Wie schön wäre es

Gast­bei­trag«
Die ehe­ma­lige Schorn­dor­fe­rin Eva-Ma­ria Gi­deon hat bei der Ge­denk­ver­an­stal­tung zu 80 Jahre Kriegs­ende am 8. Mai in Schwä­bisch Gmünd für die dor­tige Frie­dens­in­itia­tive eine Rede ge­hal­ten.

Sie be­zeich­nete ih­ren Bei­trag als „Er­gän­zung“ zur vor­aus­ge­gan­ge­nen Rede des Ober­bür­ger­meis­ters, die sie als „sehr gut“ emp­fand und dem sie ent­spre­chend Bei­fall ge­zollt hatte.

Hier der volle Wort­laut:

„Die Er­in­ne­rung an die Gräuel der Na­zi­zeit, an die Kriege Na­zi­deutsch­lands, an das Leid und den Schmerz, den un­ser Land an­de­ren Men­schen und Na­tio­nen zu­ge­fügt hat, diese Er­in­ne­rung ist not­wen­dig in ei­ner Zeit, in der schon wie­der eine er­schre­ckende Hetze ge­gen „den Feind“ zu er­le­ben ist.

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Ebbe Kögel: „Der Manu kein Geld nehmen“

Gast­bei­trag«
Ebbe Kö­gel von der „All­mende Stet­ten“, den wir für un­se­ren dies­jäh­ri­gen April­scherz auf das Po­dium der KuFo-Dis­kus­sion über För­der­gel­der für Kul­tur dazu ge­mo­gelt ha­ben, lachte herz­lich, als wir ihm da­von er­zähl­ten, und be­fand: „Ein net­ter April­scherz!“

Tat­säch­lich er­hält sein Ver­ein keine För­de­rung aus Steu­er­gel­dern. Drei bis vier Mal im Jahr be­komme er für jähr­lich rund 50 Ver­an­stal­tun­gen „ein paar Hun­dert Euro Zu­schuss von Stif­tun­gen“ – „und halt viele Spen­den“.

Ebbe Kö­gel hat sich grund­sätz­lich Ge­dan­ken über das Thema Kul­tur­för­de­rung ge­macht. Hier seine Über­le­gun­gen:

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Die andere Seite der SchoWo

Foto: pri­vat

Gast­bei­trag von Lars Haise«
Um sich ei­nen Ein­druck da­von zu ver­schaf­fen, was die Zen­tra­len Dienste leis­ten müs­sen, da­mit die Stadt wie­der in sau­be­ren Zu­stand ver­setzt wird, wenn die letz­ten SchoWo-Gäste ge­gan­gen sind, hat Stadt­rat Lars Haise (AfD) den Ein­satz­trupp am Sonn­tag in al­ler Frühe auf sei­ner Tour be­glei­tet. Hier sein Be­richt:

Es ist drei Uhr. Der We­cker klin­gelt, die Kaf­fee­ma­schine brummt und glu­ckert. Das er­in­nert mich an meine elf Dienst­jahre im Schicht­be­trieb bei der Deut­schen Bahn als Lok­füh­rer. Im ers­ten Mo­ment denke ich, ich muss zum Bahn­hof. Aber heute sind die Zen­tra­len Dienste mein Ziel. Dort will ich den Rei­ni­gungs­trupp als Prak­ti­kant be­glei­ten und da­bei mit­an­pa­cken.

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Andreas Schneider: Kein „Weiter so“

Stel­lung­nahme«
Ex-Stadt­rat An­dreas Schnei­der steht ak­tu­ell im öf­fent­li­chen Fo­kus, weil er eine Stelle als Par­la­men­ta­ri­scher Be­ra­ter bei der AfD-Land­tags­frak­tion an­ge­tre­ten hat. 2021 hatte er die Ge­mein­de­rats-Frak­tion der Grü­nen ver­las­sen und schloss sich im Jahr dar­auf als Hos­pi­tant der CDU-Frak­tion an.

Vo­ri­gen Mo­nat ließ er sich ganz von sei­nem Amt ent­bin­den. Als Grund nannte er,  „durch die Aus­übung der eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­keit in der Für­sorge für die Fa­mi­lie er­heb­lich be­hin­dert zu wer­den“.

