Neue Bürgermeisterin: Dr. Astrid Loff

As­trid Loff © Mond­elli Stu­dio, Re­gina Hahn

Kurz­mel­dung
Nach Pa­tri­zia Rall in All­mers­bach wurde am Sonn­tag eine wei­tere Frau im Rems-Murr-Kreis in ein Bür­ger­meis­ter­amt ge­wählt, jetzt sind es sie­ben an der Zahl.

Dr. As­trid Loff er­hielt in Schwaik­heim im ers­ten Wahl­gang 2.537 Stim­men (62,47%), bei ei­ner Wahl­be­tei­li­gung von 55,61%. Das er­war­tete Kopf-an-Kopf-Du­ell mit dem in Il­lin­gen noch am­tie­ren­den Bür­ger­meis­ter Ha­rald Ei­ber­ger blieb aus. Er konnte nur 20,46% der Wäh­le­rIn­nen über­zeu­gen.

Die pro­mo­vierte Wirt­schafts­wis­sen­schaf­te­rin, die an der PH Lud­wigs­burg Aka­de­mi­sche Ober­rä­tin ist, bringt Er­fah­rung als Ge­mein­de­rä­tin in Leu­ten­bach mit. Die „Fä­hig­keit, sich mit al­len Be­tei­lig­ten ab­zu­stim­men, so dass wir zu gu­ten Er­geb­nis­sen kom­men, ist eine mei­ner Stär­ken“, sagt die 50-jäh­rige Mut­ter zweier er­wach­se­ner Söhne über sich.

Eine ih­rer sechs Mit­be­wer­be­rIn­nen war An­drea Sie­ber aus Schorn­dorf, die in der dor­ti­gen Frak­tion der Grü­nen im Ge­mein­de­rat saß, diese je­doch kurz nach der Wahl 2019 ver­las­sen hatte. Sie er­hielt in Schwaik­heim 231 Stim­men, und kam da­mit auf ei­nen An­teil von 5,69 %.


Stimme für kleine Parteien ist nicht verschenkt

Kurz­mel­dung
Weil kleine Par­teien an der Fünf-Pro­zent-Hürde zu schei­tern dro­hen, wol­len man­che Men­schen sie bei der Bun­des­tags­wahl nicht wäh­len. Sie fürch­ten, sie ver­schen­ken da­mit ihre Stimme. Dem wi­der­spricht der Volks­wirt­schaft­ler Nor­bert Här­ing aus zwei Grün­den: Zum ei­nen sei zu er­war­ten, dass am 26. Sep­tem­ber die klei­nen Par­teien zu­sam­men­ge­zählt auf über 10 Pro­zent al­ler Stim­men kom­men. Was ein deut­li­ches Si­gnal des Sou­ve­räns be­züg­lich der Zu­frie­den­heit mit den gro­ßen Par­teien aus­sen­den würde. Gin­gen diese Wäh­le­rin­nen nicht zur Wahl, sä­hen die gro­ßen Par­teien dies al­len­falls als Be­quem­lich­keit oder gar Zu­stim­mung für ihre Po­li­tik an.

Zum an­de­ren gebe es durch­aus ei­nen Ge­winn für die klei­nen Par­teien, näm­li­chen ei­nen fi­nan­zi­el­len: Be­reits ab ei­nem Stim­men­an­teil von 0,5 Pro­zent wer­den sie von der Par­tei­en­fi­nan­zie­rung be­dacht. Sie be­kom­men Geld für ihre wei­tere Par­tei­ar­beit.

Bei der vo­ri­gen Bun­des­tags­wahl hat­ten die „Tier­schutz­par­tei“ und „Die Par­tei“ diese nö­ti­gen 0,5 Pro­zent der Stim­men er­run­gen. Bei der kom­men­den Wahl sieht Här­ing die glei­chen Chan­cen für die „eu­ro­pä­isch-mo­der­nis­ti­sche“ Par­tei „Volt“, für die „ba­sis­de­mo­kra­ti­sche und co­ro­na­maß­nah­men­kri­ti­sche“ Par­tei „die­Ba­sis“ so­wie die „kon­ser­va­tiv“ aus­ge­rich­te­ten „Freien Wäh­ler“.

Klaus Schauz gestorben

Kurz­mel­dung
Wie erst jetzt be­kannt wurde, ist Klaus Schauz am 7. Au­gust im Al­ter von 73 Jah­ren ver­stor­ben. Er war nicht nur Stadt­rat und Bau-Un­ter­neh­mer in Schorn­dorf, son­dern auch ein ganz be­son­de­rer Sport­ler. Jür­gen Wöhrle wür­digte ihn in der Chro­nik zum 100jährigen Be­stehen des Rin­ger­clubs ASV im Jahr 2008 mit die­sen Wor­ten:

