Die Jury des Barbara-Künkelin-Preises bittet um Vorschläge, wem die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung im März 2023 verliehen werden soll. Gesucht werden laut Pressemitteilung Frauen, die sich „mutig und unerschrocken für das Wohl ihrer Mitmenschen einsetzen“, die dabei auch „Tabus brechen und Vorbilder sind“. So wie Barbara Künkelin, die der Legende nach 1688 Anführerin der historisch verbrieften „Schorndorfer Weiber“ war, die die Stadt vor der Plünderung durch französische Soldaten bewahrt haben.
Seit 1984 wird der Barbara-Künkelin-Preis alle zwei Jahre vergeben, und zwar immer am Sonntag nach Künkelins Geburtstag im März. Erste Preisträgerin war Katharina Adler, die sich tatkräftig dafür einsetzte, die Landschaft im Allgäu vor Zerstörung zu bewahren. So half sie unter anderem, die Großprojekte Autobahn Lindau-Kempten und die Großkiesgrube im Naturschutzgebiet Eistobel zu verhindern.
Gisela Mayer aus Ellwangen erhielt den Preis, weil sie bereits 1979 die „Ellwanger Frauenliste“ auf die Beine stellte, um den Frauenanteil im Gemeinderat zu erhöhen. Auch die Karikaturistin Marie Marcks und die Frauenrechtsorganisation „Terre des Femmes“ wurden damit ausgezeichnet.
Zuletzt bekam die Journalistin Dunja Hayali den Preis für „Ihre Art der Medienpräsenz“, da sie den Ursachen von an sie gerichteten Hassmails im Netz „auf den Grund geht, sie alle beantwortet und so versucht, die Absender zu erreichen und zu verstehen“. Im August 2020 sah sie sich bei einer Reportage über die Großdemo in Berlin gegen Pandemie-Maßnahmen dem Vorwurf „Lügenpresse“ ausgesetzt, was sie als Angriff auf die Pressefreiheit wertete.
Die Liste sämtlicher Preisträgerinnen ist auf der Internetseite der Stiftung Barbara-Künkelin-Preis (www.kuenkelinpreis.de) zu finden. Dort stehen auch Informationen zu den Statuten sowie zur Jury, der neben Stadträtinnen unter anderem auch stets die Ehefrau oder Partnerin des Oberbürgermeisters angehört.
Vorschläge für die nächste Preisträgerin können formlos an den Vorsitzenden des Heimatvereins Schorndorf, Dr. Holger Dietrich, gesendet werden. Die Anschrift lautet: Ulrichstraße 65, 73614 Schorndorf, die E‑Mail-Adresse: (E‑Mail öffnen). Einsendeschluss ist Donnerstag, 10. November.