Kreative Umnutzung

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Schorn­dorf blickt auf eine lange Tra­di­tion in Sa­chen Um­nut­zung aus­ge­dien­ter Ein­rich­tun­gen zu­rück: Im ehe­ma­li­gen Spi­tal re­si­diert jetzt das Ci­ty­ma­nage­ment, die La­tein­schule wurde zum Mu­seum, und dort, wo einst Feu­er­wehr­au­tos ab­ge­stellt wa­ren, tagt in­zwi­schen der Ge­mein­de­rat.

Die Bau­grube, in der im vo­ri­gen Jahr­hun­dert die Träume ei­ner neuer Stadt­halle ver­san­ken, wird heute als See mit schö­ner Park­an­lage von der Be­völ­ke­rung ge­schätzt, wie ja auch un­ser Frei­bad aus ei­ner voll­ge­lau­fe­nen Grube der ehe­ma­li­gen Zie­ge­lei her­vor­ging.

Des­glei­chen wurde die Schlacht­haus-Gast­stätte anno 2015 zum „Zen­trum für in­ter­na­tio­nale Be­geg­nun­gen“ um­funk­tio­niert, das spä­ter in ein „Zen­trum für Ideen“ um­be­nannt wurde, und jetzt wie­der als „Theos Im­biss“ kom­mer­zi­ell Spei­sen an­bie­tet.

„Krea­tive Um­nut­zung“ wei­ter­le­sen

Unsere hochmoderne Stadtverwaltung

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Schorn­dorf ist mal wie­der Spit­zen­rei­ter im Lande. Dies­mal in Sa­chen Künst­li­cher In­tel­li­genz (KI). Diese se­gens­rei­che Er­fin­dung, so sagt man uns, werde künf­tig Wah­len über­flüs­sig ma­chen, weil sie von sich aus er­mit­teln kann, wie die Men­schen ab­stim­men wer­den.

In Schorn­dorf ist das be­reits Rea­li­tät. Im Tech­ni­schen Aus­schuss wird am heu­ti­gen Diens­tag über die „Be­rich­ti­gung des Flä­chen­nut­zungs­plans“ für die ge­plante Ob­dach­lo­sen­un­ter­kunft in der Alt­la­che be­ra­ten wer­den. Der Sit­zungs­vor­lage ist auf Seite 2 zu ent­neh­men, dass dies nö­tig sei, weil der Ge­mein­de­rat „in sei­ner öf­fent­li­chen Sit­zung am 14.03.2024 den Be­bau­ungs­plan ‚Alt­la­che‘ be­schlos­sen hat“.

Mo­ment: am 24. März die­sen Jah­res?

Das ist ja erst nächs­ten Mo­nat!

„Un­sere hoch­mo­derne Stadt­ver­wal­tung“ wei­ter­le­sen

Eine Demo in einem kleinen Dorf

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Eine Freun­din er­zählte mir ges­tern, dass in ih­rem Dorf dem­nächst eine AfD-Ver­an­stal­tung statt­fin­det, und die ört­li­che SPD zu­sam­men mit den Grü­nen, samt be­freun­de­ter Ver­ei­nen des­halb de­mons­trie­ren will: für De­mo­kra­tie und ge­gen Hetze.

„Für De­mo­kra­tie: ein eh­ren­wer­tes Ziel!“, stimmte ich so­fort zu.

Vor­ran­gig ge­gen die AfD, stellte sie klar.

„Ach“, ent­fuhr es mir, „ist die jetzt von der Bun­des­wahl­lei­te­rin nicht mehr als de­mo­kra­ti­sche Par­tei zu­ge­las­sen? Hab ich gar nicht mit­be­kom­men.“

Was sie ver­neinte und et­was un­wirsch sagte, das sei ja gar nicht der Punkt.

„Ach nein?“

An die­ser Kund­ge­bung, so er­klärte sie, wolle näm­lich auch ihr Bür­ger­meis­ter teil­neh­men.

