Dörte Schnitzer: aus Verzweiflung gehandelt

Dörte Schnit­zer, ehe­mals OB-Kan­di­da­tin, äu­ßert sich jetzt zu den Be­rich­ten, dass sie Au­tos zer­kratzt und mit Auf­kle­bern für mehr Kli­ma­schutz be­klebt hat. Hier ihre Stel­lung­nahme im Wort­laut:

„Ja, ich habe Auf­kle­ber auf Au­tos an­ge­bracht und bei man­chen den Lack zer­kratzt. Ich habe kei­nen Rei­fen be­rührt und würde nie­mals Men­schen durch Öff­nen von Ven­ti­len in Ge­fahr brin­gen.

Ich habe ganz al­lein ge­han­delt: nie­mand aus der Gruppe „Kli­ma­ent­scheid Schorn­dorf“ wusste da­von (ich habe mich in­zwi­schen aus der Gruppe zu­rück­ge­zo­gen), die Stabs­stelle Kli­ma­schutz und Mo­bi­li­tät hat da­mit über­haupt nichts zu tun. Es steht keine an­dere Ak­ti­vis­ten­gruppe hin­ter mir, auch keine Men­schen aus mei­nem na­hen Um­feld, schon gar nicht meine Söhne.

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Autos zerkratzt für das Klima?

Kurz­mel­dung«
Wie die „Stutt­gar­ter Zei­tung“ be­rich­tet, er­mit­telt die Staats­an­walt­schaft ge­gen eine 53-Jäh­rige, die in Schorn­dorf an meh­re­ren Au­tos den Lack zer­kratzt ha­ben soll. Die Frau sei keine Un­be­kannte: Sie trat vor zwei Jah­ren als Kan­di­da­tin für die OB-Wahl an und en­ga­giert sich für ei­nen Klima-Ent­scheid in der Stadt.

Seit Herbst vo­ri­gen Jah­res sei sie an den Au­tos ak­tiv, wo sie auch Auf­kle­ber mit dem Text „Eine Pe­nis­ver­län­ge­rung wäre kli­ma­freund­li­cher als die­ses An­ge­ber­auto“ hin­ter­las­sen habe. Weil sie da­bei fo­to­gra­fiert wurde, habe die Po­li­zei am 10. Ja­nuar eine Haus­durch­su­chung bei ihr durch­ge­führt und dort die Auf­kle­ber „in gro­ßer Stück­zahl“ ge­fun­den. Der Scha­den, den sie ver­ur­sacht habe, werde auf 20.000 Euro ge­schätzt.

Für den Frieden auf die Straße!

An­kün­di­gung «
Det­lef Be­une, In­itia­tor der Schorn­dor­fer Frie­dens­in­itia­tive (FI), ist über­zeugt, dass Pro­test auf der Straße tat­säch­lich et­was be­wirkt. Als Bei­spiel nennt er in sei­nem neu­es­ten Bei­trag auf der FI-Home­page: Die Frie­dens­be­we­gung der 1980-er-Jahre habe „nach­hal­ti­gen Ein­fluss auf die Po­li­tik in Deutsch­land“ ge­habt. So sei etwa 2003 die „schwä­chelnde Rot-Grüne Re­gie­rung“ aus die­sem Grund von ei­ner Teil­nahme am Irak-Krieg – „zu­min­dest of­fi­zi­ell“ – ab­ge­rückt.

Da­her sein Ap­pell: „Neh­men Sie doch die­ses Jahr an den Os­ter­mär­schen teil!“ Denn in­zwi­schen sei klar: „Druck von un­ten ist not­wen­dig.“ Je mehr Men­schen für den Frie­den auf die Straße ge­hen, desto eher wür­den Po­li­ti­ker die Mei­nung und An­lie­gen der Be­völ­ke­rung wahr­neh­men und ent­spre­chend re­agie­ren müs­sen – ganz kon­kret, um die „mitt­ler­weile schon pein­li­chen Folg­sam­keit ge­gen­über Wa­shing­ton zu ver­las­sen“. Eine Über­sicht sol­cher De­mons­tra­tio­nen und Kund­ge­bun­gen auch in un­se­rer Nähe hat er ver­linkt.

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Bäume abgesägt für Neubau Stadtbücherei

Kurz­mel­dung «
Die bei­den Kas­ta­nien an der Süd­front der Meie­rei sind be­reits ab­ge­sägt wor­den, um Platz zu ma­chen für den neuen An­bau aus Be­ton, den die Stadt­bü­che­rei dort be­zie­hen will. Auch die große Kas­ta­nie im Hof der ge­gen­über­lie­gen­den Schloss­wall­schule wurde ge­stutzt, weil sie in den Be­reich der Bau­stelle hin­ein­ragte. Am Bo­den ist auf­ge­zeich­net, wel­chen Platz der rund 16 mal 16 Me­ter große Ku­bus ein­neh­men wird – samt Bau­ge­rüst und Zaun.

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April! April!

Kurz­mel­dung «
Der gest­rige Bei­trag „Auf­ruf zum Pro­be­sit­zen im Rats­saal“ war un­ser dies­jäh­ri­ger April­scherz. Die Idee ei­ner neuen Sitz­ord­nung im Rats­saal ist völ­lig frei er­fun­den. Des­glei­chen sind auch sämt­li­che Aus­sa­gen der kom­mu­nal­po­li­ti­schen Ak­teure durch­weg der Phan­ta­sie ent­sprun­gen.

