Andreas Schneider: Kein „Weiter so“

Stel­lung­nahme«
Ex-Stadt­rat An­dreas Schnei­der steht ak­tu­ell im öf­fent­li­chen Fo­kus, weil er eine Stelle als Par­la­men­ta­ri­scher Be­ra­ter bei der AfD-Land­tags­frak­tion an­ge­tre­ten hat. 2021 hatte er die Ge­mein­de­rats-Frak­tion der Grü­nen ver­las­sen und schloss sich im Jahr dar­auf als Hos­pi­tant der CDU-Frak­tion an.

Vo­ri­gen Mo­nat ließ er sich ganz von sei­nem Amt ent­bin­den. Als Grund nannte er,  „durch die Aus­übung der eh­ren­amt­li­chen Tä­tig­keit in der Für­sorge für die Fa­mi­lie er­heb­lich be­hin­dert zu wer­den“.

Hier nimmt er nun selbst Stel­lung zu den Spe­ku­la­tio­nen, vor al­lem von Sei­ten der Orts-SPD, um seine Per­son:

„Ich kaufe seit Jahr­zehn­ten fair, lebe ve­ge­ta­risch, bin seit zehn Jah­ren nicht mehr ge­flo­gen und habe ei­ni­gen Mi­gran­ten ge­hol­fen. Be­ruf­lich, pri­vat und gerne. Die Not an­de­rer Men­schen ist und war mir nie egal. Aber es ist mir auch nicht egal, wie sich mein di­rek­tes Um­feld ent­wi­ckelt.

Deutsch­land wird z.B. schwer mit den Pro­ble­men sei­ner Mi­gra­ti­ons­po­li­tik zu kämp­fen ha­ben. Die große Mehr­heit spürt das und will kein „Wei­ter so“. The­ma­ti­sie­ren konnte man die viel­fäl­ti­gen Fol­gen der ak­tu­el­len Mi­gra­tion im Schorn­dor­fer Ge­mein­de­rat kaum: an­ge­fan­gen vom An­ti­se­mi­tis­mus über die Woh­nungs­not bis hin zur Ge­walt ge­gen Men­schen im öf­fent­li­chen Raum durch Asyl­be­wer­ber.

2017 wurde ich auf der Schlich­te­ner Straße tags­über von Af­gha­nen at­ta­ckiert. Vor Wo­chen wurde ich Zeuge ei­nes Mes­ser­an­grif­fes vor mei­ner Woh­nung. In mei­ner di­rek­ten Um­ge­bung wird ver­stärkt seit 2015 mit Dro­gen ge­han­delt, ge­lärmt, ge­schrien, kör­per­ver­letzt, Müll ab­ge­la­gert und so­gar ge­schos­sen. Eine Be­kannte er­zählte mir, dass ihre bei­den Töch­ter neu­lich von ju­gend­li­chen Sy­rern vor dem Bus ge­schla­gen und an­ge­spuckt wur­den.

Ich habe als Stadt­rat ver­sucht, die Pro­bleme in mei­nem Um­feld an­zu­ge­hen. Da­bei musste ich er­fah­ren, dass Po­li­zei und Staat zu oft die Hände ge­bun­den sind, Pro­bleme nicht ge­löst wer­den und sich zu viele Stadt­räte nicht für das Thema Si­cher­heit und Sau­ber­keit in der Stadt in­ter­es­sie­ren. Eine sach­li­che Dif­fe­ren­zie­rung zwi­schen Ver­folg­ten, Hilfs­be­dürf­ti­gen und Kri­mi­nel­len war nach mei­ner Er­fah­rung dort nicht mög­lich.

Nach zwan­zig Jah­ren Ar­beit un­ter an­de­rem mit Ver­hal­tens­auf­fäl­li­gen, Kri­mi­nel­len, se­xu­ell Miss­brauch­ten oder von „Eh­ren­mör­dern“ Ver­folg­ten hatte ich ge­nug. Und ich bin über­zeugt, dass Mas­sen­zu­wan­de­rung und In­te­gra­tion nicht so zu be­wäl­ti­gen sind, wie vor al­lem SPD und Grüne das glau­ben ma­chen wol­len.

Ich habe nie be­haup­tet, mein Amt als Stadt­rat nie­der­zu­le­gen, um meine El­tern zu pfle­gen. Ich habe eine neue Ar­beits­stelle ge­sucht, die mir er­mög­licht, meine In­ter­es­sen mit mei­nen fa­mi­liä­ren und pri­va­ten Be­dürf­nis­sen zu ver­bin­den. Mit der neuen Stelle hat sich mir diese ein­zig­ar­tige Chance ge­bo­ten.

Ich be­ziehe mein Ge­halt nicht von der AfD, son­dern vom Land Ba­den-Würt­tem­berg. Dort kann ich nun all meine prak­ti­schen Er­fah­run­gen und mein aka­de­mi­sches Wis­sen kon­struk­tiv in die par­la­men­ta­ri­sche Ar­beit bei Ge­sund­heit, So­zia­les und In­te­gra­tion ein­brin­gen. Da­bei stehe ich wei­ter fest hin­ter So­zia­ler Markt­wirt­schaft und un­se­rem Grund­ge­setz.

In mei­nem schrift­li­chen Aus­tritts­ge­such habe ich Herrn Hornikel alle Aus­tritts­gründe kor­rekt dar­ge­legt. Er hat sie öf­fent­lich als glaub­wür­dig er­ach­tet. Umso er­staun­ter bin ich, dass er im Nach­hin­ein nun Zwei­fel in der Presse be­feu­erte. Falls diese schon zu­vor be­stan­den, hätte er die Wahl ge­habt, sie recht­zei­tig zu äu­ßern oder dazu für im­mer zu schwei­gen.“

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