Gedenktag
Das Recht, den Dienst mit der Waffe verweigern zu dürfen, ist ihr zu verdanken: Anna Haag, die heute vor 133 Jahren, am 10. Juli 1888, in Althütte zur Welt kam.
Sie war die Tochter des Dorfschullehrers Jakob Schaich und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Sie ging in Backnang auf die Höhere Töchterschule und heiratete 1909 Albert Haag, der später Professor für Mathematik und Philosophie wurde. Sie zog drei Kinder auf und schrieb Texte für Zeitungen sowie Romane. In Bukarest leitete sie 1916 eine Flüchtlingsunterkunft und ein Wohnheim für deutsche Arbeiterinnen.
Anna Haag war überzeugte Pazifistin, war aktives Mitglied der „Frauenliga für Frieden und Freiheit“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als SPD-Mitglied in den Landtag gewählt und beantragte dort eine Verfassungsänderung, nämlich, dass unter Artikel 47 dieser Satz aufgenommen wird: „Niemand darf zum Kriegsdient gezwungen werden!“ – und stieß auf großen Widerstand. So ließ etwa die „Deutsche Volkspartei“ von Ministerpräsident Reinhold Maier über die Presse verkünden, dass sie dagegen stimmen werde.
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