Kurzmeldung«
Im Jahr 2021 hat die Stadt 14 Millionen Euro mehr ausgegeben, als sie an Einnahmen erwirtschaftete. Dies geht aus dem Rechenschaftsbericht hervor, den Jörn Wenzelburger als Fachbereichsleiter der städtischen Finanzen dem Gemeinderat jetzt vorstellte.
Zwar sei der gesetzliche Haushaltsausgleich erfüllt worden, „der generationengerechte Umgang mit den finanziellen Ressourcen der Stadt“ sei jedoch „in Frage zu stellen“. Nicht zuletzt, weil für „die Folgekosten des riesigen Investitionsprogramms“ das Geld fehle. Hinzu kommen Zins und Tilgung der bestehenden Kredite.
Sprich: Kommende Generationen müssen alle diese Schulden zurückzahlen – zusätzlich zum Unterhalt der neu entstandenen Bauprojekte. Die „Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen“ spricht von einem Teufelskreis, wenn die Tilgung von Schulden nur noch durch neue Kredite möglich ist.
Revisorin Marietta Weil, die den Bericht auf Korrektheit hin überprüft hat, legt dem Gemeinderat daher ans Herz, „die Realisierung der Investitionsvorhaben auch weiterhin von der Eigenfinanzierungskraft abhängig zu machen“ – unter Berücksichtigung der Folgekosten und erst nach Bewilligung von Fördergeldern.
Die Mahnung scheint zu spät zu kommen. Während Ende des Jahres 2021 der Schuldenstand der Stadt (ohne Eigenbetriebe) 40 Millionen Euro betrug, prognostiziert Bürgermeister Englert in seiner Haushaltsrede (S. 8) für Ende des aktuellen Jahres inzwischen rund 93 Millionen Euro – Tendenz steigend.