Großfrauentag

Ge­denk­tag«
Seit Ur­zei­ten wird un­ter kräu­ter­kun­di­gen Frauen der 15. Au­gust als „Groß­frau­en­tag“ an­ge­se­hen. Jetzt sind die Kräu­ter be­son­ders heil­kräf­tig, weil sie bei hei­ßem, tro­cke­nen Wet­ter und viel Son­nen­licht ihre äthe­ri­schen Öle und an­dere kraft­volle Wirk­stoffe bil­den. Tra­di­ti­ons­ge­mäß pflü­cken die Frauen sie ab jetzt früh­mor­gens von Hand, ohne Mes­ser, ohne zu spre­chen. Die nun fol­gen­den vier Wo­chen hei­ßen da­her auch „Frau­en­d­rei­ßi­ger“.

„In frü­he­ren Zei­ten war das Kräu­ter­sam­mel­fest kein lee­res Ri­tual“, er­klärt der Kul­tur­anthro­po­loge Wolf-Die­ter Storl. „Die Würz­weih­kräu­ter wa­ren die prak­ti­sche Apo­theke für Haus und Stall.“ Und: „Auch in der heu­ti­gen Zeit macht es Sinn, sich an die Rhyth­men des na­tür­li­chen Ka­len­ders zu hal­ten und den Au­gust zur Kräu­ter­sam­mel­zeit zu ma­chen.“

Die christ­li­che Re­li­gion hat auf den 15. Au­gust das Fest „Ma­ria Him­mel­fahrt“ ge­legt. Als die Got­tes­mut­ter ihr Grab ver­las­sen hat und in den Him­mel auf­stieg, habe, so heißt es, ihr Grab nach Ro­sen ge­duf­tet. Zu­dem habe sie uns ihre Heil- und Se­gens­kräfte in Form der heil­sa­men Kräu­ter hin­ter­las­sen.

Am 15. Au­gust wer­den in ka­tho­li­schen Ge­gen­den Bü­schel von neun Kräu­tern ge­bun­den, die in die Kir­che ge­tra­gen, vom Pries­ter ge­weiht und spä­ter im Haus auf­ge­hängt wer­den. „Au­gust-Maien“ hei­ßen sie in der Schweiz, an­derswo „Kräu­ter­bo­schen“ oder „Kräu­ter­bü­schel“. Der Tag wird da­her auch „Bü­schel­frau­en­tag“ ge­nannt.

Zen­trum die­ser Ge­ste­cke ist stets die Kö­nigs­kerze. Als Rück­grat des Kräu­ter­bü­schels rich­tet sie auch ihre Trä­ge­rin in­ner­lich auf, ver­helfe zur Ehr­lich­keit mit sich selbst, in­dem sie die Ver­bin­dung mit ih­rer in­ne­ren Stimme her­stellt. Nicht zu­letzt gilt ein Tee aus den Blü­ten der Kö­nigs­kerze heil­sam für Hus­ten, Hals und Kehl­kopf.

Auch Wet­ter­re­geln be­zie­hen sich auf die­sen heu­ti­gen Tag in der Mitte des Ern­te­mo­nats Au­gust, wie zum Bei­spiel: „Frau­en­tag mit Son­nen­schein bringt viel Obst und sü­ßen Wein“ oder „Wie das Wet­ter am Him­mel­fahrts­tag, so es noch zwei Wo­chen blei­ben mag“. Lang­jäh­rige me­teo­ro­lo­gi­sche Auf­zeich­nun­gen be­stä­ti­gen, dass dies in 3 von 4 Jah­ren zu­trifft.

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