Wenn alle Brünnlein fließen… würden!

Der „Kind­les­brun­nen“

Die er­fri­schende At­mo­sphäre ei­nes spru­deln­den Brun­nens an hei­ßen Som­mer­ta­gen, sein be­ru­hi­gen­des Mur­meln am Abend – in der Alt­stadt fin­det man dies am Markt­brun­nen so­wie in der Fuß­gän­ger­zone am Hirsch­brun­nen, ein­ge­schränkt auch beim Mond­schein­brun­nen. Und das war es dann auch schon wie­der.

Der „Arme Konrad“-Brunnen im Fi­nanz­amts­hof liegt tro­cken. Der „Kind­les­brun­nen“ an der Stadt­kir­che: ab­ge­stellt. Das Be­cken vom „Brün­nele“ ne­ben der Schloss­wall­schule ist so­gar zu­be­to­niert. Selbst beim Spring­brun­nen im Schloss­park, ganz neu an­ge­legt zur Gar­ten­schau 2019, sind sämt­li­che Dü­sen mit Me­tall­plat­ten fest zu­ge­schraubt. Da spru­delt nichts mehr.

Das „Brün­nele“

Das Was­ser vom Brün­nele, so er­zählt Eber­hard Schock, der in Sicht­weite zu ihm wohnt, galt einst­mals als das beste in der Stadt, ja, man habe ihm so­gar Heil­qua­li­tät nach­ge­sagt. Dann je­doch riet ein Dr. Köst­lin vom Ge­nuss die­ses Was­ser ab. Als Be­grü­nung nannte er: Es fließe auf sei­nen Weg vom Schur­wald her un­ter dem Al­ten Fried­hof durch, was er als ge­sund­heit­lich be­denk­lich ein­stufte. Fortan stand „kein Trink­was­ser“ über dem Was­ser­rohr. Aber es floss noch. Seit Jah­ren al­ler­dings ist es dort ganz still.

Edith Hol­zer-Böhm, Schorn­dorfs lang­jäh­rige Ar­chi­va­rin, fand in der Ober­amts­be­schrei­bung von 1852 die An­gabe „Es be­fin­den sich in der Stadt acht 8 lau­fende (Röh­ren­brun­nen) und 15 Pump­brun­nen“, bis 1871 wur­den letz­tere dann auf 28 Brun­nen fast ver­dop­pelt. Im Jahr 1894 be­gann man schließ­lich mit der Ver­le­gung zen­tra­ler Was­ser­lei­tun­gen di­rekt in die Häu­ser. Die Brun­nen ver­schwan­den suk­zes­sive aus dem Stadt­bild, schreibt sie zu die­sem Thema in den Hei­mat­blät­tern (Nr. 17), und „erst all­mäh­lich be­sann man sich wie­der auf das be­le­bende Ele­ment ei­nes Brun­nen.“

Ak­tua­li­sie­rung:
Zwei Tage, nach­dem die­ser Bei­trag on­line ging, war der Spring­brun­nen im Schloss­park wie­der in Be­trieb ge­nom­men.

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