Nach wie vor trifft sich in Schorndorf ein „harter Kern“ von Montagsspaziergängern um 18 Uhr auf dem Marktplatz, um seit Dezember 2021 „für Frieden und Freiheit“ auf die Straße zu gehen. Er ist damit Teil einer Bewegung, die allwöchentlich in Deutschland in Dutzenden Städten und Gemeinden aktiv ist, von Landshut bis Rostock, und in Städten wie Chemnitz, Leipzig oder Dresden sogar mit mehreren Hundert TeilnehmerInnen.
Zum einen ist das Thema Covid19 für sie noch nicht ganz vom Tisch, denn immer noch litten Menschen unter entsprechenden politischen Maßnahmen, wie etwa ein Soldat der Bundeswehr, dessen Weigerung, sich impfen zu lassen, zu einer gerichtlichen Verurteilung führte, weil diese Maßnahme dort unter die Gehorsamspflicht fällt. Oder ein Arzt, der seit über einem Jahr in Untersuchungshaft sitzt, weil er Impf-Unfähigkeits-Bescheinigungen ausgestellt hat, um die körperliche Unversehrtheit seiner Patienten zu schützen.
Zum anderen gehe es um die Aufarbeitung der Frage, wie es geschehen konnte, dass Grundrechte eingeschränkt wurden – mit dem Wissen von heute, dass viele Verbote nutzlos waren – und wie solche Fehlentscheidungen künftig vermieden werden könnten.
Parallel zum Montagsspaziergang gibt es seit kurzem eine Schilder-Protestaktion entlang der größeren Verkehrsstraßen. Aus aktuellem Anlass steht dabei das Thema „Frieden“ im Vordergrund mit Botschaften wie: „Wer Frieden will, liefert keine Waffen“ nebst dem Zitat von Ex-Kanzler Helmut Schmidt: „Lieber 100 Stunden umsonst verhandeln, als eine Minute schießen“ oder Michail Gorbatschows „An den Frieden denken heißt, an die Kinder denken“.
Andere politische Forderungen auf ihren Schildern lauten: „Energie muss bezahlbar bleiben“, „Rente statt Rüstung“, „Bargeld erhalten“ und „Grundrechte sind nicht verhandelbar“.