„Un­ser Klaus Schauz, der letzte Ra­sen­kraft­sport­ler bei den Schwer­ath­le­ten in Schorn­dorf. Er war in den sieb­zi­ger Jah­ren ASV-Mit­glied und star­tete im Stein­sto­ßen (15 kg) auf Würt­tem­ber­gi­schen und Deut­schen Meis­ter­schaf­ten, wo er 1978 in Kas­sel mit der Vi­ze­meis­ter­schaft seine beste Plat­zie­rung er­zielte. In der Schauz’schen Spe­zia­li­tät, dem 50-Kampf für All­roun­der, wa­ren elf schwer­ath­le­ti­sche Dis­zi­pli­nen ent­hal­ten, in de­nen der Viel­sei­tig­keits­kö­nig aus Schorn­dorf seine Kon­kur­ren­ten, die Leicht­ath­le­ten, Schwim­mer, Schüt­zen, Rad­fah­rer, Eis­schnell­läu­fer etc. deut­lich di­stan­zierte und 1996 kla­rer Ge­samt­sie­ger wurde.“

Daimler-Kopf vom Sockel gefallen

Hier prangte der Daim­ler-Kopf, wie er in der Höll­gasse noch vor­han­den ist

Kurz­mel­dung
Vor zwei Jah­ren ließ die Ver­wal­tung ei­nen über­le­bens­gro­ßen Kopf von Gott­lieb Daim­ler als Denk­mal für den be­rühm­ten Sohn der Stadt an­fer­ti­gen. Da­mit be­auf­tragt wurde Ott­mar Hörl, der gern in Se­rien ar­bei­tet. Ne­ben 500 Daim­ler­fi­gu­ren in Gar­ten­zwerg­größe schuf er gleich vier der gro­ßen Köpfe. Sie fan­den ih­ren Platz im Rat­haus, vor dem Daim­ler-Ge­burts­haus, bei den Stadt­wer­ken so­wie im Schloss­park.

Die­ser ist jetzt von sei­nem So­ckel ge­fal­len. Am Mon­tag fan­den ihn Pas­san­ten im Gras lie­gen, so be­rich­tet die Stadt­ver­wal­tung. Er habe schon ei­nige Zeit ge­wa­ckelt, wie Bür­ger ihr ge­mel­det hat­ten. Die Zen­tra­len Dienste hät­ten den Kopf in­zwi­schen in Si­cher­heit ge­bracht.

Seine Schaf­fens­phi­lo­so­phie be­schreibt Hörl so: „Ein Bild­hauer de­fi­niert sich nicht da­durch, daß er ton­nen­weise Ma­te­rial hin­schüt­tet, Förm­chen dra­piert und sich auf der schma­len Werk­spur der Iden­ti­fi­zier­bar­keit selbst ver­wirk­licht, son­dern da­durch, daß er Ma­te­rie in Be­we­gung ver­setzt.“

City-Management vergisst Frauen

Kurz­mel­dung
„Die Freude über die neuen Na­mens-An­ste­cker währte nur kurz“, schrieb Stadt­füh­re­rin Kirs­ten Katz An­fang Au­gust ans City-Ma­nage­ment. Der Grund: Über ih­rem Na­men steht „Stadt­füh­rer“, was sie als dis­kri­mi­nie­rend emp­fin­det: „Selbst in der Stadt­ver­wal­tung Schorn­dorf hat sich längst die weib­li­che Form, zu­min­dest für Ge­mein­de­rä­tin­nen, durch­ge­setzt.“ Da­her fragte sie, „warum der Ei­gen­be­trieb jetzt die­sen Rück­schritt prak­ti­ziert“ und da­mit in der Öf­fent­lich­keit ein „eher rück­wärts­ge­wand­tes“ Bild ab­gebe. Sie er­in­nerte daran, dass die Mit­ar­bei­te­rIn­nen in der Ver­wal­tung von Steu­er­gel­dern be­zahlt wer­den, von der Be­völ­ke­rung, und die ist zu 51% weib­lich.

Neun Tage spä­ter schickte ihr das Ci­ty­ma­nage­ment eine Rund­mail mit die­sem Wort­laut: „Hallo liebe Stadt­füh­re­rin­nen, wie Sie viel­leicht mit­be­kom­men ha­ben, ha­ben wir neue Na­mens­schil­der für alle Stadt­füh­rer. Die Na­mens­schil­der für die Stadt­füh­re­rin­nen sind auch be­reits im Auf­trag und wer­den dem­nächst an uns ge­lie­fert. Herz­li­che Grüße […] Stadt­info“

Ein Jahr „Schorndorfer Online-Blatt“

Das „Vita Ita­liana“

Ein­la­dung
Am 22. Au­gust be­steht das „Schorn­dor­fer On­line-Blatt“ ge­nau ein Jahr. Dies wol­len wir mit ei­nem klei­nen Um­trunk fei­ern.
Wir la­den alle Le­se­rin­nen und Le­ser ein, am Sams­tag, 21. Au­gust, zwi­schen 18 und 20 Uhr im „Vita Ita­liana“, Gott­lieb-Daim­ler-Straße 24 (zwi­schen „En­gel“ und „Veil“), mit uns an­zu­sto­ßen – und sich bei der Ge­le­gen­heit auch un­ter­ein­an­der aus­tau­schen zu kön­nen.

