AfD gegen August Lämmle

Kurz­mel­dung
Die AfD-Frak­tion im Ge­mein­de­rat be­an­tragt, den Au­gust-Lämmle-Weg in Schorn­dorf um­zu­be­nen­nen, da der Na­mens­ge­ber nach neu­es­ten Er­kennt­nis­sen die NS-Ras­sen­po­li­tik im Jahr 1937 öf­fent­lich als „Dienst am Volks­tum“ be­für­wor­tet habe.

In Le­on­berg und Ru­ders­berg, wo Schu­len nach Lämmle be­nannt sind, wurde be­schlos­sen, dies zu än­dern, nach­dem der His­to­ri­ker Pe­ter Pog­untke in ei­nem Gut­ach­ten die NS-Be­las­tung Lämm­les auf­ge­zeigt hat. AfD-Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der Lars Haise: „Die Ver­herr­li­chung des Na­tio­nal­so­zia­lis­mus durch Au­gust Lämmle, die er nach bis­he­ri­gen Er­kennt­nis­sen ohne jede Not voll­zog, ist eine schwere Hy­po­thek, die zu ei­ner Über­prü­fung An­lass gibt.“

Zur Um­be­nen­nung des Au­gust-Lämmle-Wegs (zwi­schen Quel­len­weg und Uh­land­straße ge­le­gen) solle nach ei­nem ent­spre­chen­den Ge­mein­de­rats­be­schluss eine An­woh­ner­be­fra­gung durch­ge­führt wer­den. Die AfD-Frak­tion schlägt vor, den Weg dann „nach ei­ner deut­schen Schrift­stel­le­rin oder Dich­te­rin zu be­nen­nen“.

April! April!

Kurz­mel­dung
Un­sere gest­rige An­kün­di­gung, dass Bri­gitte Al­din­ger für den Pos­ten der Ober­bür­ger­meis­te­rin kan­di­diert, war ein April­scherz. Ihre Kan­di­da­tur­ab­sicht war von uns frei er­fun­den. Sie selbst wusste nichts von ih­rem „Glück“. Wir ha­ben sie für diese Mel­dung in­stru­men­ta­li­siert, um die Kom­mu­nal­po­li­tik und ihre Ak­teure ein biss­chen auf die Schippe zu neh­men. Bri­gitte Al­din­ger hat sich über de­ren – na­tür­lich ebenso frei er­fun­dene – Stel­lung­nah­men amü­siert und fand sie ge­lun­gen, zu­mal sie der An­sicht ist, dass der Hu­mor zur­zeit viel zu kurz komme.

Brigitte Aldinger kandidiert bei OB-Wahl

Kurz­mel­dung
Bri­gitte Al­din­ger wirft für die Ober­bür­ger­meis­ter­wahl 2022 ih­ren Hut in den Ring. Sie habe vor der Land­tags­wahl an ih­rem Info-Stand für „die Ba­sis“ viel­fach ge­hört, dass die Leute sich eine Ver­än­de­rung in der Po­li­tik wün­schen, und dachte sich: „Warum da­mit nicht hier in mei­ner Hei­mat­stadt an­fan­gen?“ Hier kenne sie sich aus. Zu­dem ist sie Profi, hat sie doch an der Ver­wal­tungs­fach­hoch­schule stu­diert, spe­zia­li­siert auf Fi­nanz­we­sen.

Her­mann Beu­tel meint dazu: „Die Bri­gitte ist eine Frau mit Herz und Ver­stand. Sie hat ja für den Ge­mein­de­rat auf un­se­rer Liste kan­di­diert. Na­tür­lich kön­nen wir sie nicht of­fi­zi­ell un­ter­stüt­zen, wenn sie jetzt ei­ner an­de­ren Par­tei an­ge­hört, aber wir be­grü­ßen die­sen Schritt.“ Wer­ner Ne­her hin­ge­gen be­fand: „Ich sehe in ih­rer Kan­di­da­tur kei­nen Sinn. Wenn wir erst ‚Smart City‘-Modellkommune sind, kommt so­wieso Künst­li­che In­tel­li­genz ins Rat­haus.“

Und Ger­hard Ni­ckel er­klärte: „Das kann sie gern tun. Wir kön­nen ja, wenn uns das Wahl­er­geb­nis nicht ge­fällt, im­mer noch den ‚Ro­ten Knopf‘ drü­cken.“ Aus SPD-Krei­sen war zu hö­ren: „Un­ser OB ist su­per. Es gibt gar kei­nen Bes­se­ren für Schorn­dorf!“ Wo­hin­ge­gen die­ser sou­ve­rän re­agierte: „Ich habe Sport­wis­sen­schaf­ten stu­diert. Und wenn ich et­was kann, dann sind es Wett­kämpfe.“

s.a. „April! April!“ vom 2. April

Kein Kaffee, keine Currywurst?

