Demo mit klaren Wahlaufrufen

Zur Anti-AfD-De­mons­tra­tion am Mon­tag­abend vor der Kün­kel­in­halle wa­ren bei bes­ten Som­mer­tem­pe­ra­tu­ren laut Po­li­zei­an­gabe rund 500 Per­so­nen ge­kom­men. Zum glei­chen An­lass im Ja­nuar hatte sie 3.000 Teil­neh­me­rIn­nen ge­zählt. Da­mals stand die Bühne auf dem Kün­ke­l­in­schul­hof, der jetzt frei blieb.

Ein Mensch na­mens Gra­tian vom „Bünd­nis ge­gen Ras­sis­mus und Rechts­extre­mis­mus“ ver­las den Text „von ei­nem, der sich hier nicht öf­fent­lich hin­stel­len will“, weil er eine que­ere Per­son sei und Angst vor Re­pres­sio­nen habe.

Un­ter an­de­rem for­derte diese Per­son zum Um­gang mit ih­res­glei­chen: „Lacht nicht, wenn ich Bart und Kleid trage“,  oder: „Sag nicht ‚Mäd­chen‘ zu mir, weil ich noch nicht weiß, ob ich als Frau le­ben möchte.“ Weil die AfD wolle, dass Men­schen wie sie „wie­der weg sein sol­len“, lau­tete ihr Schluss­ap­pell: „Aus die­sem Grund bitte ich euch, die AfD nicht zu wäh­len.“

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Dunja Hayali von Regierung gelobt

Ne­ben dem Schorn­dor­fer Kün­ke­lin­preis be­kam die Jour­na­lis­tin Dunja Ha­yali jetzt auch den „Ta­lis­man­preis“ der „Deutsch­land­stif­tung In­te­gra­tion“ ver­lie­hen. Und zwar weil sie sich „durch be­son­de­res En­ga­ge­ment für den Zu­sam­men­halt un­se­rer Ge­sell­schaft aus­zeich­net“. Mit die­sem Preis wurde un­ter an­de­rem anno 2012 auch der Bahn-Vor­stand Rü­di­ger Grube ge­wür­digt.

Die Lau­da­tio auf Dunja Ha­yali hielt nie­mand Ge­rin­ge­res als Bun­des­au­ßen­mi­nis­te­rin An­na­lena Baer­bock. Na­tür­lich weiß diese, wie sie sagt, dass es in ei­ner De­mo­kra­tie zwi­schen Re­gie­rung und Jour­na­lis­mus „sehr klare Trenn­li­nien gibt“. Ob­wohl Ha­yali über­dies auch von der Re­gie­rung als Mo­de­ra­to­rin en­ga­giert wurde, ehrte sie diese trotz­dem – und zwar als „eine große und mu­tige De­mo­kra­tin.“

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Die Jahreslosung für 2024

© Ste­fa­nie Bah­lin­ger

„Al­les, was ihr tut, ge­schehe in Liebe“, schreibt der Apos­tel Pau­lus in sei­nem 1. Ko­rin­ther­brief. Die­sen Satz hat die „Öku­me­ni­schen Ar­beits­ge­mein­schaft für Bi­bel­le­sen“ zur Lo­sung für 2024 aus­ge­wählt. Als ei­nen „her­aus­for­dern­den Satz“ emp­fin­det ihn Pfarr­frau Re­nate Karn­stein und fragt in ih­rer Aus­le­gung: „Meint Pau­lus mit ‚Al­les‘ auch wirk­lich Al­les?“

Hinzu kommt für sie, dass man sich stets selbst­kri­tisch hin­ter­fragt, ob das, was man mit­un­ter meint, aus Liebe zu tun, mög­li­cher­weise mehr mit Ei­tel­keit oder Macht zu tun hat, etwa wenn in der Ge­meinde „ein Amt so zur per­sön­li­chen Her­zens­sa­che wird, dass kein Raum bleibt für an­dere Sicht­wei­sen“. Die Durch­set­zung ego­is­ti­scher Ei­gen­in­ter­es­sen komme nicht sel­ten „als selbst­lo­ser Dienst ge­tarnt“ da­her.

