Frida Perlen – Pazifistin aus Ludwigsburg

Ge­denk­tag«
„Nichts ist ver­kehr­ter als der Ge­danke, daß die Frauen durch den Krieg ge­schützt wer­den.“ So schrieb Frida Per­len kurz nach Aus­bruch des 1. Welt­kriegs.

Heute vor 155 Jah­ren, am 4. April 1870, kam sie in Lud­wigs­burg als zweit­jüngs­tes von zwölf Kin­dern zur Welt; ihr Va­ter, Carl Kauff­mann, war Fa­bri­kant. Er starb, als sie 13 Jahre alt war. Mit 19 Jah­ren hei­ra­tet sie den aus Ess­lin­gen stam­men­den, zehn Jahre äl­te­ren Eu­gen Per­len und be­kam zwei Söhne.

Zu­sam­men mit Mat­hilde Planck und durch Un­ter­stüt­zung der Frie­dens­no­bel­preis­trä­ge­rin Ber­tha von Sutt­ner grün­dete Frida Per­len am 24. Mai 1914 in­ner­halb der „Deut­schen Frie­dens­ge­sell­schaft“ ei­nen Frau­en­bund. Zu ei­ner Zeit, da Men­schen, die nicht in die all­ge­meine Kriegs­be­geis­te­rung ein­stimm­ten, als „Va­ter­lands­ver­rä­ter“ gal­ten. Von der Po­li­zei wur­den sie be­spit­zelt, ihre Briefe zen­siert, Te­le­fo­nate über­wacht.

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Die Stadt von morgen

Neu­jahrs­gruß«
Oberste Bür­ger­pflicht ist der­zeit für alle Schorn­dor­fe­rIn­nen die Be­tei­li­gung am Stadt­pla­nungs­kon­zept. Die On­line-Be­fra­gung ist noch bis 19. Ja­nuar mög­lich.

Um mir spä­ter nicht nach­sa­gen zu las­sen, ich hätte et­was ver­än­dern kön­nen, aber nutzte die Chance, die man mir gab, nicht rief ich be­herzt im Netz den Fra­ge­bo­gen auf.

Mit Herz­blut be­ant­wor­tete ich die Frage nach mei­nem Lieb­lings­ort in Schorn­dorf. Kam dann et­was ins Grü­beln dar­über, wel­che Orte ich als „ver­bes­se­rungs­wür­dig“ an­sehe. Rat­los wurde ich schließ­lich, als es um die „At­trak­ti­vi­tät der Stadt­ein­gänge“ ging. Ich dachte: Sie SIND halt. Sind ein­fach da. Sind der Weg zum Stadt­kern.

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Ein Weihnachtsmärchen

Ver­söh­nung

Ge­denk­tag«
Zum „Fest der Liebe“ ha­ben Filme Hoch­kon­junk­tur, in de­nen ein zu­vor ver­här­te­tes Herz auf­ge­weicht wird: Wenn der ge­läu­terte Prot­ago­nist sich mit sei­nen Mit­men­schen, auch mit dem ver­meint­li­chen Wi­der­sa­cher, versöh­nen kann. Charles Di­ckens‘ „Christ­mas Ca­rol“ ist so eine.

Noch schö­ner sind Ge­schich­ten, die sich auch tat­säch­lich auf diese Weise zu­ge­tra­gen ha­ben. Eine sol­che hat Oli­ver Diers­sen vor zwei Jah­ren er­lebt. Er ist Ju­gend­psych­ia­ter und wurde da­für be­schimpft, dass er öf­fent­lich ei­nem Mäd­chen riet, es solle der Leh­re­rin mel­den, wenn seine Mit­schü­le­rIn­nen ihre Ge­sichts­maske nicht rich­tig tra­gen.

