Konflikte auf kreative Weise lösen!

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Die Mahn­wa­che der Frie­dens­in­itia­tive am mor­gi­gen Frei­tag muss we­gen der SchoWo ent­fal­len. Er­satz­weise da­her hier ein klei­ner Ge­dan­ken­im­puls von Do­ro­thy Thomp­son: “Frie­den be­deu­tet nicht, dass es keine Kon­flikte gibt, son­dern dass man diese auf krea­tive Weise löst.“

Do­ro­thy Thomp­son, 1893 ge­bo­ren, war eine ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­lis­tin, die un­ter an­de­rem aus Nazi-Deutsch­land be­rich­tete. Adolf Hit­ler, den sie im Früh­jahr 1932 per­sön­lich in­ter­viewte, emp­fand sie als den „Pro­to­ty­pen des klei­nes Man­nes“ und als „er­schre­ckend blasse Fi­gur“.

Im Jahr 1946 hielt sie eine Rede vor dem UN-Si­cher­heits­rat „im Na­men al­ler Frauen und Müt­ter der Welt“. Da­bei schrieb sie den Staats­chefs Harry S. Tru­man, Win­s­ton Chur­chill und Jo­sef Sta­lin ins Stamm­buch: Es sei eine Lüge, wenn diese den Frauen sag­ten, ihre Män­ner und Söhne seien da­für ge­stor­ben, dass die Welt auf ewige Zei­ten Frie­den fände.

Stadtentwicklung ohne Schuster

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Wie der CDU-Stadt­ver­band mit­teilt, musste Wolf­gang Schus­ter seine Teil­nahme bei der mor­gi­gen Ver­an­stal­tung in der Bar­bara-Kün­kel­in­halle zum Thema Stadt­ent­wick­lung we­gen ei­nes Trau­er­falls ab­sa­gen. Ei­nen Er­satz habe man so kurz­fris­tig nicht fin­den kön­nen. Da­her werde Osi­an­der-Chef Riet­mül­ler als ein­zi­ger ein Im­puls­re­fe­rat hal­ten, be­vor OB Hornikel und Cen­tro-Che­fin Clau­dia Mau­rer-Ban­tel auf dem Po­dium mit­ein­an­der dis­ku­tie­ren, wie Schorn­dorfs In­nen­stadt der Zu­kunft aus­se­hen soll.

Demo gegen „Vernichtung von Artemisia“

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Am mor­gi­gen Don­ners­tag, 2. Juni, fin­det von 16 bis 18 Uhr auf dem Al­ten Post­platz in Waib­lin­gen eine Demo statt. Sie rich­tet sich ge­gen das Land­rats­amt, das vor zwei Wo­chen eine Haus­durch­su­chung bei der Ge­schäfts­füh­re­rin der Firma Tee­mana, die Tee aus der Heil­pflanze Ar­te­mi­sia An­nua ver­treibt, und bei Dr. ph­arm. Hans-Mar­tin Hirt an­ge­ord­net hatte. Die Ver­an­stal­ter be­fürch­ten, dass sich die Ver­wal­tung des Rems-Murr-Krei­ses durch die Ver­sie­ge­lung des Tee-Wa­ren­be­stands zum Vor­rei­ter der Ver­nich­tung von Ar­te­mi­sia An­nua in Deutsch­land ma­che.

In sei­nem Rund­brief für die „Ar­te­mi­siafreunde“ for­dert Dr. Hans-Mar­tin Hirt die Zu­rück­nahme so­wohl die­ser Ver­sie­ge­lung als auch der An­kla­gen ge­gen die Firma. Au­ßer­dem ver­langt er eine Ent­schul­di­gung des Land­rats­am­tes für die Haus­durch­su­chun­gen so­wie „glei­che Rechte für ana­med Me­di­zin wie für TCM“ (Tra­di­tio­nelle Chi­ne­si­sche Me­di­zin). 

Ein Haltegriff für RadlerInnen

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Da­mit sie beim War­ten an der Am­pel nicht ab­stei­gen müs­sen, gibt es für Fah­r­ad­fah­re­rIn­nen jetzt Hal­te­griffe an drei Am­pel­mas­ten in der Stadt. Ei­ner da­von wurde am Rad­weg an der Kreu­zung Burg-/Sch­lich­te­ner Straße mon­tiert. Das Ma­te­rial sei wit­te­rungs­be­stän­dig, er­klärt der städ­ti­sche Rad­we­ge­ko­or­di­na­tor Pa­trick Hip­pich, und die Idee habe er aus der nord­rhein-west­fä­li­schen Stadt Marl über­nom­men, die für ihre Fahr­rad­freund­lich­keit be­reits aus­ge­zeich­net wurde.

