Neuer Wirt in der „Harmonie“

Kurz­mel­dung
San­tino Ma­gno über­nimmt die Gast­stätte des Ge­sang­ver­eins „Har­mo­nie“ in der Mo­ser­straße. Bis Herbst 2021 hatte er das Schüt­zen­haus in Beu­tels­bach als Piz­ze­ria „Da San­tino“ be­trie­ben. Er ist ge­lern­ter Buch­hal­ter und kam 1987 nach Deutsch­land, wo er sei­nem Bru­der in des­sen Piz­ze­ria in Schwä­bisch Gmünd half, und wo, wie er sagt, seine Kar­riere in der Gas­tro­no­mie be­gann.

Der 57-Jäh­rige stammt aus Ka­la­brien, aus Al­to­monte, das zu den „schöns­ten Orte Ita­li­ens“ ge­hört und – ähn­lich wie Schorn­dorf – viel mit­tel­al­ter­li­ches Erbe in sich trägt. Im Jahr 1999 war Al­to­monte Grün­dungs­mit­glied der Be­we­gung „Cit­tà­slow“. Diese hat sich zum Ziel ge­setzt, die Le­bens­qua­li­tät in ih­ren Städ­ten zu ver­bes­sern. Sie will ei­ner „Ver­ein­heit­li­chung und Ame­ri­ka­ni­sie­rung“ ent­ge­gen­wir­ken, in­dem man sich den je­weils un­ver­wech­sel­ba­ren Cha­rak­ter ei­ner Stadt be­wusst­macht, ihn als ei­ge­nen Wert er­kennt und be­tont.

San­tino Ma­gno will auch in der „Har­mo­nie“ vor al­lem ita­lie­ni­sche Kü­che an­bie­ten. Der Piz­za­ofen ist be­reits in­stal­liert. Deut­sche Klas­si­ker wie Schnit­zel sol­len aber auf der Spei­se­karte auch nicht feh­len. Wenn al­les klappt, will er noch Ende März er­öff­nen.

„Der Wächter“ ist umgekippt

Kurz­mel­dung
Nach­dem un­längst der groß­kopf­ete Daim­ler im Schloss­park von sei­nem So­ckel ge­stürzt wurde, ist jetzt auch das Kunst­werk „Der Wäch­ter“ in des­sen un­mit­tel­ba­rer Nähe um­ge­kippt. Es stammt von dem 1934 in Schorn­dorf ge­bo­re­nen Karl-Heinz Ei­sele.

Frie­der Stöckle schrieb dazu auf der Skulp­tu­ren-Seite des Kul­tur­fo­rums: „Ein Wäch­ter im Um­kreis des Burg­schlos­ses. Eine Kör­per-Kopf-Hel­me­xis­tenz, die mit der krie­ge­ri­schen his­to­ri­schen Rea­li­tät spielt und gleich­zei­tig an den »Wäch­ter in uns« ap­pel­liert: Seid auf der Hut! Seht euch vor! Be­dro­hun­gen lau­ern über­all…“

Informationen gegen Kriegsangst

Sahra Wa­gen­knecht (Foto: Ni­cole Teu­ber)

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Auf­fal­lend ge­häuft war am Sams­tag auf dem Markt in Ge­sprä­chen im­mer die glei­che Frage zu hö­ren: „Und: Gibt es Krieg?“ Ent­spre­chende Ängste stam­men aus den Me­dien, wie etwa der FAZ-Mel­dung: „Russ­land ist be­reit für ei­nen Krieg“.

Die Hin­ter­gründe des Streits um die Ukraine hat Sahra Wa­gen­knecht (MdB, Par­tei: „Die Linke“) in ih­rer Wo­chen­schau in 24 Mi­nu­ten er­klärt: Nach dem Fall der Mauer hatte sich die rus­si­sche Re­gie­rung mi­li­tä­risch aus dem Ge­biet der DDR zu­rück­ge­zo­gen. Im Ge­gen­zug habe die Nato ver­spro­chen, sich nicht wei­ter in Rich­tung Russ­land aus­zu­wei­ten. Die­ses Ver­spre­chen sei mitt­ler­weile mehr­fach ge­bro­chen wor­den. Jetzt strebe die Nato an, die Ukraine in ihr Bünd­nis zu zie­hen.

