„Hochrangige“ Mitarbeiter der Bundeswehr kontaktieren seit einiger Zeit Rathäuser und Landratsämter, wie die „NachDenkSeiten“ berichten. Sie wollen dort den „Operationsplan Deutschland“ besprechen, konkret: Welche Infrastruktur der Kommunen für den Krieg genutzt werden kann, auf den die Bundesregierung mit ihrer Parole „Wir müssen kriegstüchtig werden“ hinarbeitet.
„Stell Dir vor, es droht Krieg – und die Bundeswehr muss für die Straßennutzung Formulare ausfüllen“, bringt die „“Hessenschau“ auf den Punkt, worum es geht: Dass „Deutschland zur Drehscheibe für die NATO“ wird, und wir hier „Soldaten wie Panzer, Geflüchtete und Opfer“ versorgen müssen.
Auf Anfrage wird uns aus dem Schorndorfer Rathaus mitgeteilt: „Oberbürgermeister Bernd Hornikel wurde bislang nicht von der Bundeswehr bezüglich des Operationsplan Deutschland kontaktiert.“ Allerdings werden die Treffen der Bundeswehr mit Oberbürgermeistern und Landräten als „vertraulich“ eingestuft, wie aus anderen Kommunen zu erfahren ist.
Gegenüber „Correctiv“ erklärten mehrere Bürgermeister und Landräte unter der Überschrift „Bundeswehr trimmt Städte und Gemeinden auf Kriegstüchtigkeit“ am 18. August 2025 vom Inhalt der Gespräche: Kritische Infrastrukturen gelte es zu identifizieren, wie etwa „wichtige Kreuzungen, Brücken oder Notbrunnen“.
Auch müsste in Heimatschutz-Konzepten festgelegt werden, wie man „Saboteure abfangen oder Anschläge verhindern“ könne. Ob dies von „lokalen Einheiten der Polizei, des Heimatschutzes oder der Bundeswehr“ erfolge.
Die Instandsetzung von Infrastruktur nach Bombenbeschuss gehöre ebenso dazu wie der Aufbau von Sammelplätzen für Vertriebene und Fluchtwegen – „auch für zu erwartende Binnenflüchtlinge“.
Laut Presseamt der Bundeswehr ist der „Operationsplan Deutschland“ (kurz OPLAN DEU) „ein geheimes Dokument“. Im Februar dieses Jahres stellte Generalleutnant André Bodemann dem Deutschen Landkreistag dessen Bedeutung für die kommunale Ebene vor.
Laut Correctiv sollen die Planungsarbeiten demnächst abgeschlossen sein und ab Frühjahr 2026 die „Umsetzung der Sicherungsmaßnahmen“ erfolgen.
Dass auch das Gesundheitswesen von der Kriegsvorbereitung betroffen ist, darüber informierte bereits voriges Jahr der „Verein Demokratischer Ärzt*innen“ (vdää).
Unter dem Titel „Wir werden Euch nicht helfen können“ machte Nadja Rakowitz vom vdää aktuell beim „Rheinmetall-Entwaffnen Camp“ in Köln darauf aufmerksam, dass im Kriegsfall leichtverletzte Soldaten zuerst behandelt werden und Zivilisten zuletzt.
Dass Ärztinnen und Pfleger zum Einsatz zwangsverpflichtet werden können und die Bundeswehr die Befehlsgewalt über ziviles Gesundheitspersonal bekomme.
Auch versuchten Klinik-Leiter bereits jetzt, mit der Klassifizierung „kriegstüchtig“ für ihr Krankenhaus einen Anteil aus den 800 Milliarden Euro „Sondervermögen“ zu ergattern.