Dort hatte im Jahr 1991 der Ge­mein­de­rat „100 So­fort­maß­nah­men für den Rad­ver­kehr“ be­schlos­sen. In der „West­deut­schen All­ge­mei­nen Zei­tung“ ist zu le­sen, dass der Schwer­punkt der Mar­ler Fahr­rad-Ak­ti­vi­tä­ten „in der Öf­fent­lich­keits­ar­beit, im Mar­ke­ting und in der Kom­mu­ni­ka­tion“ ge­legt werde. Und zwar als Folge „der bit­te­ren Ar­mut Marls mit lee­ren öf­fent­li­chen Kas­sen und hor­ren­den Schul­den wäh­rend der letz­ten 20 Jahre“.

Rätsel am Maibaum

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Warum hängt Ur­bachs Fahne im Schorn­dor­fer Mai­baum? Ne­ben den Schil­dern der Schorn­dor­fer Orts­teile und Part­ner­städte ist deut­lich sicht­bar die Fahne des Nach­bar­or­tes Ur­bach zu se­hen. Sollte es dort Men­schen ge­ben, die gern in un­sere Stadt ein­ge­mein­det wer­den wol­len?

Viel­leicht will auch je­mand nur, dass die Her­kunft der Tanne an der Spitze ge­büh­rend ge­wür­digt wird. Laut Ta­ges­zei­tung war sie im Hegn­au­hof ge­fällt wor­den, der zu Ur­bach ge­hört. Oder sol­len wir zum Nach­den­ken an­ge­regt wer­den: Warum stammt diese Fichte aus dem Nach­bar­ort? Sind im hei­mi­schen Wald alle Fich­ten be­reits ab­ge­holzt? Oder müs­sen diese ins Aus­land ver­kauft wer­den, um mit den Er­lö­sen den städ­ti­schen Haus­halt zu sa­nie­ren?

Zum Ur­sprung der Tra­di­tion des Mai­baum-Auf­stel­lens äu­ßert sich üb­ri­gens der Kul­tur­anthro­po­loge Wolf-Die­ter Storl ganz un­miss­ver­ständ­lich: Der 1. Mai sei „ein Fest des Früh­lings, der Frucht­bar­keit und der Le­bens­freude“. Aus die­sem Grund werde der Mai­baum im Dorf „wie ein rie­si­ger Phal­lus“ auf­ge­stellt, des­sen Spitze ei­nen Blü­ten­kranz durch­stößt.

April! April!

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Die gest­rige Mel­dung über das Pro­jekt „Scho kor­rekt“ war ein April­scherz. Sämt­li­che An­ga­ben und Zi­tate darin sind aus­nahms­los frei er­fun­den, Ähn­lich­kei­ten zu an­de­ren kommunalpoliti­schen Vor­gän­gen rein zu­fäl­lig be­ab­sich­tigt.

Im vo­ri­gen Jahr hatte das „Schorn­dor­fer On­line-Blatt“ als April-Scherz die Kan­di­da­tur von Bri­gitte Al­din­ger zur Wahl des neuen Stadt­ober­haupts ver­kün­det. Nach­dem diese, wie sie sagt, dar­auf­hin sehr viel Zu­spruch er­hielt, ent­schloss sie sich, tat­säch­lich zu kan­di­die­ren.

Seien wir also ge­spannt, was mit dem Pro­jekt „Scho kor­rekt“ noch pas­sie­ren wird.

Bücherei-Bau soll beschlossen werden

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Nächste Wo­che soll der Ge­mein­de­rat dem Bau der neuen Stadt­bü­che­rei am Ar­chiv­platz zu­stim­men, und zwar zum „ga­ran­tier­ten Ma­xi­mal­preis“ in Höhe von 8, 5 Mil­lio­nen Euro, wie im An­trag der Ver­wal­tung steht. Der „Ge­samt­auf­wand“ al­lein für die Bau­kos­ten wird frei­lich auf Seite 6 in der Be­schluss­vor­lage mit 10,25 Mil­lio­nen Euro be­zif­fert, näm­lich „inkl. Si­cher­heits­puf­fer für Un­vor­her­ge­se­he­nes“. Vor sechs Jah­ren hatte der Kos­ten­de­ckel für das Pro­jekt noch bei 6 Mil­lio­nen Euro ge­le­gen. Das Ar­chi­tek­ten­büro Ip­po­lito Fleitz reichte dar­auf­hin ei­nen Ent­wurf ein, der be­reits 7 Mil­lio­nen Euro kos­ten sollte, und der vom Ge­mein­de­rat er­ko­ren wurde.

Die Ver­wal­tung rech­net mit Zu­schüs­sen in Höhe von 5,28 Mil­lio­nen Euro aus dem För­der­topf „West­stadt II“, die vom Land Ba­den-Würt­tem­berg „in Aus­sicht ge­stellt“ seien. Die Schorn­dor­fer Firma Schatz soll als Ge­ne­ral­über­neh­mer mit der Durch­füh­rung des Pro­jekts be­auf­tragt wer­den. Das Thema Bü­che­rei-Neu­bau steht in der Ge­mein­de­rats­sit­zung am Don­ners­tag, 7. April, als Punkt 8 von ins­ge­samt 10 auf der Ta­ges­ord­nung.