Wer sich mit ei­ner rein west­li­chen Dar­stel­lung der Vor­gän­gen dort nicht zu­frie­den ge­ben will, er­fährt über die deutsch­spra­chige Zei­tung „Rus­sia to­day“ (RT DE) die rus­si­sche Sicht­weise. Auch der Jour­na­list Bo­ris Reit­schus­ter, der lange Zeit in Russ­land lebte, hat sich mit die­sem Thema be­fasst. Des­glei­chen der Blog­ger Tho­mas Rö­per, der Über­set­zun­gen von Be­rich­ten rus­si­scher Me­dien ver­öf­fent­licht. Und der Frie­dens­for­scher Da­niele Gan­ser er­klärte be­reits 2014, wie die Nato via Me­dien die „Hei­mat­front“ auf ihre Ziele ein­stimme: „Den Geg­ner, in die­sem Fall Pu­tin, dä­mo­ni­sie­ren, Chaos schü­ren und die ei­gene Ge­walt ver­de­cken.“

Brigitte Aldinger deutlich vor Boris Palmer

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Nach­dem zur Ober­bür­ger­meis­ter­wahl in Waib­lin­gen mit Se­bas­tian Wolf nur ein ein­zi­ger Kan­di­dat an­ge­tre­ten war, ha­ben am Sonn­tag ins­ge­samt 290 Wäh­le­rIn­nen auf ih­rem Stimm­zet­tel eine Per­son in der freien Zeile ein­ge­tra­gen, die sie sich statt­des­sen als neues Stadt­ober­haupt wün­schen. Die meis­ten Stim­men er­hielt dort Bri­gitte Al­din­ger, die vo­ri­ges Jahr in Schorn­dorf bei der OB-Wahl kan­di­diert hatte und die auch zur Bun­des- und Land­tags­wahl 2021 für „die Ba­sis“ an­ge­tre­ten war.

Mit 26 der für sie ab­ge­ge­be­nen Stim­men lag die Schorn­dor­fe­rin vor dem seit­he­ri­gen Amts­in­ha­ber An­dreas He­sky, der 21 Stim­men er­hielt. Auf Platz 3 lan­dete mit 16 Stim­men SPD-Stadt­rat Urs Abel­ein und auf Platz 4 Tü­bin­gens OB Bo­ris Pal­mer. Er er­rang mit 14 Stim­men nur knapp mehr als die Hälfte von Al­din­gers Er­geb­nis.

Die 290 Ein­träge in der freien Zeile ent­spre­chen 3,6 Pro­zent al­ler ab­ge­ge­be­nen Stim­men bei der Waib­lin­ger OB-Wahl. Die Wahl­be­tei­li­gung be­trug 19,42 Pro­zent, d.h. nur 8.139 Bür­ge­rIn­nen hat­ten sich daran be­tei­ligt.

Hälfte der Kranken leidet nicht an Covid

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27 Co­rona-Pa­ti­en­tIn­nen mel­de­ten die Rems-Murr-Kli­ni­ken am 1. Fe­bruar in ih­ren bei­den Stand­or­ten. Auf Nach­frage stellte sich her­aus, dass da­von nur zehn Men­schen we­gen Co­vid-Sym­pto­men ins Kran­ken­haus nach Win­nen­den ge­kom­men wa­ren, wäh­rend 7 Per­so­nen we­gen ei­nes an­de­ren Pro­blems dort lie­gen, die dann po­si­tiv ge­tes­tet wur­den, aber ohne Sym­ptome sind. Au­ßer­dem gab es dort eine Per­son mit so­wohl ei­ner Frak­tur als auch Co­vid-Sym­pto­men.

In Schorn­dorf wur­den 2 Pa­ti­en­tIn­nen mit Co­vid-Sym­pto­men in der Kli­nik auf­ge­nom­men, 6 Per­so­nen ka­men we­gen an­de­rer Be­schwer­den, tau­chen als po­si­tiv Ge­tes­tete ohne Sym­ptome den­noch in der Sta­tis­tik auf. Hinzu kommt hier ein Pa­ti­ent als „Rück­ver­le­gung von der In­ten­siv­sta­tion“, mit dem Zu­satz „schon lange po­si­tiv“. Die Sta­tis­tik weist dem­nach 13 Co­rona-Pa­ti­en­tIn­nen mit Sym­pto­men und 14 ohne sol­che aus.