Mar­gue­rite Po­rete, die vor über 700 Jah­ren in Frank­reich als Wan­der­be­gine lebte, setzte die Liebe kom­plett mit Gott gleich. In ih­rem Buch „Der Spie­gel der ein­fa­chen See­len“ lässt sie die Seele sa­gen: „Ich be­kenne es Euch, Frau Liebe: Es gab eine Zeit, da stand ich im Dienst der Tu­gen­den, aber jetzt hat Eure Vor­nehm­heit mich dar­aus be­freit.“

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Kundgebung gegen die AfD gut besucht

Vor­be­rei­tung für die Demo

Rund 3.000 Men­schen ka­men laut Po­li­zei­an­gabe am Mitt­woch ab 17.30 Uhr zur Demo „Kein Raum der AfD“ auf den Hof der Kün­ke­l­in­schule und drum herum. Und dies, ob­wohl die Be­hörde im Vor­feld an­ge­kün­digt hatte, bei mehr als 1.000 Teil­neh­me­rIn­nen die Kund­ge­bung auf den Markt­platz ver­le­gen zu müs­sen.

Auf dem Schul­hof stan­den sie dicht ge­drängt, in der Ur­ban­straße mit grö­ße­ren Lü­cken (siehe Luft­bild in der „Stutt­gar­ter Zei­tung“). Die Ein­fahrt zum Park­haus und der Platz vor der Kün­kel­in­halle wur­den mit Ab­sperr­git­tern un­ter Po­li­zei­be­wa­chung frei­ge­hal­ten. In die­ser Halle fand ab 19 Uhr der Neu­jahrs­emp­fang von AfD-Bun­des­tags­ab­ge­ord­ne­ten aus ganz Ba­den-Würt­tem­berg statt, der so­ge­nann­ten „Lan­des­gruppe“ in Ber­lin.

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Eine Bäuerin spricht

Sa­bine Rö­mer-Czerny

Ein­fach „gran­dios“ fin­det es Sa­bine Rö­mer-Czerny, dass am Mon­tag so viele Bau­ern ih­ren Pro­test auf die Straße ge­bracht ha­ben. Denn, wie sie sagt: „Es ist ja so: Der Bauer ist ja lang­mü­ti­ger Mensch. Der hat gar keine Zeit, sich um po­li­ti­sche Dinge zu küm­mern. Der hat da­heim ei­nen Stall von ‚Mit­ar­bei­te­rIn­nen‘, die ihn zu je­dem Ta­ges­be­ginn mit gro­ßen Au­gen an­schauen und ver­sorgt wer­den wol­len.“

Sa­bine Rö­mer-Czerny ist eine spät­be­ru­fene Bäue­rin. Den denk­mal­ge­schütz­ten, weil be­reits Jahr­hun­derte Jahre al­ten Kös­hof bei Brei­ten­fürst be­treibt die 63-jäh­rige mit ih­rem Mann in­zwi­schen aber auch schon 25 Jahre. Dort hat sie 20 sol­cher Mit­ar­bei­te­rIn­nen, sprich „Rind­vie­cher“, dazu Schweine, Schafe, „Hund, Katz und Hüh­ner“.

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Ein Kieselstein gibt Rätsel auf

Vor 500 Jah­ren wurde im Rems­tal ein Kie­sel­stein ge­fun­den mit der In­schrift „Hoch lebe un­ser Her­zog Ul­rich“ auf La­tei­nisch: „Vive dux Ul­ri­che“. Dies be­rich­tet das Lan­des­mu­seum Stutt­gart, das der­zeit eine Aus­stel­lung zum Bau­ern­krieg vor 500 Jah­ren vor­be­rei­tet.

Es be­zieht sich da­bei auf die Chro­nis­ten Satt­ler und Pfaff. Ers­te­rer be­rich­tete, dass die­ses omi­nöse Teil in „Hepp­ach bey Schorn­dorf“ ge­fun­den wurde. Letz­te­rer schrieb vor 200 Jah­ren noch et­was kon­kre­ter, dass er „zwi­schen Grun­bach und Hepp­ach“ auf der Straße ge­le­gen habe. Und es sol­len da­mals so­gar meh­rere sol­cher Kie­sel­steine „vom Him­mel ge­fal­len“ sein, wie der Theo­loge und Lan­des­his­to­ri­ker Eu­gen Schnei­der wei­tere 100 Jahre spä­ter schrieb.

Wenn man dies auch in den Be­reich der Sage ein­ord­nen kann, so ist die Exis­tenz des Kie­sel­steins ein un­um­stöß­li­ches Fak­tum. Er be­fin­det sich näm­lich in der Samm­lung des Lan­des­mu­se­ums. Was es ge­nau mit die­sem ca. 5 mal 3 Zen­ti­me­ter gro­ßen Fund­stück auf sich hat, ist al­ler­dings noch nicht voll­stän­dig ge­klärt.

