Kameraden, Krieg und Korruption

Kom­men­tar«
Heute er­schallt es wie­der auf dem Al­ten Fried­hof, wie all­jähr­lich zum Volks­trau­er­tag: das Hohe Lied der Män­ner­freund­schaft, wie sie nur im Krieg mög­lich ist – und just dort so jäh be­en­det wird.

Der Text von „Ich hatt‘ ei­nen Ka­me­ra­den“ stammt üb­ri­gens von dem Tü­bin­ger Dich­ter Lud­wig Uh­land, ver­tont hat ihn Fried­rich Sil­cher aus Schnait.

„Den kom­men­den Ge­schlech­tern zur Mah­nung“ wurde nach dem Ers­ten Welt­krieg auf dem Al­ten Fried­hof in Schorn­dorf eine Ge­denk­stelle ein­ge­rich­tet. Dort fin­det heute ab 11.30 Uhr eine Ver­an­stal­tung mit Re­den, Mu­sik und Kranz­nie­der­le­gung statt.

„Ka­me­ra­den, Krieg und Kor­rup­tion“ wei­ter­le­sen

Dr. Helene Stöcker: Es liegt an uns

Ge­denk­tag«
Heute vor 156 Jah­ren kam He­lene Stö­cker zur Welt. Als Mit­glied im „Bund der Kriegs­dienst­geg­ner“ un­ter­schrieb sie den Satz: „Der Krieg ist ein Ver­bre­chen an der Mensch­heit“ und ge­lobte: „Ich bin da­her ent­schlos­sen, keine Art von Krieg zu un­ter­stüt­zen.“

Über die Frie­dens­no­bel­preis­trä­ge­rin Ber­tha von Sutt­ner ist He­lene Stö­cker Pa­zi­fis­tin ge­wor­den, ge­nauer: über de­ren Ro­man „Die Waf­fen nie­der!“, der 1889 er­schie­nen war und in 15 Spra­chen über­setzt wurde.

Stö­cker nahm am Frau­en­frie­dens­kon­gress 1915 in Den Haag teil, de­ren 1.136 Teil­neh­me­rin­nen aus 12 Na­tio­nen ein Ende des Ers­ten Welt­kriegs for­der­ten. Zu­dem en­ga­gierte sie sich für Frau­en­rechte.

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Niemanden zum Kriegsdienst zwingen

Ge­denk­tag«
Am 7. No­vem­ber 1947 stellte Anna Haag im Land­tag von Würt­tem­berg-Ba­den den An­trag, dass man den Satz „Nie­mand darf zum Kriegs­dienst ge­zwun­gen wer­den“ in die Lan­des­ver­fas­sung auf­neh­men solle.

Be­vor die De­batte dar­über be­gin­nen konnte, war sie aber auch gleich schon wie­der be­en­det. Denn der CDU-Ab­ge­ord­nete Fe­lix Wal­ter be­an­tragte um­ge­hend, das Thema in den Rechts­aus­schuss zu über­wei­sen.

Doch Anna Haag gab nicht auf. Als sie sah, dass sie nicht die nö­tige Zwei­drit­tel­mehr­heit für eine Ver­fas­sungs­än­de­rung be­käme, schlug sie vor, das Recht auf Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rung we­nigs­tens als Ge­setz zu be­schlie­ßen. Sie hatte gute Gründe.

„Nie­man­den zum Kriegs­dienst zwin­gen“ wei­ter­le­sen

Historischer Frauen-Streik in Island

Ge­denk­tag«
Heute vor 50 Jah­ren leg­ten Frauen auf Is­land das ge­samte öf­fent­li­che und pri­vate Le­ben lahm. Nicht nur An­ge­stellte, son­dern auch Haus­frauen ver­wei­ger­ten ihre Ar­beits­kraft.

Es be­wahr­hei­tete sich so­mit, was der Stutt­gar­ter Ge­org Her­wegh be­reits 1863 ge­dich­tet hatte: „Alle Rä­der ste­hen still, wenn dein star­ker Arm es will“ – in die­sem Fall war es der Arm der Frauen.

In Is­land blie­ben an die­sem 24. Ok­to­ber 1975 Ban­ken und Ge­schäfte ge­schlos­sen, die Kin­der wur­den bei ih­ren Vä­tern an de­ren Ar­beits­platz ab­ge­ge­ben.

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Friedensverhandlungen in Frauenhand

Ge­denk­tag«
Über 1.500 Frauen aus 12 Na­tio­nen tra­fen sich heute vor 110 Jah­ren in Den Haag, um das Ende des Ers­ten Welt­kriegs zu for­dern, der im Au­gust 1915 be­gon­nen hatte. Be­reits bei der Vor­be­spre­chung im Fe­bruar 1915 wa­ren vier deut­sche Frauen da­bei: ne­ben Anita Aug­spurg, Lida Gustava Heymann und Emmy von Schlum­ber­ger auch Frida Per­len aus Stutt­gart.

Nach­dem deut­sches Mi­li­tär Bel­gien über­fal­len hatte, er­klär­ten, wie Heymann be­rich­tet, die vier bel­gi­schen Ab­ge­sand­ten zu­nächst, es gehe „über ihre Kräfte, mit deut­schen Frauen in ei­nem Raum zu wei­len“.

Als die deut­schen Frauen je­doch deut­lich mach­ten, dass auch sie selbst die­sen An­griff „auf das schärfste ver­ur­teil­ten“, sei bei den Bel­gie­rin­nen „je­des Ge­fühl von Bit­ter­keit ge­gen uns ver­schwun­den“, so dass frau „mit war­mem Hän­de­druck“ die Ka­me­rad­schaft be­sie­gelte.

