Was ist ein alter Baum wert?

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Ein 100 Jahre al­ter Baum „spen­det pro Jahr über 1.000 kg Sau­er­stoff – ge­nug für 10 Men­schen“, hat das ös­ter­rei­chi­sche Mi­nis­te­rium für Kli­ma­schutz er­mit­telt. Die Ober­flä­che sei­ner ca. 700.000 Blät­ter ent­spricht der Größe von zwei Fuß­ball­fel­dern. Da­mit kann er jähr­lich 1 Tonne Staub, Bak­te­rien und Pilz­spo­ren aus der Luft fil­tern.

Um eine 100-jäh­rige Bu­che so­fort zu er­set­zen, müsste man 5.400 Jung­pflan­zen an­schaf­fen, die be­reits je­weils ein Kro­nen­vo­lu­men von 0,5 Ku­bik­me­ter aus­ge­bil­det ha­ben. Dies ist dem „Plä­doyer für Mel­les Alt­bäume“ zu ent­neh­men, das auf die Be­rech­nung des Land­schafts­pfle­gers Aloys Ber­natzky ver­weist. Eine sol­che Ak­tion würde Kos­ten von bis zu 1 Mil­lion Euro ver­ur­sa­chen.

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Gemeinsam gegen Ausgrenzung

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Zu ei­nem Ro­sen­kranz­ge­bet ge­gen die Spal­tung der Ge­sell­schaft ruft die In­itia­tive „Deutsch­land be­tet“ auf: je­den Mitt­woch um 18 Uhr über­all in Deutsch­land, an öf­fent­li­chen Plät­zen.

„La­den Sie Freunde, Be­kannte und Nach­barn ein, neh­men Sie Ker­zen mit und be­ten Sie den Ro­sen­kranz, sin­gen Sie Lie­der!“, for­dert die In­itia­tive auf, „um un­ser Land, das ak­tu­ell eine der schwers­ten Kri­sen sei­ner Ge­schichte er­lebt, der Got­tes­mut­ter an­zu­ver­trauen, und sie um Hilfe für alle Bür­ger zu bit­ten, um Ein­heit und Frie­den.“

Die Ak­tion greift den An­stoß des Salz­bur­ger De­chants Stein­wen­der auf, der in­ner­halb kür­zes­ter Zeit 35 Ge­mein­den zum Mit­ma­chen mo­ti­vierte, wie das On­line-Ma­ga­zin kath​.net schreibt. In Wien fan­den sich spon­tan 200, in Linz ca. 100 Men­schen zum öf­fent­li­chen Be­ten zu­sam­men. Eine Ge­bets­welle könne durch­aus ge­gen eine „to­ta­li­tär auf­tre­tende Re­gie­rung“ hel­fen, denn be­tende Ka­tho­li­ken seien „Pro­tes­tan­ten“, die die Po­li­tik im Gu­ten zum Um­den­ken an­re­gen könn­ten.

Vor zwei Wo­chen hatte be­reits der ös­ter­rei­chi­sche Pa­ter Dr. An­ton Läs­ser die Aus­gren­zung von Men­schen als „him­mel­schrei­en­des Un­recht“ be­zeich­net (ab Mi­nute 5:22) und da­mit in­zwi­schen über 100.000 Auf­rufe die­ses Vi­deos er­lebt.

Köstlin will zum Nachdenken anregen

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In der Sit­zung des Tech­ni­schen Aus­schus­ses (TA) am Diens­tag hat Stadt­rä­tin Frie­de­rike Köst­lin (Grüne) un­ter „An­fra­gen“ das Wort er­grif­fen zur an­geb­li­chen schlech­ten Stim­mung im Ge­mein­de­rat. Auf Nach­frage er­klärte sie dazu:

„Es ist mir v.a. in letz­ter Zeit im Ge­spräch sehr oft die Aus­sage be­geg­net: „Der Schorn­dor­fer Ge­mein­de­rat ist zer­strit­ten“. Diese Aus­sage wird fast man­tra­haft von al­len mög­li­chen Menschen/​in so­zia­len Netz­wer­ken usw. auf­ge­grif­fen und wie­der­holt.  Das nervt mich.