Kri­ti­ker mein­ten, er rufe da­mit die jun­gen Leute zur De­nun­zia­tion auf. Das wollte er so nicht ste­hen­las­sen. Al­ler­dings mit der Maß­gabe, die er in sei­nen Ko­lum­nen beim „Re­dak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land“ pro­pa­giert: „Eine sanft­mü­ti­gere Hal­tung lohnt sich.“

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Großfrauentag

Ge­denk­tag«
Seit Ur­zei­ten wird un­ter kräu­ter­kun­di­gen Frauen der 15. Au­gust als „Groß­frau­en­tag“ an­ge­se­hen. Jetzt sind die Kräu­ter be­son­ders heil­kräf­tig, weil sie bei hei­ßem, tro­cke­nen Wet­ter und viel Son­nen­licht ihre äthe­ri­schen Öle und an­dere kraft­volle Wirk­stoffe bil­den. Tra­di­ti­ons­ge­mäß pflü­cken die Frauen sie ab jetzt früh­mor­gens von Hand, ohne Mes­ser, ohne zu spre­chen. Die nun fol­gen­den vier Wo­chen hei­ßen da­her auch „Frau­en­d­rei­ßi­ger“.

„In frü­he­ren Zei­ten war das Kräu­ter­sam­mel­fest kein lee­res Ri­tual“, er­klärt der Kul­tur­anthro­po­loge Wolf-Die­ter Storl. „Die Würz­weih­kräu­ter wa­ren die prak­ti­sche Apo­theke für Haus und Stall.“ Und: „Auch in der heu­ti­gen Zeit macht es Sinn, sich an die Rhyth­men des na­tür­li­chen Ka­len­ders zu hal­ten und den Au­gust zur Kräu­ter­sam­mel­zeit zu ma­chen.“

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Emma Holland

Ge­denk­tag
Heute vor 69 Jah­ren wurde Emma Hol­land zu Grabe ge­tra­gen, nach­dem sie am 20. Juli 1955 im Al­ter von 87 Jah­ren ge­stor­ben war. Sie ist die erste Frau, die in  Schorn­dorf als Leh­re­rin an der Ober­schule un­ter­rich­tet hat, wel­che sei­ner­zeit „Re­al­schule“ hieß.

Ihre An­stel­lung Ende 1914 war aus der Not ge­bo­ren: Da­mals wur­den alle Män­ner – und so­mit auch Leh­rer – zum 1. Welt­krieg ein­ge­zo­gen. Um den Schul­be­trieb auf­recht zu er­hal­ten, fragte man Emma Hol­land, ob sie ein­sprin­gen könne, weil sie be­reits Pri­vat­un­ter­richt in Spra­chen er­teilt hatte. Man ging da­von aus, dass sie nur eine sehr kurze Zeit bis zur Rück­kehr der Män­ner zu über­brü­cken hatte. Sie blieb bis Kriegs­ende 1918.

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Mehr anarchistische Nähkränzchen

Ge­denk­tag«
Zum heu­ti­gen In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag fra­gen wir, was es braucht, um ein freies, be­frie­di­gen­des, glück­li­ches Le­ben als Frau zu füh­ren. Dazu las­sen wir Cla­rissa Pin­kola Es­tés, die Au­torin von „Die Wolfs­frau“, zu Wort kom­men. Darin schreibt sie:

„Ge­ste­hen wir es uns zu. Wir Frauen er­rich­ten ein Mut­ter­land: eine jede mit ih­rem ei­ge­nen Grund­stück, das sie ei­ner Traum­nacht, ei­nem har­ten Ar­beits­tag ab­ge­run­gen hat. Wir deh­nen die­sen Bo­den in im­mer wei­te­ren Bö­gen aus, lang­sam, ganz lang­sam. Ei­nes Ta­ges wird es ein durch­ge­hen­des Land sein, ein wie­der­erweck­tes Land, von den To­ten auf­er­stan­den. Mundo de la Madre, die psy­chi­sche Mut­ter­welt, die gleich­zei­tig und eben­bür­tig mit al­len an­de­ren Wel­ten exis­tiert.

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Gegen Krieg und für Russland

Ge­denk­tag«
Heute vor 81 Jah­ren wur­den Hans und So­phie Scholl hin­ge­rich­tet, weil sie ab 1942 Flug­blät­ter mit Kri­tik an ih­rer Re­gie­rung ver­fasst und ver­teilt hat­ten. Im Burg Gym­na­sium Schorn­dorf ist aus die­sem An­lass eine Aus­stel­lung zu se­hen, und zwar noch bis 1. März.