Schulden der Stadt so hoch wie nie

Kurz­mel­dung
Über 166 Mil­lio­nen Euro Schul­den wur­den bis Ende 2020 in Schorn­dorfs Haus­halt und den Ei­gen­be­trie­ben der Stadt an­ge­häuft. Dies ist die of­fi­zi­elle An­gabe, die das Sta­tis­ti­sche Lan­des­amt ak­tu­ell ver­öf­fent­licht hat. Ende 2019 hatte der Schul­den­berg 151 Mil­lio­nen Euro um­fasst, ist also bin­nen ei­nen Jah­res um 15 Mil­lio­nen Euro an­ge­wach­sen.

Aufs ganze Land be­zo­gen liegt die durch­schnitt­li­che Pro-Kopf-Ver­schul­dung bei 1.777 Euro. Back­nang be­fin­det sich mit 1.735 Euro im Mit­tel­feld, Waib­lin­gen mit 1.025 Euro dar­un­ter. In Schorn­dorf ist sie mit 4.177 Euro mehr als dop­pelt so hoch.

Nur 12 der ins­ge­samt 1.101 Ge­mein­den in Ba­den-Würt­tem­berg sind noch hö­her ver­schul­det als Schorn­dorf. Vor sei­ner Wahl im Jahr 2006 hatte der Ober­bür­ger­meis­ter an­ge­kün­digt, die Schul­den der Stadt jähr­lich um 1 Mil­lion Euro sen­ken zu wol­len. Da­mals hat er diese auf 25 Mil­lio­nen Euro be­zif­fert.

Schorndorf wird keine „Smart City“

Kurz­mel­dung
Das „Bun­des­mi­nis­te­rium des In­nern, für Bau und Hei­mat“ hat jetzt die Na­men der 28 Kom­mu­nen be­kannt­ge­ge­ben, die in der drit­ten Staf­fel der „Mo­dell­pro­jekte Smart Ci­ties“ mit ins­ge­samt 300 Mil­lio­nen Euro ge­för­dert wer­den. Schorn­dorf ist nicht dar­un­ter.

In der Mit­tei­lung des Mi­nis­te­ri­ums heißt es, dass sich deutsch­land­weit ins­ge­samt 94 Städte, Kreise, Ge­mein­den und in­ter­kom­mu­nale Ko­ope­ra­tio­nen für die­ses För­der­pro­gramm be­wor­ben hät­ten. Im Schorn­dor­fer Ge­mein­de­rat hat­ten 21 Stadt­rä­tIn­nen am 25. März 2021 ei­ner sol­chen Be­wer­bung zu­ge­stimmt. 4 Rä­tIn­nen wa­ren da­ge­gen, 6 ent­hiel­ten sich der Stimme, 2 wa­ren bei der Ab­stim­mung nicht an­we­send. Der An­trag von Ein­zel-Stadt­rat An­dreas Schnei­der auf eine 2. Le­sung war zu­vor mit 3 Ja-Stim­men und 28 Nein-Stim­men ab­ge­lehnt wor­den. In der Be­völ­ke­rung war das Pro­jekt nicht un­um­strit­ten.

Über 30 Geräte fürs Hochwassergebiet

Kurz­mel­dung
Rund um Schorn­dorf sind meh­rere Men­schen dem Auf­ruf der Obi-Bau­markt­kette „Je­der kann hel­fen“ ge­folgt und ha­ben Pum­pen, Ent­feuch­tungs- und Rei­ni­gungs­ge­räte, die sie ak­tu­ell nicht brau­chen, für das Ka­ta­stro­phen­ge­biet an der Ahr ab­ge­ge­ben. In den Uhin­ger Bau­markt wur­den bis Mon­tag­nach­mit­tag 8 sol­cher Ge­räte ge­bracht. In Göp­pin­gen wa­ren es nach An­ga­ben von Herrn Li­cina etwa 15 bis 20 Ge­räte, in Waib­lin­gen nach Aus­kunft von Herrn Fi­scher 4 Trock­ner, ein Ent­feuch­ter, 3 Pum­pen, so­wie ein Hoch­druck- und ein Nass-Tro­cken-Rei­ni­ger.

Für eine Pumpe wurde den Ge­bern ein Ein­kaufs­gut­schein über 50 Euro aus­ge­stellt, für hö­her­wer­ti­gere Ge­räte im Wert von 100 Euro. An­dere Mar­ke­ting­maß­nah­men seien we­gen die­ser Ak­tion ver­scho­ben wor­den. Am Don­ners­tag wer­den die Ge­räte zu ei­nem Markt ge­bracht, wo alle Teile ge­sam­melt wer­den, um dann flä­chen­de­ckend dort­hin ver­teilt zu wer­den, wo sie ge­braucht wer­den.

schoblatt.de