Kath­rin Fi­scher in ih­rem mo­bi­len Café

Kurz­mel­dung
Kath­rin Fi­schers Café-An­hän­ger und „Brut­zel-Ole“ sol­len am kom­men­den Sams­tag auf dem Markt feh­len. Die Stadt­ver­wal­tung hat ih­nen ver­bo­ten zu er­schei­nen. Be­grün­dung: Sie fürch­tet, dass sich vor ih­ren Stän­den An­samm­lun­gen bil­den. Kath­rin Fi­scher wehrt sich ge­gen diese Dis­kri­mi­nie­rung

Auch Stadt­rä­tin Kirs­ten Katz hält das Ver­bot für ver­fehlt, wie sie in ei­ner E‑Mail an den Bür­ger­meis­ter und sei­nen Ord­nungs­amts­lei­ter schreibt: „Die ge­plante Maß­nahme er­scheint will­kür­lich und nicht zu Ende ge­dacht.“ Sams­tags gin­gen die Men­schen pri­mär zum Ein­kau­fen auf den Markt. Das Ver­bot der Im­biss­stände würde ihre Zahl nicht re­du­zie­ren.

Ja, es werde so­gar das Ge­gen­teil er­reicht: Ge­rade durch das feh­lende An­ge­bot auf dem Markt­platz müss­ten die Leute ge­zwun­ge­ner­ma­ßen auf an­dere Gas­tro­no­mien aus­wei­chen. Dort ent­stün­den dann umso grö­ßere An­samm­lun­gen. Eine Ver­tei­lung auf meh­rere Stel­len hält sie für sinn­vol­ler.

Protest auf der Rathaustreppe

Kurz­mel­dung
In der Nacht auf Mon­tag ha­ben El­tern ih­rem Pro­test ge­gen die neu gel­tende Mas­ken­pflicht an Grund­schu­len vor dem Rat­haus Aus­druck ver­lie­hen. Die Kin­der wa­ren dort sym­bo­lisch mit ih­ren Schu­hen ver­tre­ten. Auch hat­ten sie selbst­ge­malte Bil­der ab­ge­legt. Auf klei­nen Pla­ka­ten wurde ein „So­for­ti­ges Ende der Mas­ken­pflicht für Kin­der“ ge­for­dert, ebenso: „Hände weg von un­se­ren Kin­dern“ und „Lasst die Kin­der at­men“.

Frauen, ergreift das Wort!

Die me­xi­ka­ni­sche Göt­tin Tlan­chana ist Vor­bild für diese „Si­rena“. Sie sym­bo­li­siert die weib­li­che Stärke.
(Foto: LUNAVIVA Schorn­dorf)

Kurz­mel­dung
Zum 110. In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag am 8. März ruft das Frau­en­fo­rum alle Schorn­dor­fe­rin­nen auf, ihre Träume, Ideen und For­de­run­gen in ei­nem Kurz­vi­deo mit­zu­tei­len.

Sämt­li­che Ein­sen­dun­gen wer­den von Si­mona Lindacher zu ei­nem Bei­trag zu­sam­men­ge­stellt, der am In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag auf Face­book ver­öf­fent­licht wird.

Nach­dem aus ak­tu­el­lem An­lass eine Ver­an­stal­tung an die­sem Tag, wie sie bis­her im­mer üb­lich war, aus­fällt, soll mit die­ser Ak­tion ein Er­satz ge­schaf­fen wer­den, um „dem Kampf um die Gleich­stel­lung zu­min­dest on­line Raum zu ge­ben“, wie Fo­rums­spre­che­rin An­drea Sie­ber mit­teilt.

Die ein­zel­nen Vi­deos sind per Whats­App un­ter der Num­mer [s.u.] ans Frau­en­fo­rum zu schick­ten. Ein­sen­de­schluss ist Diens­tag, 2. März.

An­mer­kung der Red.:
Auf an­walt­li­che Auf­for­de­rung hin wurde die Te­le­fon­num­mer, die ur­sprüng­lich in die­sem Bei­trag an­ge­ge­ben war, ent­fernt.

Neue Bürgermeisterin: Patrizia Rall

(Foto: pri­vat)

Kurz­mel­dung
Die 31jährige Pa­tri­zia Rall wurde am Sonn­tag zur neuen Bür­ger­meis­te­rin in All­mers­bach im Tal ge­wählte. Sie er­hielt 75,56 Pro­zent der Stim­men bei ei­ner Wahl­be­tei­li­gung von 48 Pro­zent.

