Dr. Helene Stöcker: Es liegt an uns

Ge­denk­tag«
Heute vor 156 Jah­ren kam He­lene Stö­cker zur Welt. Als Mit­glied im „Bund der Kriegs­dienst­geg­ner“ un­ter­schrieb sie den Satz: „Der Krieg ist ein Ver­bre­chen an der Mensch­heit“ und ge­lobte: „Ich bin da­her ent­schlos­sen, keine Art von Krieg zu un­ter­stüt­zen.“

Über die Frie­dens­no­bel­preis­trä­ge­rin Ber­tha von Sutt­ner ist He­lene Stö­cker Pa­zi­fis­tin ge­wor­den, ge­nauer: über de­ren Ro­man „Die Waf­fen nie­der!“, der 1889 er­schie­nen war und in 15 Spra­chen über­setzt wurde.

Stö­cker nahm am Frau­en­frie­dens­kon­gress 1915 in Den Haag teil, de­ren 1.136 Teil­neh­me­rin­nen aus 12 Na­tio­nen ein Ende des Ers­ten Welt­kriegs for­der­ten. Zu­dem en­ga­gierte sie sich für Frau­en­rechte.

Am 13. No­vem­ber 1869 war sie als Toch­ter ei­nes Tex­til­fa­bri­kan­ten in El­ber­feld zur Welt ge­kom­men. Sie be­suchte als Gast­hö­re­rin Vor­le­sun­gen zu Li­te­ra­tur­ge­schichte, Phi­lo­so­phie und Na­tio­nal­öko­no­mie an der Uni­ver­si­tät Ber­lin und pro­mo­vierte 1901 in Bern – weil dies den Frauen in Deutsch­land da­mals noch ver­wehrt wurde.

Im Ja­nuar 1915 trat sie aus der Kir­che aus – aus Em­pö­rung über de­ren po­si­tive Hal­tung zum Ers­ten Welt­krieg.

1926 schloss sie sich der „Gruppe Re­vo­lu­tio­nä­rer Pa­zi­fis­ten“ an, die den Ka­pi­ta­lis­mus als Haupt­quelle des Kriegs be­trach­tete.

He­lene Stö­cker emi­grierte im Fe­bruar 1933  in die Schweiz. Laut ei­ner Ge­stapo-Akte wur­den ihr die Reichs­zu­ge­hö­rig­keit und die Dok­tor­würde ab­erkannt. Zu­dem hatte die fa­schis­ti­sche Re­gie­rung ihr Konto be­schlag­nahmt und ihre Ma­nu­skripte ver­nich­tet.

Im glei­chen Jahr wurde der „Bund der Kriegs­geg­ner“ zer­schla­gen. Viele sei­ner Mit­glie­der muss­ten ins KZ, falls sie sich nicht ins Exil ret­ten konn­ten.

He­lene Stö­cker starb am 24. Fe­bruar 1943 im Exil in New York City.

15 Jahre zu­vor hatte sie ge­sagt: „Dass der Krieg ein Ver­bre­chen ist, das wa­gen heute auch die nicht mehr zu be­strei­ten, die noch an seine ‚Un­ver­meid­lich­keit‘ glau­ben.“

Als Haupt­pro­blem sah sie je­doch, dass die meis­ten die Mei­nung ver­tre­ten, „dass im­mer der Geg­ner es sei, der dies Ver­bre­chen ver­ur­sa­che“.

Und: „Erst wenn wir er­ken­nen, dass wir alle diese Ver­bre­cher sind durch den Glau­ben an diese Un­ver­meid­lich­keit, wer­den wir die­ses größte Ver­bre­chen der Mensch­heit an der Mensch­heit aus­zu­lö­schen ver­mö­gen.“

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