Cäcilie von Kahlden

Cäcilie von Kahlden - Kronprinzessin Olga von Württemberg - Franz Xaver Winterhalter
Kron­prin­zes­sin Olga von Würt­tem­berg (1822–1892)

Ge­denk­tag
Heute vor 116 Jah­ren starb Cä­ci­lie von Kahl­den.
Sie war von 1846 bis 1864 Hof­dame bei Kron­prin­zes­sin Olga in Stutt­gart.

Ge­bo­ren ist sie am 26. Juni 1823 in Schorn­dorf, und zwar im Jagd­schloss, weil ihr Va­ter dort als Ober­forst­meis­ter wohnte, zu­sam­men mit sei­ner Frau Do­ro­thea, geb. Mau­cler, und sie­ben Kin­dern. Do­ro­thea war be­reits Hof­dame am würt­tem­ber­gi­schen Hof ge­we­sen, wie auch ihre Schwes­ter Pau­line, die spä­ter Fer­di­nand Lud­wig Zep­pe­lin hei­ra­tete, und so­mit die Groß­mutter des Flug­pio­niers vom Bo­den­see ist.

Eve­line von Mas­sen­bach, die fünf Jahre nach Cä­ci­lie in den Dienst der Kron­prin­zes­sin trat, be­schrieb diese we­nig schmei­chel­haft so: „Cé­cile Kahl­den: eine hüb­sche, ele­gante Er­schei­nung, mit geis­ti­gen Ei­gen­schaf­ten et­was dürf­tig aus­ge­stat­tet.“ Wir wis­sen nicht, ob „Cé­cile“ (die of­fi­zi­elle Spra­che bei Hof war Fran­zö­sisch) tat­säch­lich stroh­dumm war, oder ob ihre Stärke nicht viel­leicht mehr im Ge­müt­vol­len lag.

Mit Si­cher­heit stellte die Mas­sen­bach hohe An­sprü­che an eine geis­tige Be­weg­lich­keit. Sie selbst war sehr ziel­ori­en­tiert, sah da­durch viel­leicht in Cä­ci­lie eine Kon­kur­ren­tin. Ge­mein­sam stan­den beide in der Eh­ren­wa­che am Grab der Mut­ter von Kron­prin­zes­sin Olga. In ei­nem eng ge­schnür­ten Kor­sett un­be­weg­lich zwei Stun­den ver­har­ren, ist eine nicht zu un­ter­schät­zende Leis­tung.

Als Kron­prinz Karl 1864 zum Kö­nig ge­krönt wurde, er­folgte die Pen­sio­nie­rung Cä­ci­li­ens. Sie wohnte fortan im Lud­wigs­bur­ger Schloss, teil­weise zu­sam­men mit ih­rer Schwes­ter Anna und ei­ner Pen­sion von 800 Gul­den. Als sie am 22. Au­gust 1904 starb, hatte sie die Kron­prin­zes­sin, die ein Jahr äl­ter ge­we­sen war als sie, um zwölf Jahre über­lebt.

Ihr Grab be­fin­det sich auf dem Al­ten Fried­hof in Lud­wigs­burg, in dem auch ihre Schwes­ter Anna sie­ben Mo­nate spä­ter be­stat­tet wurde.

Auf dem Al­ten Fried­hof in Schorn­dorf fin­det man das Grab­kreuz ih­rer Schwes­tern Mat­hilde und Pau­line. Diese star­ben 1832 und 1833 mit kaum mehr als 20 Jah­ren. Als ihre Mut­ter 1845 mit nur 56 Jah­ren in Schorn­dorf zu Grabe ge­tra­gen wurde (von ihr ist kein Grab­kreuz er­hal­ten), lobte De­kan Bauer „die edle Ein­fach­heit ih­res We­sens, die nichts ent­schie­de­ner ferne hielt, als eit­len Prunk und lee­ren Ge­nuß!“ Und er be­rich­tete: „Wer fühlte sich nicht in ih­rer Nähe er­quickt von dem wohl­wol­len­den, theil­neh­men­den Sinne, der das Ei­gene ver­ges­send keine Freude und kein Lei­den des Ne­ben­men­schen sich fremde seyn ließ und nicht müde ward im Gu­testhun!“

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