Ihr Vor­teil ge­gen­über Mit­be­wer­ber Fa­bian Schüle war, dass sie be­reits seit 2015 das Haupt­amt in der Ge­meinde lei­tet. Zu­vor hatte die Ru­ders­ber­ge­rin nach ih­rem Stu­dium in „Pu­blic Ma­nage­ment“ Pra­xis­er­fah­rung als per­sön­li­che Re­fe­ren­tin des Göp­pin­ger Ober­bür­ger­meis­ters ge­sam­melt.

Mehr Kin­der­be­treu­ungs­plätze und ein Wo­chen­markt im Ort sind ihre wich­tigs­ten Pro­jekte als Nach­fol­ge­rin von Schul­tes Ralf Wör­ner, der in Ru­he­stand geht. Ein „of­fe­nes Ohr“ für die An­lie­gen der 4.828 Ein­woh­ner in der Ge­meinde ge­hört über­dies zu ih­rem An­spruch.

Sie ist die 6. Frau, die im Rems-Murr-Kreis in das Bür­ger­meis­ter-Amt ge­wählt wurde: ne­ben Irm­traud Wie­der­satz, die in Burg­stet­ten eben­falls zu­vor dort Haupt­amts­lei­te­rin war, Mar­tina Fehr­len in Ur­bach, Katja Mül­ler in Kai­sers­bach, Sa­bine Welte-Hauff in Aspach und Fell­bachs Ober­bür­ger­meis­te­rin Ga­briele Zull.

Protest im Supermarkt

Kurz­mel­dung
Am Sams­tag ging eine Frau in ei­nem Win­ter­ba­cher Su­per­markt ein­kau­fen – vor­schrifts­mä­ßig mit Mund-Na­sen-Be­de­ckung. Al­ler­dings trug sie auch ein Schild um den Hals: „Ich trage diese Maske nur aus Zwang. Weil ich mir sonst nichts zu es­sen kau­fen kann.“ Dar­auf­hin stellte der In­ha­ber des Su­per­markts sie vor die Wahl, ent­we­der das Schild ab­zu­neh­men, oder sei­nen La­den zu ver­las­sen. Sie ent­schied sich für Letz­te­res. Als sie das Schild um­drehte, stand dort ein Zi­tat von Coco Cha­nel: „Die al­l­ermu­tigste Hand­lung ist im­mer noch, selbst zu den­ken. Laut.“

Homeoffice im Hotel

Kurz­mel­dung
„Wenn ein kon­zen­trier­tes Ar­bei­ten zu Hause nicht mög­lich ist, weil stän­dig die Tü­ren ge­hen, die Kin­der spie­len wol­len oder der Part­ner „nur kurz“ eine Frage hat – dann bie­ten Ho­tels die ideale Al­ter­na­tive.“ So steht es auf dem In­ter­net-Por­tal „Ho­me­of­fice im Ho­tel“, das Ste­fa­nie Po­plutz (Agen­tur „Abel Con­sul­ting“, Wein­stadt) Ende März 2020 er­schaf­fen hat. Sie hat viele Ho­tels als Kun­den und wusste da­her, dass diese durch die ak­tu­el­len Maß­nah­men „schwer ge­beu­telt“ sind. Gleich­zei­tig er­fuhr sie von den Nö­ten de­rer, die plötz­lich im Ho­me­of­fice ar­bei­ten muss­ten. Also hat sie bei­des kur­zer­hand mit­ein­an­der ver­bun­den.
In­zwi­schen um­fasst das Por­tal be­reits 683 Ein­träge, „und täg­lich kom­men wel­che dazu – so­gar aus der Schweiz, aus Ös­ter­reich, Ita­lien und Mal­lorca“, sagt Ste­fa­nie Po­plutz.

Man­che Ho­tels ver­mie­ten ihre Zim­mer stun­den­weise, die meis­ten be­rech­nen eine Ta­ges­pau­schale von 39–55 Euro. Wer die ganze Wo­che bucht, be­kommt es bil­li­ger.
In Schorn­dorf gibt es mit dem „Christ­li­chen Zen­trum Ai­chen­bach“ das güns­tigste An­ge­bot: 6 Euro die Stunde, 35 Euro pro Tag oder 140 Euro für die ganze Wo­che; die Be­nut­zung von Bett und Du­sche ist für zu­sätz­li­che 20 Euro mög­lich.
Das „Land­gut Burg“ in Wein­stadt hat keine Preise an­ge­ge­ben, da­für aber die­sen Hin­weis: „Ba­de­zim­mer mit WC und aus­rei­chend Toi­let­ten­pa­pier“.

schoblatt.de