Hier nimmt er nun selbst Stel­lung zu den Spe­ku­la­tio­nen, vor al­lem von Sei­ten der Orts-SPD, um seine Per­son:

„Ich kaufe seit Jahr­zehn­ten fair, lebe ve­ge­ta­risch, bin seit zehn Jah­ren nicht mehr ge­flo­gen und habe ei­ni­gen Mi­gran­ten ge­hol­fen. Be­ruf­lich, pri­vat und gerne. Die Not an­de­rer Men­schen ist und war mir nie egal. Aber es ist mir auch nicht egal, wie sich mein di­rek­tes Um­feld ent­wi­ckelt.

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„Wir haben Ihnen vertraut, Herr Englert“

Gast­bei­trag von An­dreas Schnei­der
Zum Pro­blem der Zu­schüsse für Kul­tur­trei­bende an­ge­sichts lee­rer Kas­sen äu­ßerte sich Stadt­rat An­dreas Schnei­der im Rah­men der Haus­halts­be­ra­tun­gen am 17. No­vem­ber.
Hier sein Re­de­bei­trag im Wort­laut:

Wir hat­ten als Ge­mein­de­rat drei Klau­su­ren, die teil­weise kost­spie­lig wa­ren. Dort hat die Ver­wal­tung uns haar­ge­nau auf­ge­lis­tet, wel­che Gel­der in wel­chen Fach­be­rei­chen ein­ge­spart wer­den kön­nen. Und Herr Eng­lert hat uns ei­nen Be­trag ge­nannt, wie viel der Ge­mein­de­rat ein­spa­ren spa­ren muss, da­mit der Haus­halt zu­kunfts­fä­hig bleibt. 3 Mil­lio­nen Euro wur­den uns ge­sagt. Und wir ha­ben Ih­nen ver­traut, Herr Eng­lert.

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So entstehen Feindbilder

Gast­bei­trag von Eve Gi­deon
Wer Kriege, auch Bür­ger­kriege ver­mei­den will, der hört dem an­de­ren zu, ver­sucht zu ver­ste­hen, lässt Be­den­ken und Sor­gen zu Wort kom­men, nimmt ernst.

Wer je­doch Recht ha­ben will, zu den Gu­ten, den „Rich­ti­gen“ zäh­len, der schiebt den an­de­ren weg, in Ver­ur­tei­lungs­schub­la­den. So­fort. So kommt es, dass Men­schen sich ge­gen Men­schen het­zen las­sen. Im­mer wie­der.

Es ist er­schre­ckend, wie we­nig an­sprech­bar viele Men­schen sind, wenn ich er­klä­ren möchte, warum ich nicht „ge­impft“ bin. Was mir da ent­ge­gen­schlägt, ist we­der Re­spekt noch So­li­da­ri­tät als Mit­mensch, son­dern Ver­let­zen­des, Wut, Ab­wehr.

Mit ein­sei­ti­ger Be­richt­erstat­tung wer­den Ge­sell­schaf­ten ge­spal­ten. Die nicht so mit­spie­len, wie von oben ge­wünscht, wer­den über­hört, als böse, dumm und laut dar­ge­stellt. So ent­ste­hen Feind­bil­der, so ent­steht Hass, so ent­steht Krieg. Und im­mer gibt es ei­nige, die dar­aus ih­ren Vor­teil zie­hen.

Schön wäre es, wenn Men­schen ihr Ur­teil nicht z.B. der Zei­tung ent­neh­men, son­dern sich selbst und ei­gen­stän­dig ein Bild ma­chen, hin­schauen, zu­hö­ren. Es ist höchste Zeit, mit­ein­an­der zu re­den, uns wie­der als Men­schen zu be­geg­nen. So­li­da­risch. Mit Re­spekt.

Worte können scharfe Waffen sein

Gast­bei­trag von Mi­chael Go­mol­zig
„Zu­erst ver­roht die Spra­che, dann wird die Frei­heit an­ge­grif­fen“, be­haup­tet die Bür­ger­meis­te­rin Fehr­len in ih­rer Rede zum Volks­trau­er­tag. Es ist gut, dies an solch ei­nem Ge­denk­tag zu the­ma­ti­sie­ren. Nicht kor­rekt ist es, wenn diese Be­dro­hung grund­sätz­lich der rech­ten Ecke zu­ge­ord­net wird.

Ge­walt – auch sprach­li­che – ist keine Op­tion, egal, wo­her sie kommt. Es gibt keine „gute“ Ge­walt, etwa von Lin­ken. Und wenn man sieht, mit wel­chem Hass mo­men­tan auf die Un­ge­impf­ten ver­bal ein­ge­dro­schen wird, bloß, weil man sich auf der Seite der „Gu­ten“ wähnt, kann ei­nem wirk­lich angst und bange wer­den.