Ne­ben den Scholls tö­tete der Staat da­mals fünf wei­tere Stu­den­ten aus der Gruppe der „Wei­ßen Rose“ un­ter dem Vor­wurf des „Volks­ver­rats“. Ei­nige Mit­strei­te­rin­nen ka­men mit Ge­fäng­nis-Stra­fen da­von, wie bei­spiels­weise Su­sanne Hir­zel, Gi­sela Schert­ling, Ka­tha­rina Schüd­de­kopf und Traute Laf­renz. Letz­tere be­kam im Jahr 2019 den Ver­dienst­or­den der Bun­des­re­pu­blik ver­lie­hen.

Zu ih­rer ak­ti­ven Zeit da­mals gal­ten diese po­li­ti­schen Ak­ti­vis­tin­nen al­ler­dings kei­nes­wegs als Hel­den der De­mo­kra­tie. So er­schie­nen etwa nach der Ver­ur­tei­lung der Ge­schwis­ter Scholl in den „Münch­ner Neu­es­ten Nach­rich­ten“ An­non­cen von Men­schen mit glei­chem Nach­na­men, de­nen es wich­tig war, dar­auf hin­zu­wei­sen, dass sie mit den Ver­ur­teil­ten we­der ver­wandt noch be­kannt seien.

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Friede auf Erden

Ge­denk­tag«
Wohl sel­ten zu­vor sprach uns die Bot­schaft der En­gel zu Weih­nach­ten so sehr aus der Seele wie heute: „Friede auf Er­den!“ Diese Sehn­sucht, dass das Mas­sen­mor­den auf der Welt für irr­sin­nige po­li­ti­sche Ziele end­lich ein­mal auf­hört. Dass die Mensch­heit zur Ver­nunft kommt und ihre Kraft auf ein gu­tes Mit­ein­an­der hin aus­rich­tet.

Die meis­ten Men­schen wol­len kei­nen Krieg. Es sind nur ganz we­nige, die diese an­zet­teln – aus Geld­gier, Macht­geil­heit, Gel­tungs­drang oder tat­säch­li­cher Angst vor ei­nem po­li­ti­schen Geg­ner. Das sind Po­li­ti­ker, Waf­fen­lob­by­is­ten, Be­sit­zer von Fa­bri­ken für Pan­zer, Ka­no­nen, Ge­wehre. Viel­leicht noch ein paar Ge­ne­räle. Ein­fa­che Bür­ge­rIn­nen ha­ben kein In­ter­esse daran.

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Hexenverfolgung aktuell

Ge­denk­tag«
In Pa­pua-Neu­gui­nea hat die Fran­zis­ka­ne­rin­nen-Schwes­ter Lo­rena Je­nal in den ver­gan­ge­nen Jah­ren 220 Frauen, die als He­xen ver­folgt wur­den, vor dem Fol­ter­tod ge­ret­tet und ei­nem Schutz­zen­trum un­ter­ge­bracht. So be­rich­tet das ka­tho­li­sche Hilfs­werk „mis­sio“. Da nach des­sen Be­ob­ach­tung die Ver­fol­gung Un­schul­di­ger als He­xen welt­weit zu­nimmt, hat es im Jahr 2020 erst­mals den 10. Au­gust zum „In­ter­na­tio­na­len Tag ge­gen He­xen­wahn“ aus­ge­ru­fen.

In ak­tu­ell 44 Län­dern lau­fen laut „mis­sio“ vor al­lem Frauen Ge­fahr, als He­xen „stig­ma­ti­siert, ge­fol­tert und ge­tö­tet zu wer­den“, er­klärt Dr. Gre­gor von Fürs­ten­berg, Vi­ze­prä­si­dent von „mis­sio“.

Aber­glaube, ge­paart mit Ar­mut, führe im­mer häu­fi­ger dazu, dass die Schwächs­ten aus der Ge­mein­schaft aus­ge­sto­ßen wer­den.

„He­xen­ver­fol­gung ak­tu­ell“ wei­ter­le­sen
schoblatt.de