„Eine Demo in ei­nem klei­nen Dorf“ wei­ter­le­sen

Das Wunder vom Spitalhof

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Blöd, dass man be­schlos­sen hat, die Stadt­bü­che­rei in die In­nen­stadt zu ver­set­zen. Dort ver­mis­sen näm­li­che jetzt schon so man­che das schöne Um­feld, das bis­lang am Park be­steht. Aber, so dachte sich die Stadt­ver­wal­tung: Dann schaf­fen wir eben auf dem Spi­tal­hof ein­fach ei­nen neuen Park!

 „Auf­ent­halts­qua­li­tät“ ist das Zau­ber­wort. Und „Bi­blio­theks­um­feld“. Der Ge­mein­de­rat soll am kom­men­den Don­ners­tag ei­nen Wett­be­werb aus­ru­fen, wer die beste Idee da­für aus dem Hut zau­bert. 70.000 Euro will man sich das kos­ten las­sen. Denn auf dem Spi­tal­hof soll nicht we­ni­ger als ein Wun­der ge­sche­hen.

„Das Wun­der vom Spi­tal­hof“ wei­ter­le­sen

Voller Einsatz für den Klimaschutz

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Zu­ge­ge­ben: Das Thema Kli­ma­schutz ist sehr abs­trakt. Je­der noch so in­ten­sive Ein­satz zur CO2-Re­duk­tion lässt sich nur schwer sicht­bar ma­chen – an­ders als etwa die Ar­beit ei­ner Fri­seu­rin oder ei­nes Hand­wer­kers. Am Diens­tag­abend hat die „Stabs­stelle Kli­ma­schutz“ bei ei­ner Info-Ver­an­stal­tung im Rat­haus nun al­ler­dings et­was Kon­kre­tes prä­sen­tiert. Lag doch an je­dem Platz für die Zu­hö­rer­schaft ein Ku­gel­schrei­ber aus nach­hal­ti­gem Bam­bus mit dem Auf­druck „klimaschutz​@​schorndorf.de“.

Ein Kuli? Hm. Ist das al­les? Sollte man nicht mei­nen, dass die Ver­wal­tung mehr tut, als nur Ku­gel­schrei­ber zu be­stel­len und mit Steu­er­gel­dern zu be­zah­len? Ist sich diese Stabs­stelle über­haupt des Ernsts der Lage be­wusst? – Ei­nen Kuli be­dru­cken las­sen! Das kann doch nicht al­les ge­we­sen sein. Im­mer­hin exis­tiert die Stabs­stelle be­reits seit über ei­nem Jahr.

„Vol­ler Ein­satz für den Kli­ma­schutz“ wei­ter­le­sen

Dialog beim Frühstück

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Ger­linde: Gu­ten Mor­gen, hast Du gut ge­schla­fen?

Win­fried: Nicht so gut… hab‘ was Ko­mi­sches ge­träumt.

Ger­linde: Kein Wun­der! Dir ste­cken noch im­mer diese De­mons­tran­ten in den Kno­chen, die kürz­lich vor un­se­rem Haus wa­ren.

Win­fried: Von de­nen hab ich nicht ge­träumt.

Ger­linde: Der An­füh­rer ist ja jetzt auch vom Ge­richt ver­ur­teilt wur­den!

Win­fried: Zu 30.000 Euro Strafe.

Ger­linde: Ich find’s zwar biss­chen we­nig für den gro­ßen Schreck, den er uns be­rei­tet hat…

Win­fried: Gut war aber der Staats­an­walt, der be­tont hat, dass man „die Ein­schüch­te­rung von po­li­ti­schen Man­dats­trä­gern nicht zu­las­sen will“.

Ger­linde: Da­mit wir künf­tig in Ruhe schla­fen kön­nen.

Win­fried: Das hoffe ich auch.

Ger­linde: Aber sag, was hast du denn jetzt ge­träumt?

