Wie Sie sehen, sehen Sie nichts

Kurz­mel­dung«
An der Meie­rei am Ar­chiv­platz prangt in­zwi­schen ein Wer­be­ban­ner, das ver­spricht: „Hier er­schlie­ßen sich neue Wel­ten!“ – und zwar durch die neue Stadt­bü­che­rei. Al­ler­dings wer­den uns diese neuen Wel­ten nicht etwa in leuch­tends­ten Far­ben aus­ge­malt, son­dern fal­len – im Ge­gen­teil – recht blass aus, nur sche­men­haft er­kenn­bar, um nicht zu sa­gen: geis­ter­haft.

Am un­te­ren Rand steht, dass der Bau mit „Fi­nanz­hil­fen des Lan­des“ ge­för­dert werde. Klingt nach Ge­schenk, ist aber keins. Die­sen Zu­schuss zahlt nicht etwa Mi­nis­ter­prä­si­dent Kret­sch­mann aus sei­ner ei­ge­nen Ta­sche. Son­dern die­ses Geld kommt von uns. Das sind die Steu­ern, die wir alle dort­hin ab­ge­ben müs­sen. Die Lan­des­re­gie­rung hat le­dig­lich die Ent­schei­dungs­ge­walt über de­ren Ver­tei­lung.

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„Verschafft euren Meinungen Gehör!“

Ju­lia Spel­ler, Ma­xi­mi­lian Hamm – Foto: LTBW

Ju­lia Spel­ler und Ma­xi­mi­lian Hamm ha­ben beim Schü­ler­wett­be­werb des Land­tags von Ba­den-Würt­tem­berg ei­nen der 49 Haupt­preise ge­won­nen. Sie be­su­chen die Jo­hann-Phil­ipp-Palm-Schule in Schorn­dorf und reich­ten beide ei­nen Er­ör­te­rungs­text zum Thema „Es­sen für die Tonne – Wie kann der Um­gang mit Nah­rungs­mit­teln über­dacht wer­den?“ ein.

Ins­ge­samt be­tei­lig­ten sich fast 2.500 Schü­le­rIn­nen an die­sem Wett­be­werb, der in­zwi­schen be­reits zum 65. Mal aus­ge­rich­tet wurde. Land­tags­prä­si­den­tin Muh­te­rem Aras (Grüne) ap­pel­lierte an die Preis­trä­ge­rIn­nen: „Ver­schafft eu­ren Mei­nun­gen Ge­hör!“ Sie lobte die Teil­neh­mer, dass sie den ge­sell­schaft­li­chen Wan­del mit­ge­stal­ten wol­len und er­mu­tigte sie: „Macht wei­ter da­mit!“

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Parken auf dem Spitalhof

Kurz­mel­dung«
Der ganze Spi­tal­hof ist we­gen der Bü­che­rei-Bau­stelle als Park­platz für Au­tos ge­sperrt.
Der ganze Spi­tal­hof?
Nein!
Zwi­schen gel­bem Ar­chiv­ge­bäude und dem ehe­ma­li­gen Pfründ­ner­haus des Spi­tals ist noch ein Park­platz er­hal­ten ge­blie­ben – re­ser­viert für ei­nen schwar­zen Mer­ce­des, den Dienst­wa­gen des Ober­bür­ger­meis­ters.

Noch immer fehlen der Stadt 3 Millionen Euro

An­kün­di­gung«
Die feh­len­den 3 Mil­lio­nen Euro im Stadt­haus­halt, die be­reits seit Herbst 2022 be­kannt wa­ren, feh­len im­mer noch. Er­hoffte Mehr­ein­nah­men an Steu­ern blie­ben aus. Laut Steu­er­schät­zung im Mai wurde durch zu­sätz­li­che Steueraus­fälle die Si­tua­tion so­gar noch ver­schärft. So steht’s im Fi­nanz-Zwi­schen­be­richt, der dem Ge­mein­de­rat am Don­ners­tag, 20. Juli, of­fi­zi­ell zur Kennt­nis ge­ge­ben wird.

Den Man­gel be­he­ben will man mit ei­nem neuen „In­stru­ment“: der Er­stel­lung von „Hand­lungs­fel­dern“. Diese sol­len dem Ge­mein­de­rat und der Ver­wal­tung die „Prio­ri­sie­rung“ von Pflicht­auf­ga­ben ge­gen­über rei­nen Wün­schen „deut­lich er­leich­tern“ (s. S. 10 im Be­richt).

Wie schon im Be­richt vo­ri­ges Jahr be­steht Ge­fahr, die Til­gung der Kre­dite nur durch neue Schul­den be­zah­len zu kön­nen (S. 7 bzw. 8). Er­neut hofft man, dass „Zah­lun­gen aus Ein­kom­men­steuer und Fi­nanz­aus­gleich“ die Lage zum Jah­res­ende „sprung­haft ver­bes­sern“.

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Was wird aus dem Haushahn’schen Ziegelbau?

An­kün­di­gung«
Der Ge­stal­tungs­bei­rat dis­ku­tiert am Mitt­woch, 12. Juli, über die Bau­vor­ha­ben in der Lö­wen­see­straße 24 und in der Schlich­te­ner Straße 21 und 23 (s. Foto). Im öf­fent­li­chen Teil der Sit­zung wer­den die Er­geb­nisse aus der nicht­öf­fent­li­chen Be­ra­tung vor­ge­stellt.

Ers­tere be­ginnt um 15 Uhr und fin­det im Gro­ßen Sit­zungs­saal des Rat­hau­ses statt. Ein­ge­rich­tet wurde der Ge­stal­tungs­bei­rat vor sie­ben Jah­ren. Es setzt sich aus Fach­leu­ten so­wie Mit­glie­dern der Stadt­ver­wal­tung und des Ge­mein­de­rats zu­sam­men.

