Wie Frauen sich wehren

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Der viel­fach preis­ge­krönte Film „Fe­male Plea­sure“ zeigt, wie Frauen sich ge­gen die Un­ter­drü­ckung der fünf gro­ßen Welt­re­li­gio­nen er­folg­reich zur Wehr set­zen. Das Schorn­dor­fer Frau­en­fo­rum zeigt die­sen Film (hier der Trai­ler) am Sams­tag, 25. No­vem­ber, um 18.30 Uhr im Ma­nu­fak­tur-Kino. Der Ein­tritt ist frei.

Die Schwei­zer Re­gis­seu­rin Bar­bara Mil­ler do­ku­men­tiert darin, wie Frauen welt­weit dar­über auf­klä­ren, dass viele re­li­giöse Vor­schrif­ten und Prak­ti­ken – wie etwa Ge­ni­tal­be­schnei­dung – in den hei­li­gen Schrif­ten selbst nicht zu fin­den sind, son­dern von Män­nern er­fun­den wur­den, um Frauen zu do­mi­nie­ren. Un­ter den por­trä­tier­ten Frauen ist die Best­sel­ler-Au­torin De­bo­rah Feld­man, die aus den Zwän­gen ei­nes ul­tra­or­tho­do­xen Ju­den­tums aus­brach.

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Lieblinge

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Schon klar: Nach­dem der vor­he­rige OB al­les, was Sport in der Stadt be­traf, be­vor­zugt be­dacht hat, weil das sei­ner per­sön­li­chen Vor­liebe ent­sprach, ha­ben Kul­tur­trei­bende das Ge­fühl, dass jetzt sie mal an der Reihe sind. Mit Bernd Hornikel als Hob­by­mu­si­ker steht ih­nen ein Stadt­ober­haupt zur Ver­fü­gung, dass ih­ren Wün­schen ge­gen­über sehr auf­ge­schlos­sen ist.

Tat­säch­lich blie­ben denn auch be­reits vo­ri­ges Jahr die Kul­tur­ver­eine da­von ver­schont, dass man ih­nen we­gen der pre­kä­ren Stadt­fi­nan­zen die Zu­schüsse kürzte. Für 2024 soll ih­nen die För­de­rung nun so­gar er­höht wer­den. „In­fla­ti­ons­aus­gleich“ lau­tet die Be­grün­dung. Was auf rund 40.000 Euro zu­sätz­lich für Kul­tur­fo­rum, Ma­nu­fak­tur und Fi­gu­ren­thea­ter Phö­nix raus­läuft. Geld, das im Haus­halts­plan bis­her noch nicht be­rück­sich­tigt ist, und laut Sit­zungs­vor­lage „über den Ver­wal­tungs­an­trag ein­ge­ar­bei­tet“ wer­den müsse.

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Leere Kassen und Leuchttürme

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Schorn­dorf, schwer von den Stür­men der Zeit um­braust, be­sitzt vier Leucht­türme, die der Stadt Si­cher­heit und al­len vor­bei­fah­ren­den Schif­fen Ori­en­tie­rung ge­ben. Dies ist ei­ner Be­schluss­vor­lage für die Ge­mein­de­rats­sit­zung am Don­ners­tag, 16. No­vem­ber, zu ent­neh­men.

Diese Leucht­türme hei­ßen „Ma­nu­fak­tur“, „Gi­tar­ren­tage“, „Fi­gu­ren­thea­ter Phö­nix“ und „Kunst­nacht“. Und sie sol­len – trotz lee­rer Kas­sen – mehr Geld aus dem Stadt­sä­ckel be­kom­men als an­dere Ver­eine.

Das hat vo­ri­ges Jahr schon mal ge­klappt. Von der 10-Pro­zent-Kür­zung, die die CDU-Frak­tion für sämt­li­che Ver­eine vor­ge­schla­gen hatte, wur­den Kul­tur­fo­rum, Ma­nu­fak­tur, Jazz­club und Co. aus­ge­nom­men. Weil die Mehr­heit im Ge­mein­de­rat es so wollte. Mög­lich auch, weil Stadt­rä­tIn­nen wie Sa­bine Reichle, 12 Jahre lang Manu-Vor­sit­zende, und Ul­rich Kost, ak­tiv im KuFo und Vor­sit­zen­der des Kunst­ver­eins, ge­nau des­halb in die­ses Gre­mium ge­wählt wur­den.