„Dia­log beim Früh­stück“ wei­ter­le­sen

Aber…

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Ein­spa­run­gen im städ­ti­schen Haus­halt zu fin­den, ist un­ge­fähr so ein­fach, wie wenn man sei­ner 15-jäh­ri­gen Toch­ter hel­fen soll, den Klei­der­schrank aus­zu­mis­ten: „Diese Hose kann ja wohl weg.“ – „Nee­eiin!!“ – „Sie passt dir nicht mehr.“ – „Aber ich mag sie so!“ – „Du hast ge­nug an­dere.“ – „Aber es ist meine Lieb­lings­hose.“ – „Du wirst es über­le­ben.“ – „Du bist fies!“ – „Du woll­test dich doch von Un­nö­ti­gem tren­nen.“ – „Aber nicht von die­ser Hose.“ – Die Mut­ter ver­dreht die Au­gen.

Wenn der Ge­mein­de­rat sich die­ses Wo­chen­ende in Schwä­bisch Hall in Klau­sur be­gibt, um den Rot­stift am Stadt-Haus­halt an­zu­set­zen, wer­den sich mög­li­cher­weise ähn­lich Sze­nen ab­spie­len:
„Wir könn­ten den Ei­gen­be­trieb ‚Ci­ty­ma­nage­ment und Tou­ris­mus‘ ab­schaf­fen.“ – „ Nee­eiin!!“ – „Tisch­ten­nis­plat­ten und eine Bob­by­car-Bahn ge­hö­ren nicht zu den Pflicht­auf­ga­ben ei­ner Stadt.“ – „Aber die Tou­ris­ten sind ein Wirt­schafts­fak­tor.“ – „Der Ei­gen­be­trieb kos­tet jähr­lich eine halbe Euro nur fürs Per­so­nal.“ – „Aber da­für brin­gen die Tou­ris­ten doch wie­der Geld in die Stadt.“ – „So viel Kaf­fee kön­nen die gar nicht trin­ken, um diese Aus­ga­ben auch nur an­nä­hernd wie­der rein­zu­ho­len.“ – „Aber dann wür­den die An­ge­stell­ten ja ar­beits­los.“ – „We­gen des Fach­kräf­te­man­gels wer­den sie über­all mit Hand­kuss ge­nom­men.“

„Aber…“ wei­ter­le­sen

Wohin mit den Wahlkampf-Prospekten?

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Da schreibt ei­ner in sei­nem Wahl­kampf-Pro­spekt, er will „mit Herz und Ver­stand“ un­ser Stadt­ober­haupt sein, er wolle „ein Ober­bür­ger­meis­ter für alle“ sein. Er wolle die Ki­ta­ge­büh­ren sen­ken, wolle den Se­nio­ren aus­rei­chend Park­plätze im Zen­trum zur Ver­fü­gung stel­len, und – Sie ah­nen es schon: die Schul­den der Stadt jähr­lich um 1 Mil­lion Euro sen­ken.

Rich­tig. Ich spre­che vom Pro­spekt un­se­res bis un­längst ge­we­se­nen Ober­bür­ger­meis­ters. Ich habe ihn auf­be­wahrt. Ich dachte mir: Wer weiß, wo­für man so et­was noch­mal brau­chen wird. Doch ich muss ge­ste­hen: Ich habe ver­sagt. Denn wir wis­sen alle, wie diese Ge­schichte aus­ge­gan­gen ist. Ich muss nicht wie­der­ho­len, wie weit er sich von sei­nen selbst ge­steck­ten Zie­len ent­fernt hat.

Na­tür­lich än­dern sich die Ge­ge­ben­hei­ten, und auch Men­schen än­dern sich. Wenn sie im Lauf der Zeit klü­ger wer­den, und aus die­sem Grund von al­ten Vor­ha­ben ab­se­hen, ist das ja ab­so­lut zu be­grü­ßen. Nicht aber, wenn es zum Nach­teil der Stadt ge­schieht. Dann sind wir ge­for­dert!

„Wo­hin mit den Wahl­kampf-Pro­spek­ten?“ wei­ter­le­sen
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