„Wir wollen ganz viele Leute erreichen“

Seit Fe­bruar 2022 hält die Schorn­dor­fer Frie­dens­in­itia­tive je­den Frei­tag eine Mahn­wa­che auf dem Markt­platz ab. Vo­ri­gen Mo­nat setzte man sich über­dies zu­sam­men, um über neue For­men des Ein­sat­zes für Frie­den zu dis­ku­tie­ren. Das nächste Tref­fen die­ser Art ist am mor­gi­gen Frei­tag, 7. Juli, ab 19 Uhr in der Ma­nu­fak­tur.

Grün­dungs­mit­glied Uwe Glund be­dau­erte bei der Zu­sam­men­kunft im Juni, „dass Freunde, die frü­her mit mir ak­tiv wa­ren, heute für Waf­fen­lie­fe­run­gen sind“. Do­ris Kom­me­rell, eben­falls Grün­dungs­mit­glied vor fünf Jah­ren, er­klärte, sie gebe der Lo­kal­zei­tung all­wö­chent­lich aus­führ­li­ches Ma­te­rial zur Mahn­wa­che, denn „wir wol­len ja ganze viele Leute er­rei­chen“. Lei­der je­doch „war die Presse bis­her nicht son­der­lich in­ter­es­siert“.

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150.000 Euro für Bespaßung?

An­kün­di­gung«
Das City-Ma­nage­ment möchte, dass der Ge­mein­de­rat ei­nem „ab­wechs­lungs­rei­chen Ge­stal­tungs- und Be­spie­lungs­kon­zept“ für den Un­te­ren Markt­platz zu­stimmt. Es han­dele sich um ein „Schlüs­sel­pro­jekt“, wel­ches „zu­kunfts­wei­send“ sei, und zwar „für die ge­samte In­nen­stadt“. Kos­ten: bis zu 150.00 Euro pro Jahr. Am mor­gi­gen Diens­tag, 4. Juli, wird es im Tech­ni­schen Aus­schuss vor­ge­stellt.

Am Don­ners­tag, 6. Juli, soll dann der Ver­wal­tungs­aus­schuss bei der Ver­eins­för­de­rung eine „be­fris­tete“ Kür­zung um 10 Pro­zent be­schlie­ßen. Dies be­trifft so­wohl die Grund­för­de­rung, als auch Son­der­zu­schüsse, die Ju­gend­för­de­rung und den In­klu­si­ons­zu­schuss der Ver­eine. Als Grund da­für wird die „an­ge­spannte Haus­halts­lage“ ge­nannt. Jähr­lich könn­ten so­mit 327.000 Euro ein­ge­spart wer­den.

„150.000 Euro für Be­spa­ßung?“ wei­ter­le­sen

Unseriös

Kom­men­tar«
Die Zu­fahrt zum Spi­tal­hof sei nicht breit ge­nug für eine Nut­zung als Park­platz, wenn die neue Bü­che­rei erst ein­mal steht. Mit die­sem Ar­gu­ment ent­kräf­tete die Rat­haus­ver­wal­tung ei­nen ent­spre­chen­den An­trag der CDU-Frak­tion.

Was sie ver­schwieg: Die brei­tere Zu­fahrt war längst be­schlos­sen: näm­lich nö­tig für die „Schlepp­kurve“ lan­ger Bau­fahr­zeuge.

Dass wäh­rend der ge­sam­ten Bau­zeit von min­des­tens zwei Jah­ren rund 25 Qua­drat­me­ter des Schloss­wall-Schul­hofs für den Neu­bau ge­op­fert wer­den, ist seit vor­ges­tern Tat­sa­che (s. Foto).

„Un­se­riös“ wei­ter­le­sen

Haushaltsloch durch Kita-Gebühren stopfen?

An­kün­di­gung«
In sei­ner Sit­zung am heu­ti­gen Don­ners­tag, 29. Juni, soll der Ge­mein­de­rat ei­ner er­neu­ten Er­hö­hung der Kita-Ge­büh­ren zu­stim­men, nach­dem diese erst vor ei­nem Jahr an­ge­ho­ben wur­den. 88.000 Euro will die Stadt da­durch noch in die­sem Jahr, und da­nach jähr­lich 265.000 Euro mehr ein­neh­men.

Ar­gu­men­tiert wird laut Sit­zungs­vor­lage u.a. mit Ta­rif­er­hö­hun­gen. Al­ler­dings stand be­reits Ende vo­ri­gen Jah­res im Haus­halts­plan (S. 23), dass die Ver­wal­tung ihre Per­so­nal­kos­ten in den zwei Jah­ren zu­vor be­wusst un­ter­halb der „ei­gent­li­chen Hoch­rech­nung“ ein­plante, weil sie auf „Aus­fälle“ durch Schwan­ger­schaft und Krank­heit ge­setzt habe, die aber nicht ein­ge­tre­ten seien. Da­durch sei heuer „ein Mehr­auf­wand von 1,1 Mil­lio­nen“ Euro auf­ge­lau­fen.

Die Sit­zung des Ge­mein­de­rats ist öf­fent­lich. Sie be­ginnt um 18 Uhr. Die Kita-Ge­büh­ren sind Punkt 5 auf der Ta­ges­ord­nung. Im An­schluss daran soll ein Wett­be­werb für die Spi­tal­hof-Ge­stal­tung be­schlos­sen wer­den, für den ge­plant ist, 70.000 Euro aus­zu­ge­ben.

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