Sein erstes Halbjahr als Oberbürgermeister habe er sich anders vorgestellt, bekannte Bernd Hornikel am Donnerstag in seiner Haushaltsrede. Statt Schorndorf mit seinen Ideen zu beglücken, wie etwa Wasserspiele auf dem Unteren Marktplatz, muss er die Steuergelder der EinwohnerInnen jetzt für Pflichtaufgaben, allem voran die Unterbringung von Flüchtlingen, verwenden.
Er wollte „gestalten“, nicht den Mangel verwalten. Als gelernter Jurist wollte er eine eigene Abteilung mit Juristen im Rathaus etablieren. Er wollte Klima‑, Umwelt- und Naturschutz, Arbeiten und Wohnen, Pflege „und vieles mehr“ in einem Stadtentwicklungskonzept „vorausschauend denken“.
Seine Amtszeit habe er daher bislang als „sehr frustrierend“ erlebt: Probleme schienen sich vor ihm „aufzutürmen“ und „lassen uns manchmal sogar ratlos zurück“. Er beschäftige sich „gefühlt 12 Stunden am Tag mit der Flüchtlingskrise, die anderen 12 Stunden mit der Energiekrise“.
Aber dann sage er sich: „Wir dürfen nicht in diesen Gefühlen verharren. Es ist unsere Aufgabe, die Stadt durch diese Krisen zu manövrieren.“ Die „multiplen Probleme der Zeit“ könnten jetzt „nur als Gesamtgesellschaft gelöst“ werden.
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