Diese Be­ob­ach­tung deckt sich mit der Re­cher­che des „Bay­ri­schen Rund­funks“ (BR) von Ende Ja­nuar: „Viele Pa­ti­en­ten lie­gen mit aber nicht we­gen Co­rona in Kran­ken­häu­sern“. Der BR kon­sta­tiert dies­be­züg­lich ein „ver­zerr­tes Bild“, wenn das Lan­des­amt für Ge­sund­heit und Le­bens­mit­tel­si­cher­heit auf sei­ner Web­seite zu­letzt ei­nen deut­li­chen An­stieg der „hos­pi­ta­li­sier­ten Fälle“ ver­melde.

250 RadentheinerInnen gegen Impfzwang

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In Wei­lers ös­ter­rei­chi­scher Part­ner­ge­meinde Ra­den­thein (6.000 Ein­woh­ner), fand am 23. De­zem­ber 2021 ein „Ker­zen­spa­zier­gang ge­gen den Impf­zwang“ statt. In „fei­er­li­cher und be­sinn­li­cher Stim­mung“, wie Mar­tin Ober in Face­book bei „Wir sind Ra­den­thein“ be­rich­tet, „spa­zier­ten (vor­sich­tig ge­schätzte) 250 Ra­den­theine­rin­nen und Ra­den­thei­ner, Ge­impfte und Un­ge­impfte ge­mein­sam durch die Gra­nat­stadt zum Rat­haus, um dort ein Zei­chen ge­gen den ge­plan­ten Impf­zwang zu set­zen.“ Eben­falls in der Sil­ves­ter­nacht wa­ren sie aus die­sem Grund auf der Straße.

In Gleis­dorf, der ös­ter­rei­chi­schen Part­ner­ge­meinde von Win­ter­bach, wird schon seit ei­ni­gen Wo­chen ge­gen die Co­ro­na­po­li­tik der Re­gie­rung pro­tes­tiert. Über 11 Mi­nu­ten lang ist das Vi­deo, das Laura Haas von der „Fa­ckel­wan­de­rung“ am 21. No­vem­ber 2021 bei You­tube ein­ge­stellt hat. Und am 17. De­zem­ber wird aus die­sem 11.000 Ein­woh­ner gro­ßen Ort be­rich­tet, es hät­ten „mehr als ein Dut­zend Trak­to­ren die 3.000 Teil­neh­mer beim laut­star­ken Pro­test­zug durch die Stadt“ un­ter­stützt.

In Schorn­dorf gin­gen am gest­ri­gen Mon­tag über 260 Bür­ge­rin­nen und Bür­ger aus Sorge vor ei­ner dro­hen­den Impf­pflicht in der In­nen­stadt ge­mein­sam spa­zie­ren. In Win­ter­bach stan­den am Markt­brun­nen er­neut über 70 Per­so­nen bei der Mahn­wa­che, de­nen teils von Leu­ten aus vor­bei­fah­ren­den Au­tos durch „Dau­men hoch“-Zeichen und Hu­pen Zu­stim­mung be­kun­det wurde.

Anrufung der Muttergottes

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Ges­tern fan­den sich drei Frauen und ein Mann um 19.30 Uhr an der Stadt­kir­che un­ter der Ma­rien-Skulp­tur aus dem 15. Jahr­hun­dert ein, um ge­mein­sam den Ro­sen­kranz zu be­ten. Be­glei­tet wur­den sie von Or­gel­klän­gen aus dem In­ne­ren der Kir­che. Sie sind Teil der In­itia­tive „Deutsch­land be­tet Ro­sen­kranz“.

Diese möchte da­durch, dass der Ro­sen­kranz im Freien „für die Ge­sell­schaft“ ge­be­tet wird, „ein öf­fent­li­ches Zei­chen set­zen“. Und: „Wir wol­len da­mit un­ser Land der Mut­ter­got­tes an­ver­trauen, und durch sie, die Gna­den­mitt­le­rin, bei Gott er­bit­ten, un­se­rem Land Ein­heit und Frie­den zu schen­ken.“ An rund 500 Or­ten in ganz Deutsch­land sind in­zwi­schen Men­schen auf diese Weise im­mer mitt­wochs im Ge­bet ver­eint, wie die Karte auf der Home­page zeigt.

Mit­ma­chen könne „je­der, dem die Zu­kunft un­se­res Lan­des ein Her­zens­an­lie­gen ist“. Die In­itia­tive be­ruft sich da­bei auf die Glau­bens­frei­heit ge­mäß Ar­ti­kel 4 Grund­ge­setz und die un­ge­störte Re­li­gi­ons­aus­übung. Sie di­stan­ziert sich zu­dem „rein vor­sorg­lich von al­len Er­klä­run­gen und Hand­lun­gen von Per­so­nen, die nicht aus­schließ­lich das ge­wollte Ge­bets­ziel und die Ge­bets­form ver­fol­gen“.