Tat­säch­lich wis­sen­schaft­lich be­legt ist hin­ge­gen, dass Ent­schei­dun­gen im Ge­mein­de­rat durch grup­pen­dy­na­mi­sche Ef­fekte mehr be­ein­flusst wer­den, als man­chen be­wusst ist – nach­zu­le­sen im Bei­trag „Grup­pen­druck im Ge­mein­de­rat“ vom 7. April 2022.

Aufruf zum Probesitzen im Ratssaal

Bernd Hornikel macht Ernst mit sei­nem Ver­spre­chen, ein „Ober­bür­ger­meis­ter für alle“ sein zu wol­len. So er­wägt er, um den Puls der Be­völ­ke­rung auch dann zu spü­ren, wenn der Ge­mein­de­rat tagt, dort eine neue Sitz­ord­nung ein­zu­füh­ren: Wo bis­her 30 Amts­lei­te­rIn­nen die Rats­ver­samm­lung flan­kie­ren, sol­len künf­tig Bür­ge­rin­nen und Bür­ger Platz neh­men. Für je­den von ih­nen werde dort ein Mi­kro­phon zur Ver­fü­gung ste­hen, so dass der OB ad hoc „Vol­kes Stimme“ zu den Be­ra­tun­gen ver­neh­men kann.

Am heu­ti­gen Sams­tag, 1. April, um 16 Uhr, soll die neue Sitz­ord­nung ei­nem Pra­xis­test un­ter­zo­gen wer­den, wes­halb mög­lichst viele Bür­ge­rIn­nen auf­ge­ru­fen sind, zu kom­men, um even­tu­elle Pro­bleme oder Schwä­chen zu er­mit­teln. Die Pres­se­stelle bit­tet: Man möge sich kleine Wort­bei­träge über­le­gen, um die Mi­kro­phone auf Volks­taug­lich­keit zu tes­ten. Ein klei­nes Buf­fet mit ve­gan be­leg­ten Bröt­chen so­wie freie Er­fri­schungs­ge­tränke ste­hen glei­cher­ma­ßen für Volks­ver­tre­te­rIn­nen und Be­völ­ke­rung be­reit.

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Vortrag „Stopp dem Abrisswahn“

An­kün­di­gung «
Am kom­men­den Don­ners­tag, 6. April, hält die Ar­chi­tek­tin Ur­sula Baus um 19.30 Uhr ei­nen Vor­trag mit dem Ti­tel „Stopp dem Ab­riss­wahn oder: Die Zer­stö­rung der Hei­mat“ in der Gast­stätte „Burg­st­üble“, Am Sport­platz 4, in Stet­ten. Ein­ge­la­den dazu hat der Ver­ein „All­mende Stet­ten“. Er schreibt dazu:

„In der letz­ten Zeit wird im Zuge der Kli­ma­dis­kus­sion auch im­mer öf­ter dar­über ge­spro­chen, dass es bes­ser sei, be­stehende Bau­sub­stanz zu er­hal­ten, um­zu­bauen und/​oder ei­ner neuen Nut­zung zu­zu­füh­ren, statt ab­zu­rei­ßen. Denn die (Umwelt-)Kosten, die sog. CO2-Bi­lanz von Ab­riss und Neu­bau sind enorm.

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Claudia Roth lobt „mutige Menschen“

Wenn ein Re­gie­rungs­mit­glied Men­schen lobt, weil sie für „für Frei­heit, De­mo­kra­tie und Men­schen­rechte auf die Straße“ ge­hen, kann man si­cher sein, dass sie da­mit nicht Ge­scheh­nisse di­rekt vor ih­rer Haus­tür mei­nen. Zwar be­zieht sich die Grü­nen-Po­li­ti­ke­rin ex­pli­zit auf De­mons­tra­tio­nen von „mu­ti­gen Men­schen“, die „in Ber­lin, Dres­den und vie­len an­de­ren Städ­ten“ statt­fan­den. Aber eben nicht jetzt. Son­dern vor lan­ger Zeit. Näm­lich anno 1848. Die so­ge­nannte März­re­vo­lu­tion von da­mals jährt sich jetzt zum 175. Mal, wes­halb die Kul­tur­staats­se­kre­tä­rin eine Pres­se­mit­tei­lung her­aus­gab.

For­de­run­gen nach Versammlungs‑, Mei­nungs- und Pres­se­frei­heit wa­ren zen­trale  Aspekte der Deut­schen Re­vo­lu­tion. Ihr Aus­lö­ser: Brot­knapp­heit, Teue­rung, so­ziale Miss­stände. Den Pro­tes­tie­rern stand eine Bür­ger­schaft ge­gen­über, de­ren obers­tes Be­dürf­nis war, dass Ruhe be­wahrt und die seit­he­rige Ord­nung bei­be­hal­ten wird. Die De­mons­tran­ten ih­rer­seits ha­ben mit so­ge­nann­ten „Kat­zen­mu­si­ken“ Ein­gang in die Ge­schichts­bü­cher ge­fun­den. Sie mach­ten di­rekt vor den Häu­sern der Ob­rig­keit Kra­wall mit Mu­sik­in­stru­men­ten und an­de­ren Ge­rä­ten, da wurde ge­pfif­fen, ge­schrien, skan­diert, ge­johlt.

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Ein Zitat

In George Orwells Roman „1984“ verkündet das Wahrheitsministerium:
„Krieg ist Frieden! Freiheit ist Sklaverei!“.
Bei uns hier heißt es zurzeit im Rathaus:
„Schulden sind Reichtum.“

Aufgeschnappt in der Fußgängerzone
schoblatt.de