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Dem Kontrollsystem entfliehen

Reu­ters Buch ist im Ver­lag „Edi­tion Con­tra-Bass“ er­schie­nen

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Zu ei­ner Le­sung mit Wolf Reu­ter aus sei­nem Buch „China Ba­lance“ lädt der Schorn­dor­fer För­der­ver­ein für deutsch-chi­ne­si­sche Freund­schaft am Frei­tag 17. No­vem­ber, in die Volks­hoch­schule ein.

Das Buch han­delt vom Zu­sam­men­tref­fen ei­nes bri­ti­schen Fo­to­gra­fen mit ei­ner chi­ne­si­schen Agen­tin, und wie beide ver­su­chen, dem laut Ver­lag „all­um­fas­sen­den Kon­troll­sys­tem“ des heu­ti­gen China zu ent­kom­men. Auf sei­ner Home­page bie­tet der Ver­lag eine Le­se­probe dazu an.

Wolf Reu­ter ist Ar­chi­tekt, Jahr­gang 1943, und stu­dierte in Stutt­gart und Ber­ke­ley. Er ar­bei­tete als Wis­sen­schaft­ler, Künst­ler und Ar­chi­tekt in Deutsch­land und China. Sein Vor­trag im Gro­ßen Saal der VHS wird durch Fo­to­gra­fien der je­wei­li­gen Hand­lungs­orte il­lus­triert. Er be­ginnt um 20 Uhr und fin­det auf Spen­den­ba­sis statt.


Eine „gepflegte Innenstadt“ als Aushängeschild

Ein „hoch­wer­ti­ges und ge­pfleg­tes Bild“ am Stadt­mu­seum?

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„Eine ge­pflegte In­nen­stadt ist das Aus­hän­ge­schild und der Kern der Marke Schorn­dorf“, ist ei­ner ak­tu­el­len Be­schluss­vor­lage für den Ver­wal­tungs­aus­schuss zu ent­neh­men.

Es geht da­bei um Vor­schrif­ten für die Au­ßen­be­rei­che dor­ti­ger Gast­stät­ten. Der Ver­wal­tungs­aus­schuss soll diese in sei­ner Sit­zung am mor­gi­gen Don­ners­tag ab­seg­nen. Un­ter an­de­rem sind dem­nach künf­tig Son­nen­schirme von Ge­tränke-Lie­fe­ran­ten ver­bo­ten.

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Rathaus will Whistleblower fördern

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Da­mit „Pro­bleme und Re­gel­ver­stöße“ in der Stadt­ver­wal­tung „früh­zei­tig er­kannt“ wer­den kön­nen, soll im Rat­haus eine Mel­de­stelle für Whist­le­b­lower ein­ge­rich­tet wer­den.  Laut Vor­lage für die Sit­zung des Ver­wal­tungs­aus­schus­ses am kom­men­den Don­ners­tag will OB Hornikel zu die­sem Zweck die Stelle ei­nes Jus­ti­ziars ein­rich­ten, bei dem die­ser „Hin­weis­ge­ber­schutz“ künf­tig „an­ge­sie­delt“ sein wird.

Aus der Er­fah­rung mit den Stadt­wer­ken her­aus hatte die CDU eine sol­che Mel­de­stelle be­an­tragt. In­zwi­schen wurde  bun­des­weit das „Hin­weis­ge­ber­schutz­ge­setz“ er­las­sen, das sol­che Whist­le­b­lower in Wirt­schafts­un­ter­neh­men und Be­hör­den vor Re­pres­sio­nen schützt. Aus­nahme da­von ge­mäß § 9: De­ren Iden­ti­tät darf wei­ter­ge­ge­ben, wenn Po­li­zei, Staats­an­walt­schaft und Ge­richte dies ver­lan­gen oder per An­ord­nung in ei­nem „nach­fol­gen­den Ver­wal­tungs­ver­fah­ren“.

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„Smart City“ in der Praxis

Kurzglosse
Was ist ei­gent­lich aus dem „in­tel­li­gen­ten Müll­ei­mer“ ge­wor­den, den die Stadt­ver­wal­tung vor ei­ni­gen Jah­ren an­ge­schafft hat? An der Nord­seite des Rat­hau­ses stand er, links vom Wei­ber-Mo­saik.