Ich finde so et­was schäd­lich für ein Gre­mium, für die De­mo­kra­tie. Dem wollte/​will ich et­was ent­ge­gen set­zen. Ich habe des­halb die Ge­le­gen­heit ge­nutzt und im TA mei­nen Gemeinde­rats­kolleg*­innen die Frage ge­stellt, wie sie die Sit­zung emp­fun­den ha­ben, ob wir uns an die­sem Abend aus­ein­an­der­ge­setzt oder eher ge­strit­ten hät­ten. Ich habe hin­zu­ge­fügt, dass ich in die­sem Rah­men keine Ant­wor­ten er­warte (der Ta­ges­ord­nungs­punkt „An­fra­gen“ sieht auch keine Dis­kus­sion vor), son­dern ein­fach zum Nach­den­ken an­re­gen will. Au­ßer­dem habe ich er­läu­tert, warum ich diese Frage stelle (s.o.).

„Köst­lin will zum Nach­den­ken an­re­gen“ wei­ter­le­sen

Eine Beerdigung weniger als 2019

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Im Jahr 2020 fan­den in Schorn­dorf 401 Be­er­di­gun­gen statt, und so­mit eine we­ni­ger als im Jahr zu­vor. Dies ist den „Aus­ge­wähl­ten Kenn­zah­len zum Haus­halt 2022“ zu ent­neh­men, die die Stadt­ver­wal­tung ges­tern der Öf­fent­lich­keit zu­gäng­lich ge­macht hat. Die Kenn­zah­len zum Be­stat­tungs­we­sen be­fin­den sich darin auf der letz­ten Seite.

Sie zei­gen auf, dass die Jahre 2016 und 2018 mit 373 bzw. 386 Be­er­di­gun­gen un­ter dem Wert von 2020 la­gen, wo­hin­ge­gen im Jahr 2015 mit 441 deut­lich mehr Men­schen auf un­se­ren Fried­hö­fen be­er­digt wur­den. Das be­deu­tet, dass es vor 5 Jah­ren 10% mehr Be­stat­tun­gen gab als 2020 – je­nem Jahr, in dem Ende März eine „epi­de­mi­sche Lage von na­tio­na­ler Trag­weite“ aus­ge­ru­fen wor­den war.

Großes Interesse an OB-Wahl-KandidatInnen

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Alle 8 Kan­di­da­tIn­nen für die OB-Wahl am 7. No­vem­ber ha­ben sich vor­ges­tern in der Kün­kel­in­halle ih­rer Wäh­ler­schaft vor­ge­stellt. In aus­ge­los­ter Rei­hen­folge prä­sen­tier­ten sich Bur­bott, Rei­ners, Al­din­ger, Hornikel, Schnei­der, Zwipp, Schwenk und Schnit­zer mit ei­ner je­weils 10-mi­nü­ti­gen Rede. Nach kur­zer Pause schloss sich eine Runde mit Fra­gen aus dem Pu­bli­kum an.

Die Ver­an­stal­tung war sehr gut be­sucht. Für man­che, die ge­kom­men wa­ren, gab es so­gar kei­nen Platz mehr im Saal. Auch der Live­stream, der diese Vor­stel­lung via In­ter­net über­trug, stieß auf gro­ßes In­ter­esse – und tut es im­mer noch: Das Vi­deo ist in­zwi­schen über 3.800-mal auf­ge­ru­fen wor­den. Hier der Link dazu.

Erstmals eine Frau Regierungschefin in Tunesien

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Na­jla Bou­den Romdhane ist die erste Frau, die in der ara­bi­schen Welt Mi­nis­ter­prä­si­den­tin wird. Am Mitt­woch wurde sie vom Prä­si­den­ten des Lan­des be­auf­tragt, eine Re­gie­rung zu bil­den. Als eine ih­rer wich­tigs­ten Auf­ga­ben nennt sie die Kor­rup­ti­ons­be­kämp­fung.

