen Spie­len in Pa­ris in den Schieß­dis­zi­pli­nen Frauen nicht mehr zu­sam­men mit Män­nern an­tra­ten.
1992 war das in Bar­ce­lona noch an­ders ge­we­sen. Da­mals hatte die Chi­ne­sin Zhang Shan beim „Ton­tau­ben-Schie­ßen“ ge­gen 200 Män­ner Olym­pia-Gold ge­won­nen.

In eigener Sache

Kurz­mel­dung«
Ohne ihn gäbe es das „Schoblatt“ nicht: der Ad­min. Die­ser IT-Fach­mann hat nicht nur die ganze Seite auf­ge­baut, er sorgt auch da­für, dass sie stets rei­bungs­los funk­tio­niert. Mehr noch: Er fun­giert zu­dem als Test­le­ser und Kor­rek­to­rat, ent­deckt Schreib­feh­ler und weist auf Stel­len hin, die für Au­ßen­ste­hende nä­her er­läu­tert wer­den müs­sen.

Manch­mal macht er dazu eine wit­zige Be­mer­kung, denn un­ser Ad­min hat Hu­mor. So meinte er nach dem Durch­le­sen der Glosse „Krea­tive Um­nut­zung“ ganz tro­cken: „Und aus der Meie­rei ma­chen wir ein Holz­schwamm-Mu­seum“.

„In ei­ge­ner Sa­che“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Jeder kurze Platzregen gefährdet unsere Bücher-Bestände. Es wird Zeit für ein neues Gebäude.“

Laut Ta­ges­spie­gel ha­ben Bü­che­reien au­ßer­halb von Schorn­dorf ganz an­dere Sor­gen. Zum Bei­spiel Ber­lin: Da stand nach ei­nem Stark­re­gen der Kel­ler un­ter Was­ser, so dass die Bü­cher zu schim­meln dro­hen.

Kreative Umnutzung

Glosse«
Schorn­dorf blickt auf eine lange Tra­di­tion in Sa­chen Um­nut­zung aus­ge­dien­ter Ein­rich­tun­gen zu­rück: Im ehe­ma­li­gen Spi­tal re­si­diert jetzt das Ci­ty­ma­nage­ment, die La­tein­schule wurde zum Mu­seum, und dort, wo einst Feu­er­wehr­au­tos ab­ge­stellt wa­ren, tagt in­zwi­schen der Ge­mein­de­rat.

Die Bau­grube, in der im vo­ri­gen Jahr­hun­dert die Träume ei­ner neuer Stadt­halle ver­san­ken, wird heute als See mit schö­ner Park­an­lage von der Be­völ­ke­rung ge­schätzt, wie ja auch un­ser Frei­bad aus ei­ner voll­ge­lau­fe­nen Grube der ehe­ma­li­gen Zie­ge­lei her­vor­ging.

Des­glei­chen wurde die Schlacht­haus-Gast­stätte anno 2015 zum „Zen­trum für in­ter­na­tio­nale Be­geg­nun­gen“ um­funk­tio­niert, das spä­ter in ein „Zen­trum für Ideen“ um­be­nannt wurde, und jetzt wie­der als „Theos Im­biss“ kom­mer­zi­ell Spei­sen an­bie­tet.

„Krea­tive Um­nut­zung“ wei­ter­le­sen

Frauen auf der Straße

An­kün­di­gung«
Wie läuft eine Kehr­wo­che auf Stel­zen ab? Was pas­siert, wenn eine nord­deut­sche Oma auf ihr ira­ni­sches Pen­dant „Mâ­dar­jun“ trifft? Beim Stra­ßen­thea­ter am kom­men­den Sams­tag, 24. Au­gust, in der Gott­lieb-Daim­ler-Straße kann man das – künst­le­risch auf­be­rei­tet – be­stau­nen.

Ka­ba­ret­tis­tin Ger­burg Jahnke, die selbst vom Stra­ßen­thea­ter kommt und die­ses für eine gute Schule hält, sagte in ei­nem taz-In­ter­view mit Wal­traud Schwab: „Ich mag es, wenn man et­was er­zählt und den letz­ten Satz nicht mehr sa­gen muss, weil in den Köp­fen der Leute schon ein Bild ent­stan­den ist, wo­hin die Er­zäh­lung führt.“

„Frauen auf der Straße“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Jean-Claude Jun­cker, ehe­mals Fi­nanz- und Pre­mier­mi­nis­ter von Lu­xem­burg, laut Be­richt im „Spie­gel“ 1999 über die Tricks in der Po­li­tik der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft.
Als EU-Kom­mis­si­ons­chef ver­trat er die An­sicht, dass Lü­gen zum po­li­ti­schen Ge­schäft ge­höre.

Großfrauentag

Ge­denk­tag«
Seit Ur­zei­ten wird un­ter kräu­ter­kun­di­gen Frauen der 15. Au­gust als „Groß­frau­en­tag“ an­ge­se­hen. Jetzt sind die Kräu­ter be­son­ders heil­kräf­tig, weil sie bei hei­ßem, tro­cke­nen Wet­ter und viel Son­nen­licht ihre äthe­ri­schen Öle und an­dere kraft­volle Wirk­stoffe bil­den. Tra­di­ti­ons­ge­mäß pflü­cken die Frauen sie ab jetzt früh­mor­gens von Hand, ohne Mes­ser, ohne zu spre­chen. Die nun fol­gen­den vier Wo­chen hei­ßen da­her auch „Frau­en­d­rei­ßi­ger“.

„In frü­he­ren Zei­ten war das Kräu­ter­sam­mel­fest kein lee­res Ri­tual“, er­klärt der Kul­tur­anthro­po­loge Wolf-Die­ter Storl. „Die Würz­weih­kräu­ter wa­ren die prak­ti­sche Apo­theke für Haus und Stall.“ Und: „Auch in der heu­ti­gen Zeit macht es Sinn, sich an die Rhyth­men des na­tür­li­chen Ka­len­ders zu hal­ten und den Au­gust zur Kräu­ter­sam­mel­zeit zu ma­chen.“

„Groß­frau­en­tag“ wei­ter­le­sen

Herr des Verfahrens

Kom­men­tar«
Es ist keine Schorn­dor­fer Er­fin­dung, bei Pres­ti­ge­pro­jek­ten den wah­ren Preis nicht von An­fang an zu nen­nen, son­dern scheib­chen­weise zu ent­hül­len in Form „un­vor­her­ge­se­he­ner Zu­satz­kos­ten“. Das wird über­all so ge­macht. Denn die­je­ni­gen, die sol­che „Leucht­türme“ bauen wol­len, wis­sen ge­nau, dass sie zum wah­ren Preis nie von der Be­völ­ke­rung ge­neh­migt wür­den.

So hatte zwar Bür­ger­meis­ter Eng­lert er­klärt, dass über kein Ge­bäude in Schorn­dorf ein bes­se­rer Zu­stands­be­richt exis­tiere, als über je­nes, in das die Bü­che­rei ein­zie­hen soll. Plötz­lich aber ent­deckt man, dass 60 Pro­zent der Holz­kon­struk­tion ma­rode ist – wo­durch das Leucht­turm­pro­jekt teu­rer wird. Ach!

An­ge­nom­men, er wusste von die­sem Scha­den, be­vor der Ge­mein­de­rat den Bau­be­schluss fasste, dann wäre das eine schwer­wie­gende Un­ter­schla­gung von In­for­ma­tio­nen ge­gen­über den Stadt­rä­tIn­nen.

„Herr des Ver­fah­rens“ wei­ter­le­sen
schoblatt.de