Gemeinsamer Wunsch nach Frieden

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Am gest­ri­gen Mon­tag sind wie­der 200 Men­schen im Stadt­zen­trum ge­mein­sam spa­zie­ren ge­gan­gen. Als die Menge auf dem Markt­platz ins Sto­cken kam, in­for­mierte die Po­li­zei sie per Laut­spre­cher, dass es sich da­bei um eine ver­bo­tene An­samm­lung han­dele und for­derte sie auf, sich zu zer­streuen. Dar­auf­hin be­weg­ten sich die Leute au­ßer­halb der Stadt­mauer durch den Schloss­park.

Eben­falls an­we­send war Stadt­rat Lars Haise (AfD), um sich, wie er sagte, selbst ein Bild zu ma­chen. Er wun­dere sich, dass au­ßer ihm kein an­de­res Mit­glied aus dem Ge­mein­de­rat er­schien, um sich über das Ge­sche­hen vor Ort zu in­for­mie­ren. Er habe mit den Men­schen dort in­ter­es­sante Ge­sprä­che ge­führt, und so­gar Kol­le­gen ge­trof­fen, die er dort nicht ver­mu­tet hätte.

In Win­ter­bach hat­ten sich um 17 Uhr über 70 Men­schen am Markt­brun­nen zu ei­ner Mahn­wa­che ein­ge­fun­den. An bei­den Or­ten wurde der Ka­non „Dona no­bis pa­cem“ (Schenke uns Frie­den) ge­sun­gen, in Schorn­dorf zu­dem die „Ode an die Freude“. Letz­tere ist seit 1972 of­fi­zi­elle Hymne der Eu­ro­päi­schen Union, da Schil­lers Vi­sion „Alle Men­schen wer­den Brü­der“ die Werte Frei­heit, Frie­den und So­li­da­ri­tät zum Aus­druck bringe.

Spazierengehen verboten

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Laut öf­fent­li­cher Be­kannt­ma­chung des Ord­nungs­amts sind seit vor­ges­tern alle Ver­samm­lun­gen auf Ge­mar­kung der Stadt Schorn­dorf, die „mit ge­ne­rel­len Auf­ru­fen zu ‚Mon­tags­spa­zier­gän­gen‘ oder ‚Spa­zier­gän­gen‘ in Zu­sam­men­hang ste­hen“, ver­bo­ten. Recht­li­che Grund­lage die­ser All­ge­mein­ver­fü­gung ist Pa­ra­graf 12 Abs. 2 der Co­rona-Ver­ord­nung des Lan­des (Co­ro­naVO).

Darin wird das Grund­recht auf Ver­samm­lungs­frei­heit ein­ge­schränkt, „so­fern der Schutz vor In­fek­tio­nen an­der­wei­tig, ins­be­son­dere durch Auf­la­gen, nicht er­reicht wer­den kann.“ In Ab­satz 1 wer­den frei­lich Zu­sam­men­künfte, die der Wahr­neh­mung die­ses Grund­rechts „zu die­nen be­stimmt sind“, als „zu­läs­sig“ ge­währt.

Ver­an­stal­tun­gen zur Re­li­gi­ons­aus­übung sind wei­ter­hin er­laubt, vor­aus­ge­setzt, es gibt ein Hy­gie­ne­kon­zept nach § 7 und eine Da­ten­ver­ar­bei­tung (§ 8 Co­ro­naVO). So stan­den an Hei­lig­abend laut Lo­kal­zei­tung „meh­rere Hun­dert Teil­neh­mer“ auf dem Markt­platz, um der Weih­nachts­ge­schichte samt Kurz­pre­digt so­wie dem Blas­or­ches­ter zu lau­schen, und um ge­mein­sam zu sin­gen. Auf Kon­trol­len der Auf­la­gen wurde an die­sem Abend ver­zich­tet.

Auch die Mahn­wa­che in Win­ter­bach am mor­gi­gen Mon­tag ist be­hörd­lich ge­neh­migt wor­den. Sie ist für 50 Per­so­nen an­ge­mel­det, die sich dort mit Mu­sik­in­stru­men­ten zum Weih­nachts­lie­der­sin­gen um 17 Uhr am Markt­brun­nen tref­fen.

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