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Namensfavoriten 2023: Mia und Leo

Je­weils 7‑mal wur­den die Na­men Mia und Leo für Kin­der, die im ver­gan­ge­nen Jahr in Schorn­dorf zur Welt ka­men, ver­ge­ben. Da­mit sind sie die am häu­figs­ten ver­ge­be­nen Vor­na­men, die dem Stan­des­amt hier ge­mel­det wur­den. Ins­ge­samt 579 Kin­der wur­den in die­sem Zeit­raum in der Kün­ke­l­in­stadt ge­bo­ren, knapp 150 bzw. 20 Pro­zent we­ni­ger als im Jahr da­vor.

Fa­vo­ri­ten bei den Mäd­chen sind zu­dem der Name „So­fia“, der sechs­mal ver­ge­ben wurde, „Ida“ fünf­mal, je­weils vier­mal Ame­lie, Clara, Eliana, Ma­rie, Mila und Nele so­wie je­weils drei­mal Au­rora, Elina, Emma, Eva, Lina, Mar­tha, Romy, Ronja, Ro­sa­lie und Sara.

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Jahresrückblick 2023 (Teil 2)

Die Um­ge­stal­tung der In­nen­stadt war kom­mu­nal­po­li­tisch vor­herr­schen­des Thema in der zwei­ten Jah­res­hälfte. Linke Ge­mein­de­rats-Frak­tio­nen wol­len Park­plätze ab­schaf­fen zur Ret­tung des Welt­kli­mas – aus­ge­nom­men der OB-Dienst­park­platz auf dem Spi­tal­hof.

Im Juli er­klärte die Ver­wal­tung, der Spi­tal­hof sei nach Fer­tig­stel­lung der Bü­che­rei oh­ne­hin nicht als Park­platz ge­eig­net, weil dann die Zu­fahrt dort nicht breit ge­nug für Au­tos wäre. Gleich­zei­tig je­doch wurde der Zaun vom Schloss­wall-Schul­hof zu­rück­ge­setzt, da­mit große Bau­fahr­zeuge dort un­ge­streift durch­kom­men.

Das City-Ma­nage­ment sollte sein 150.00 Euro teu­res „Be­spie­lungs­kon­zept“ für den Un­te­ren Markt­platz im Tech­ni­schen Aus­schuss vor­stel­len, was dann aber von der Ta­ges­ord­nung ge­nom­men wurde. Be­schlos­sen wurde im Ge­mein­de­rat hin­ge­gen mehr­heit­lich eine Kür­zung der Ver­eins­zu­schüsse um 10 Pro­zent we­gen der „an­ge­spann­ten Haus­halts­lage“.

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Jahresrückblick 2023 (Teil 1)

Au­ßer­ge­wöhn­li­che Frauen und man­cher­lei Ku­rio­si­tä­ten der Kom­mu­nal­po­li­tik er­leb­ten wir in die­sem Jahr in Schorn­dorf.

Im Ja­nuar wurde Dag­mar Kel­ler zur neuen „Spre­che­rin“ des Schorn­dor­fer Frau­en­fo­rums ge­wählt, un­ter­stützt von In­grid Sal­mann-Ka­pou­ra­nis und Eva Kars­ten. Dag­mar Kel­ler war ab 2012 zwei Jahre lang SPD-Stadt­rä­tin und nannte als eins ih­rer Ziele dort: „Wir brau­chen kos­ten­freie Ki­tas“.

Das Mei­nungs­for­schungs­in­sti­tut Forsa gab in die­sem Mo­nat be­kannt, dass das Ver­trauen in Ge­mein­de­rat und Stadt­ver­wal­tung um rund zehn Pro­zent auf ei­nen his­to­ri­schen Tief­stand ge­sun­ken ist. Dem­nach ver­trau­ten nur noch rund  44 Pro­zent der Men­schen ih­rem Bür­ger­meis­ter, den Par­teien bun­des­weit so­gar nur noch 17 Pro­zent. Wo­bei diese nach An­sicht der Mehr­heit in der Kom­mu­nal­po­li­tik nichts ver­lo­ren hät­ten.

Dass die Sit­zung des hie­si­gen Ver­wal­tungs­aus­schus­ses ab­ge­sagt wurde, steht al­ler­dings in kei­nem Zu­sam­men­hang mit die­sem Thema. Es habe ein­fach keine The­men zum Be­ra­ten ge­ge­ben, hieß es als Be­grün­dung aus dem Rat­haus.

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