Da het­zen stu­dierte Men­schen ge­gen die nun ge­sell­schaft­lich Ge­äch­te­ten, weil sie sich be­droht füh­len. Da ti­tu­liert ein ehe­ma­li­ger Bun­des­prä­si­dent und Pas­tor Men­schen, die sich nicht imp­fen las­sen wol­len, als „Be­kloppte“. Da spricht der Welt­ärz­te­prä­si­dent von ei­ner „Ty­ran­nei“ der Men­schen, die nicht so spu­ren, wie er und die Ob­rig­keit es gerne hät­ten. Ganz ak­tu­ell schlägt auch die SPD Plü­der­hau­sen mit ei­ner An­zeige im ört­li­chen Mit­tei­lungs­blatt in die diese Kerbe.

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„Wir sind für diese Zeiten gemacht“ – Teil IV

Gast­bei­trag von Cla­rissa Pin­kola Es­tés
Die Psy­cho­ana­ly­ti­ke­rin und „Can­ta­dora“ Cla­rissa Pin­kola Es­tés hat vo­ri­ges Jahr ei­nen Brief an eine junge Ak­ti­vis­tin ge­schrie­ben, der ebenso er­mu­ti­gend wie weg­wei­send ist. Nach Teil I,  Teil II und Teil III hier der Schluss­teil:

„Es ist uns nicht ge­ge­ben zu wis­sen, durch wel­che Ta­ten oder wel­che Per­son die kri­ti­sche Masse hin zu ei­nem dau­er­haft Gu­ten kippt. Was be­nö­tigt wird für ei­nen dras­ti­schen Wan­del, ist eine An­samm­lung von Ta­ten: hin­zu­fü­gend, dazu hin­zu­fü­gend, noch mehr hin­zu­fü­gend, un­ab­läs­sig. Wir wis­sen, dass es nicht „je­der­mann auf der gan­zen Welt“ braucht, um Ge­rech­tig­keit und Frie­den her­zu­stel­len, son­dern nur eine kleine, ent­schlos­sene Gruppe, die nicht auf­gibt beim ers­ten, nicht beim zwei­ten, nicht beim hun­derts­ten Sturm.

Eine der be­ru­hi­gends­ten und wir­kungs­volls­ten Maß­nah­men, mit der Du in eine stür­misch be­wegte Welt ein­grei­fen kannst, ist hin­ste­hen und Deine Seele zei­gen. Eine Seele an Deck leuch­tet wie Gold in dunk­len Zei­ten.

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„Wir sind für diese Zeiten gemacht“ – Teil III

Gast­bei­trag von Cla­rissa Pin­kola Es­tés
Die Psy­cho­ana­ly­ti­ke­rin und „Can­ta­dora“ Cla­rissa Pin­kola Es­tés hat vo­ri­ges Jahr ei­nen Brief an eine junge Ak­ti­vis­tin ge­schrie­ben, der ebenso er­mu­ti­gend wie weg­wei­send ist. Nach Teil I und Teil II hier der vor­letzte Teil:

„Jede dunkle Zeit birgt die Ver­lo­ckung, in eine Ohn­macht zu sin­ken, um sich aus­zu­klin­ken aus ei­ner Welt, in der so viel falsch läuft oder re­pa­ra­tur­be­dürf­tig ist. Fo­kus­siere Dich nicht dar­auf. Mach Dich nicht selbst krank durch Über­for­de­rung. Es be­steht die Ge­fahr, Dich selbst zu schwä­chen, in­dem Du Dich auf et­was ver­steifst, was au­ßer­halb Dei­ner Mög­lich­kei­ten liegt, et­was, wo­für die Zeit noch nicht reif ist. Fo­kus­siere Dich nicht dar­auf. Denn das hieße, den Wind ver­strei­chen zu las­sen ohne Se­gel zu set­zen.

Wir wer­den ge­braucht. Das ist al­les, was wir wis­sen. Und ob­wohl wir da­bei auf Wi­der­stände sto­ßen, tref­fen wir in noch grö­ße­rem Um­fang auf große See­len, die uns freu­dig be­grü­ßen, die uns lie­ben und lei­ten, und wir wer­den sie in dem Mo­ment er­ken­nen, wenn sie in un­se­rem Le­ben auf­tau­chen.

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