Er wurde als Vor­rei­ter der ge­plan­ten „Smart City“ an­ge­prie­sen, von un­se­ren Steu­er­gel­dern be­zahlt. Er wurde dem Ge­mein­de­rat ans Herz ge­legt als das Non­plus­ul­tra, als das Ei des Ko­lum­bus, als das Ende al­ler Sor­gen.
Da­mit Tou­ris­ten, die die Stadt be­su­chen, sich nicht an über­quel­len­den Ab­fall­ei­mern sto­ßen. Dies vor al­lem an Sonn- und Fei­er­ta­gen, wenn Be­diens­tete, die sich sonst darum küm­mern, frei ha­ben.

Denn die­ses Wun­der­werk der Tech­nik kommt ganz ohne mensch­li­chen Ver­stand aus. Weil die­ser Müll­ei­mer mehr ist als nur ein Ei­mer. Weil er, wie es heißt, den ein­ge­wor­fe­nen Un­rat zu­sam­men­presst – nicht au­to­ma­tisch, son­dern eben „in­tel­li­gent“.

Und noch mehr: Er gibt von sich aus Be­scheid, wenn er voll ist. So wird er erst dann ge­leert wird, wenn es auch wirk­lich sein muss. Und kein Be­diens­te­ter muss den Weg zu ihm um­sonst ma­chen.
Jetzt steht er aber nicht mehr da, wo er mal stand.

Hat er sich am Ende – in­tel­li­gent, wie er ist – gar selbst ent­sorgt?

Solide Stadtfinanzen: Glückssache

Als Bür­ger­meis­ter Eng­lert vor drei Jah­ren den städ­ti­schen Haus­halts­plan vor­stellte, er­klärte er: „Ak­tu­ell schaf­fen wir es nicht, un­se­ren Er­geb­nis­haus­halt or­dent­lich aus­zu­glei­chen“ – und zwar „auf­grund der Pan­de­mie“ (s. S. 21 und 9). Gleich­zei­tig ver­sprach er: „Dies ge­lingt uns erst­mals wie­der in 2024“. Denn dann „kommt der Tur­n­around“ und „wir schaf­fen es, Schul­den zu til­gen“. Dann werde er „ei­nen Ge­winn von rd. 2,75 Mio. Euro“ ver­mel­den.

Vo­ri­gen Don­ners­tag, in sei­ner Rede zu just die­sem Haus­halt 2024, hat sich sein op­ti­mis­ti­scher Aus­blick in Luft auf­ge­löst, als er be­kannte: „2024 schaf­fen wir dies nicht.“ (S. 7) Kon­kret: kein Ge­winn. Noch nicht mal eine schwarze Null. Schlim­mer: Es klafft ein Loch von 4 Mil­lio­nen Euro in der Stadt­kasse. Und Eng­lert ver­trös­tet er­neut auf die Zu­kunft, kün­digt an, in den Jah­ren 2025 bis 2027 könne er auf­grund güns­ti­ger Um­stände wie­der „Ge­winne aus­wei­sen“.

Um dies zu er­rei­chen, for­dert Eng­lert vom Ge­mein­de­rat, „Fi­nanz­ver­ant­wor­tung“ ein (S. 17). Gleich­zei­tig hofft er, „dass sich un­sere Wirt­schaft, die Kon­junk­tur und un­sere Haus­halts­lage bes­ser ent­wi­ckelt als ak­tu­ell pro­gnos­ti­ziert“. In sei­nem Schluss­wort sagte der Lei­ter des städ­ti­schen Fi­nanz­we­sens: „Manch­mal ist es eben wie im Lotto: Man braucht et­was Glück, um zu ge­win­nen.“

„So­lide Stadt­fi­nan­zen: Glücks­sa­che“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Laut Tourismuskonzept sind in einem relevanten 90‑Minuten-Umkreis über 6 Millionen Menschen, die sich für Schorndorf interessieren könnten.“

OB Hornikel in seiner Haushaltsrede.
Offen ließ er dabei, ob diese 90‑Minuten-Strecke per Auto oder doch eher klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückgelegt wird oder in der S-Bahn – so sie überhaupt fährt und auch keine Verspätung hat.
schoblatt.de