Die 63-Jäh­rige ist Geo­lo­gin. Sie hat 1987 an der Pa­ri­ser In­ge­nieurs­hoch­schule über Erd­be­ben pro­mo­viert. Da­nach war sie Hoch­schul­pro­fes­so­rin an der Na­tio­na­len In­ge­nieur­schule von Tu­nis. 2011 wurde sie Ge­ne­ral­di­rek­to­rin für Qua­li­täts­si­che­rung im Mi­nis­te­rium für Hoch­schul­bil­dung und wis­sen­schaft­li­che For­schung. Seit 2016 ist sie zu­stän­dig für die Hoch­schul­re­form. Tu­ne­si­ens Prä­si­dent be­zeich­nete laut „Deut­scher Welle“ ihre Er­nen­nung als „his­to­risch“ und als „An­er­ken­nung für die tu­ne­si­schen Frauen“.

Tu­ne­sien hat nach An­ga­ben von Wi­ki­pe­dia 12 Mil­lio­nen Ein­woh­ner, Haupt­stadt ist Tu­nis, Amts­spra­che Ara­bisch, Staats­re­li­gion der Is­lam. Bis 2011 gab es ein Kopf­tuch­ver­bot in Schu­len und öf­fent­li­chen Ver­wal­tungs­ge­bäu­den.

Im Jahr 1869 hatte das Land sei­nen Staats­bank­rott er­klä­ren müs­sen und kam un­ter die Auf­sicht ei­ner in­ter­na­tio­na­len Fi­nanz­kom­mis­sion, wo­bei Frank­reich und Ita­lien dies für ihre In­ter­es­sen aus­zu­nut­zen ver­such­ten. 1881 er­ober­ten fran­zö­si­sche Trup­pen un­ter ei­nem Vor­wand Tu­nis, und das Land wurde fran­zö­si­sches Pro­tek­to­rat. Nach lang­jäh­ri­gen Frei­heits­kämp­fen er­langte es 1956 wie­der seine Un­ab­hän­gig­keit.

„…hätten wir ein gewaltiges Zahlungsproblem“

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„Wür­den die noch of­fe­nen In­ves­ti­tio­nen von rd. 25 Mio. Euro rasch ab­flie­ßen, hät­ten wir ein ge­wal­ti­ges Zah­lungs­pro­blem.“ So steht es auf den Sei­ten 7 und 8 im Fi­nanz-Zwi­schen­be­richt der Stadt, der dem Ge­mein­de­rat am Don­ners­tag zur Kennt­nis­nahme vor­ge­legt wird.

Mit an­de­ren Wor­ten: Nur weil „die In­ves­ti­ti­ons­aus­zah­lun­gen weit hin­ter dem Zeit­plan lie­gen“, ist die fi­nan­zi­elle Lage der Stadt noch nicht ganz de­so­lat. Frei­lich steht dort auch: „Wir soll­ten ge­gen­steu­ern so­lange das noch mög­lich ist“ (Seite 9), denn wenn diese 25 Mil­lio­nen Euro ab­flie­ßen, wäre das Pro­blem „auch bei Aus­schöp­fung der vor­han­de­nen Kre­dit­er­mäch­ti­gung (13,6 Mio. Euro) nur un­zu­rei­chend ge­löst“.

Be­reits im vo­ri­gen De­zem­ber hatte Fi­nanz­bür­ger­meis­ter Thors­ten Eng­lert in sei­ner Rede zum Haus­halts­plan 2021 (S. 21) er­klärt, dass 2022 „ein rich­tig har­tes Jahr“ werde, denn „ak­tu­ell schaf­fen wir es nicht, un­se­ren Er­geb­nis­haus­halt or­dent­lich in den Jah­ren 2021 bis 2023 aus­zu­glei­chen“. Dies wird jetzt kon­kre­ti­siert (Fi­nanz-Zwi­schen­be­richt S. 7): „Nach­dem wir in der Li­qui­di­tät aus der lau­fen­den Ge­schäfts­tä­tig­keit keine Ver­bes­se­rung er­war­ten, be­steht im Fi­nanz­haus­halt der­zeit eine De­ckungs­lü­cke von min­des­tens 4,0 Mio. Euro.“

Der Fi­nanz-Zwi­schen­be­richt steht an 8. Stelle auf der Ta­ges­ord­nung der öf­fent­li­chen Ge­mein­de­rats­sit­zung am Don­ners­tag, 30. Sep­tem­ber. Sie fin­det in der Kün­kel­in­halle statt, und be­ginnt um 18.30 Uhr.