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Frida Perlen – Pazifistin aus Ludwigsburg

Ge­denk­tag«
„Nichts ist ver­kehr­ter als der Ge­danke, daß die Frauen durch den Krieg ge­schützt wer­den.“ So schrieb Frida Per­len kurz nach Aus­bruch des 1. Welt­kriegs.

Heute vor 155 Jah­ren, am 4. April 1870, kam sie in Lud­wigs­burg als zweit­jüngs­tes von zwölf Kin­dern zur Welt; ihr Va­ter, Carl Kauff­mann, war Fa­bri­kant. Er starb, als sie 13 Jahre alt war. Mit 19 Jah­ren hei­ra­tet sie den aus Ess­lin­gen stam­men­den, zehn Jahre äl­te­ren Eu­gen Per­len und be­kam zwei Söhne.

Zu­sam­men mit Mat­hilde Planck und durch Un­ter­stüt­zung der Frie­dens­no­bel­preis­trä­ge­rin Ber­tha von Sutt­ner grün­dete Frida Per­len am 24. Mai 1914 in­ner­halb der „Deut­schen Frie­dens­ge­sell­schaft“ ei­nen Frau­en­bund. Zu ei­ner Zeit, da Men­schen, die nicht in die all­ge­meine Kriegs­be­geis­te­rung ein­stimm­ten, als „Va­ter­lands­ver­rä­ter“ gal­ten. Von der Po­li­zei wur­den sie be­spit­zelt, ihre Briefe zen­siert, Te­le­fo­nate über­wacht.

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Die Stadt von morgen

Neu­jahrs­gruß«
Oberste Bür­ger­pflicht ist der­zeit für alle Schorn­dor­fe­rIn­nen die Be­tei­li­gung am Stadt­pla­nungs­kon­zept. Die On­line-Be­fra­gung ist noch bis 19. Ja­nuar mög­lich.

Um mir spä­ter nicht nach­sa­gen zu las­sen, ich hätte et­was ver­än­dern kön­nen, aber nutzte die Chance, die man mir gab, nicht rief ich be­herzt im Netz den Fra­ge­bo­gen auf.

Mit Herz­blut be­ant­wor­tete ich die Frage nach mei­nem Lieb­lings­ort in Schorn­dorf. Kam dann et­was ins Grü­beln dar­über, wel­che Orte ich als „ver­bes­se­rungs­wür­dig“ an­sehe. Rat­los wurde ich schließ­lich, als es um die „At­trak­ti­vi­tät der Stadt­ein­gänge“ ging. Ich dachte: Sie SIND halt. Sind ein­fach da. Sind der Weg zum Stadt­kern.

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Ein Weihnachtsmärchen

Ver­söh­nung

Ge­denk­tag«
Zum „Fest der Liebe“ ha­ben Filme Hoch­kon­junk­tur, in de­nen ein zu­vor ver­här­te­tes Herz auf­ge­weicht wird: Wenn der ge­läu­terte Prot­ago­nist sich mit sei­nen Mit­men­schen, auch mit dem ver­meint­li­chen Wi­der­sa­cher, versöh­nen kann. Charles Di­ckens‘ „Christ­mas Ca­rol“ ist so eine.

Noch schö­ner sind Ge­schich­ten, die sich auch tat­säch­lich auf diese Weise zu­ge­tra­gen ha­ben. Eine sol­che hat Oli­ver Diers­sen vor zwei Jah­ren er­lebt. Er ist Ju­gend­psych­ia­ter und wurde da­für be­schimpft, dass er öf­fent­lich ei­nem Mäd­chen riet, es solle der Leh­re­rin mel­den, wenn seine Mit­schü­le­rIn­nen ihre Ge­sichts­maske nicht rich­tig tra­gen.

Kri­ti­ker mein­ten, er rufe da­mit die jun­gen Leute zur De­nun­zia­tion auf. Das wollte er so nicht ste­hen­las­sen. Al­ler­dings mit der Maß­gabe, die er in sei­nen Ko­lum­nen beim „Re­dak­ti­ons­netz­werk Deutsch­land“ pro­pa­giert: „Eine sanft­mü­ti­gere Hal­tung lohnt sich.“

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Großfrauentag

Ge­denk­tag«
Seit Ur­zei­ten wird un­ter kräu­ter­kun­di­gen Frauen der 15. Au­gust als „Groß­frau­en­tag“ an­ge­se­hen. Jetzt sind die Kräu­ter be­son­ders heil­kräf­tig, weil sie bei hei­ßem, tro­cke­nen Wet­ter und viel Son­nen­licht ihre äthe­ri­schen Öle und an­dere kraft­volle Wirk­stoffe bil­den. Tra­di­ti­ons­ge­mäß pflü­cken die Frauen sie ab jetzt früh­mor­gens von Hand, ohne Mes­ser, ohne zu spre­chen. Die nun fol­gen­den vier Wo­chen hei­ßen da­her auch „Frau­en­d­rei­ßi­ger“.

„In frü­he­ren Zei­ten war das Kräu­ter­sam­mel­fest kein lee­res Ri­tual“, er­klärt der Kul­tur­anthro­po­loge Wolf-Die­ter Storl. „Die Würz­weih­kräu­ter wa­ren die prak­ti­sche Apo­theke für Haus und Stall.“ Und: „Auch in der heu­ti­gen Zeit macht es Sinn, sich an die Rhyth­men des na­tür­li­chen Ka­len­ders zu hal­ten und den Au­gust zur Kräu­ter­sam­mel­zeit zu ma­chen.“

„Groß­frau­en­tag“ wei­ter­le­sen
schoblatt.de