Auf die Frage „Be­stehen Aus­wir­kun­gen auf das Klima?“ wird in der Sit­zungs­vor­lage an­ge­ge­ben: „Ge­ring­fü­gige Aus­wir­kun­gen“ beim ge­plan­ten Be­ton-An­bau „durch zu­sätz­li­chen Flä­chen­ver­brauch und Ge­bäu­de­her­stel­lung“ – ohne dass da­bei auch die bei­den Bäume, die des­halb dort ge­fällt wer­den müs­sen, an­ge­führt sind. Diese „ne­ga­ti­ven Aus­wir­kun­gen auf das Klima“ wolle man aus­glei­chen „durch Ver­wen­dung von nach­hal­ti­gen und/​oder re­cy­cel­ten Bau­ma­te­ria­lien“.

Erinnerungen an „die Christel“

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Silke Sci­voli weiß noch gut, wie es bei den Dreh­ar­bei­ten des SDR in der „Be­cka-Kurze“ im Jahr 1986 war. Sie ar­bei­tete da­mals in der Kü­che mit Ha­rald Schaale zu­sam­men. Jetzt schrieb sie mir: „Was hat­ten wir ei­nen Spaß, die Fern­seh­leute zu är­gern, weil die so ar­ro­gant wa­ren!“ Ganz kon­kret: „Ha­rald hatte eine heiße Pfanne in die Spüle ge­wor­fen und der ganze Dampf zog auf die Het­zel­gasse, wo sie ge­rade dreh­ten. – Gut, wir muss­ten dann das Fens­ter schlie­ßen und den Roll­la­den auch. Aber lus­tig war es!“ Sie er­in­nere sich gerne an diese Zeit: „Un­ser Team war spitze!“

Als Chris­tel Lan­gen­bach im Som­mer 1998 ihre Wirt­schaft schloss, schrieb ihr der da­ma­lige Ober­bür­ger­meis­ter, Win­fried Kü­b­ler: „Mit Weh­mut sehe ich Sie aus Schorn­dorf schei­den.“ Es sei ihm ein An­lie­gen, ihr „für al­les herz­lich zu dan­ken, was Sie für den gu­ten Ruf un­se­rer Stadt, de­ren Gast­lich­keit und idyl­li­schen Reiz mit Ih­rem Wirt­schäftle ge­tan“ habe. Zum Ab­schied über­reichte er ihr ein Schorn­dor­fer Wein­krügle – in dem sie ihre „Trän­chen der Weh­mut“ sam­meln könne, wenn sie an die al­ten Zei­ten denke. „Be­stim­mend für Ihr wei­te­res Le­ben soll aber der Froh­sinn sein, mit dem Sie sich selbst stets be­glück­ten und Ihre Gäste daran teil­ha­ben lie­ßen.“

Wer sich an ent­spre­chende An­ek­do­ten, nette Be­ge­ben­hei­ten oder Er­leb­nisse mit Chris­tel und in der „Be­cka-Kurze“ er­in­nert: Schrei­ben Sie an (E‑Mail öff­nen)! Ich ver­öf­fent­li­che diese gerne, um sie so­wohl mit an­de­ren zu tei­len, als auch, um da­mit die Er­in­ne­run­gen an „die Chris­tel“ le­ben­dig zu hal­ten.

Kritik als nützliche Information verstehen

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Be­vor Stadt­rä­tin Sa­bine Bren­nen­stuhl (FDP/​FW) am Diens­tag­abend Bernd Hornikel als OB von Schorn­dorf ver­ei­digte, zeigte sie Karl Pop­pers 12 Re­geln zur Kom­mu­ni­ka­tion als Vor­schlag für die künf­tige Ge­sprächs­kul­tur im Ge­mein­de­rat auf. „Zum Recht aus­re­den zu dür­fen, ge­hört die Pflicht, sich kurz zu fas­sen“, ist eine da­von. Eine an­dere: „Je­der soll im Vor­aus sa­gen, un­ter wel­chen Um­stän­den er be­reit wäre, sich über­zeu­gen zu las­sen.“

Sie er­klärte in ih­rer Rede: „Wer nicht be­reit ist, seine Mei­nung in Frage stel­len zu las­sen und alte Über­zeu­gun­gen auf­zu­ge­ben, braucht nicht zu dis­ku­tie­ren.“ Dazu hält der Phi­lo­soph Pop­per für un­ab­ding­bar: „Wer an­dere zu ver­ste­hen sucht, dem soll nie­mand un­ter­stel­len, er bil­lige schon des­halb ihr Ver­hal­ten.“

Sa­bine Bren­nen­stuhl ist über­zeug: „Kri­tik als nütz­lich ver­stan­dene In­for­ma­tion macht von­ein­an­der Ler­nen erst mög­lich.“ Wich­tig da­bei, laut Pop­per: „Kri­tik muss im­mer kon­kret sein.“. Man solle sie nicht ab­leh­nen, son­dern so­gar su­chen. Und so rich­tete die Stadt­rä­tin an alle An­we­sen­den die „freund­li­che Bitte“, diese Ge­sprächs­re­geln künf­tig zu be­den­ken: „Ich ver­such es je­den­falls.“

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