Kurzmeldung
Wenn es nach der AfD-Fraktion des Gemeinderats geht, dürfte der August-Lämmle-Weg in Schorndorf nun doch seinen Namen behalten. Sie zieht ihren Antrag vom April auf Umbenennung zurück, wie sie in einer Presseerklärung schreibt. Als Grund für diesen Antrag hatte sie angeführt gehabt, dass Lämmle laut Angaben des Historikers Peter Poguntke seinerzeit die NS-Rassenpolitik begrüßt habe. Inzwischen sei die Fraktion jedoch durch eine Verwandte Lämmles, Dr. Ursula Fink, mittels eines ausführlichen Offenen Briefes überzeugt worden, „dass das Gutachten von Peter Poguntke an ganz wesentlichen Stellen in Frage zu stellen ist.“ So dass sich laut Fraktionschef Lars Haise „auf einem so sandigen Fundament“ ihr Antrag nicht aufrechterhalten lasse.
„Als wir den Antrag formuliert haben, waren uns diese Diskrepanzen und auch die Verstrickungen zu einem Anhänger der sogenannten Antifa leider noch nicht bekannt.“ Gemeint ist Cornelius Renkl, Mitglied im VVN/Bund der Antifaschisten und der Leonberger KZ-Gedenkstätteninitiative. Dieser habe 2005 in einem Vortrag über August Lämmle dessen Wirken zur Zeit des Nationalsozialismus neu beleuchtet, und darauf habe sich Poguntke in seinem Gutachten gestützt.