Zur Wahl: Theorie und Praxis

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Über ihr Ver­hält­nis spe­zi­ell zu Schorn­dorf und den hie­si­gen Men­schen hier ha­ben wir vor zwölf Ta­gen al­len 4 Kan­di­da­tin­nen zur Bun­des­tags­wahl die glei­chen Fra­gen für ein Kurz­in­ter­view ge­schickt.

Von der CDU-Kan­di­da­tin er­hiel­ten wir keine Ant­wor­ten dar­auf, noch nicht ein­mal eine Ant­wort auf die An­frage an sich. Auf ih­rer Home­page zur Wahl schreibt sie: „Als Ihre Di­rekt­kan­di­da­tin für den Bun­des­tag stehe ich Ih­nen selbst­ver­ständ­lich gerne Rede und Ant­wort und freue mich auf den Dia­log mit Ih­nen. Gerne kön­nen Sie je­der­zeit auf mich zu­kom­men. Da­bei zählt für mich: Nah bei den Men­schen, kom­pe­tent in der Sa­che und en­ga­giert im Wahl­kreis.“

Die Kan­di­da­tin der Grü­nen ant­wor­tete eben­falls nicht. Auf ih­rer Home­page er­klärt sie: „Das Rems­tal und der schwä­bi­sche Wald sind mir be­son­ders ans Herz ge­wach­sen.“ – „Die große Auf­gabe un­se­rer Zeit ist es, meh­rere ge­wal­tige Her­aus­for­de­run­gen auf ein­mal be­wäl­ti­gen zu müs­sen: Die Kli­ma­krise, die Co­ro­na­krise und De­mo­kra­tie­krise.“ Und: „Ich stehe für mehr Trans­pa­renz im po­li­ti­schen Han­deln und für eine ehr­li­che po­li­ti­sche Kul­tur!“

Auch die Kan­di­da­tin von „Volt“ hat sich nicht ge­mel­det. Auf der Par­tei-Home­page äu­ßert sie: „Jede*r kann sich da­für ent­schei­den an­zu­pa­cken und et­was zu ver­än­dern.“ Zu­dem ist dort zu le­sen: „Uns bei Volt ist es wich­tig, dass jede Per­son sich von der Po­li­tik ge­hört und ver­stan­den fühlt.“

Neue Bürgermeisterin: Dr. Astrid Loff

As­trid Loff © Mond­elli Stu­dio, Re­gina Hahn

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Nach Pa­tri­zia Rall in All­mers­bach wurde am Sonn­tag eine wei­tere Frau im Rems-Murr-Kreis in ein Bür­ger­meis­ter­amt ge­wählt, jetzt sind es sie­ben an der Zahl.

Dr. As­trid Loff er­hielt in Schwaik­heim im ers­ten Wahl­gang 2.537 Stim­men (62,47%), bei ei­ner Wahl­be­tei­li­gung von 55,61%. Das er­war­tete Kopf-an-Kopf-Du­ell mit dem in Il­lin­gen noch am­tie­ren­den Bür­ger­meis­ter Ha­rald Ei­ber­ger blieb aus. Er konnte nur 20,46% der Wäh­le­rIn­nen über­zeu­gen.

Die pro­mo­vierte Wirt­schafts­wis­sen­schaf­te­rin, die an der PH Lud­wigs­burg Aka­de­mi­sche Ober­rä­tin ist, bringt Er­fah­rung als Ge­mein­de­rä­tin in Leu­ten­bach mit. Die „Fä­hig­keit, sich mit al­len Be­tei­lig­ten ab­zu­stim­men, so dass wir zu gu­ten Er­geb­nis­sen kom­men, ist eine mei­ner Stär­ken“, sagt die 50-jäh­rige Mut­ter zweier er­wach­se­ner Söhne über sich.

Eine ih­rer sechs Mit­be­wer­be­rIn­nen war An­drea Sie­ber aus Schorn­dorf, die in der dor­ti­gen Frak­tion der Grü­nen im Ge­mein­de­rat saß, diese je­doch kurz nach der Wahl 2019 ver­las­sen hatte. Sie er­hielt in Schwaik­heim 231 Stim­men, und kam da­mit auf ei­nen An­teil von 5,69 %.


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