Von der Frau, die Richard III. befreite

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Die er­staun­li­che Ge­schichte der Phil­ippa Lang­ley ist jetzt als Spiel­film im Ma­nu­fak­tur-Kino zu se­hen. Diese Frau wei­gerte sich, Kö­nig Ri­chard III. als den bö­sen Ty­ran­nen zu se­hen, der uns – nicht zu­letzt durch Shake­speare – his­to­risch über­lie­fert ist. Sie be­gann, selbst zu for­schen und er­kannte nicht nur, dass sein ne­ga­ti­ves Image reine Pro­pa­ganda des Hau­ses Tu­dor war. Sie ent­deckte so­gar vor elf Jah­ren die Ge­beine des 1485 Ge­stor­be­nen mit­ten in Lei­ces­ter.

The Lost King“ heißt der Film aus dem Jahr 2022 mit Sally Haw­kins in der Haupt­rolle (hier der Trai­ler). „Eine ge­nauso ver­rückte wie schöne wahre Ge­schichte, die wohl tat­säch­lich nur das Le­ben so schrei­ben kann“, lo­ben ihn Kri­ti­ker: Die heute 61-jäh­rige Phil­ippa Lang­ley ließ sich we­der von selbst­ge­fäl­li­gen Wis­sen­schaft­lern be­ir­ren noch von igno­ran­ten Stadt­rä­ten, die sich über sie mo­kier­ten.

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Wie Frauen sich wehren

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Der viel­fach preis­ge­krönte Film „Fe­male Plea­sure“ zeigt, wie Frauen sich ge­gen die Un­ter­drü­ckung der fünf gro­ßen Welt­re­li­gio­nen er­folg­reich zur Wehr set­zen. Das Schorn­dor­fer Frau­en­fo­rum zeigt die­sen Film (hier der Trai­ler) am Sams­tag, 25. No­vem­ber, um 18.30 Uhr im Ma­nu­fak­tur-Kino. Der Ein­tritt ist frei.

Die Schwei­zer Re­gis­seu­rin Bar­bara Mil­ler do­ku­men­tiert darin, wie Frauen welt­weit dar­über auf­klä­ren, dass viele re­li­giöse Vor­schrif­ten und Prak­ti­ken – wie etwa Ge­ni­tal­be­schnei­dung – in den hei­li­gen Schrif­ten selbst nicht zu fin­den sind, son­dern von Män­nern er­fun­den wur­den, um Frauen zu do­mi­nie­ren. Un­ter den por­trä­tier­ten Frauen ist die Best­sel­ler-Au­torin De­bo­rah Feld­man, die aus den Zwän­gen ei­nes ul­tra­or­tho­do­xen Ju­den­tums aus­brach.

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Leere Kassen und Leuchttürme

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Schorn­dorf, schwer von den Stür­men der Zeit um­braust, be­sitzt vier Leucht­türme, die der Stadt Si­cher­heit und al­len vor­bei­fah­ren­den Schif­fen Ori­en­tie­rung ge­ben. Dies ist ei­ner Be­schluss­vor­lage für die Ge­mein­de­rats­sit­zung am Don­ners­tag, 16. No­vem­ber, zu ent­neh­men.

Diese Leucht­türme hei­ßen „Ma­nu­fak­tur“, „Gi­tar­ren­tage“, „Fi­gu­ren­thea­ter Phö­nix“ und „Kunst­nacht“. Und sie sol­len – trotz lee­rer Kas­sen – mehr Geld aus dem Stadt­sä­ckel be­kom­men als an­dere Ver­eine.

Das hat vo­ri­ges Jahr schon mal ge­klappt. Von der 10-Pro­zent-Kür­zung, die die CDU-Frak­tion für sämt­li­che Ver­eine vor­ge­schla­gen hatte, wur­den Kul­tur­fo­rum, Ma­nu­fak­tur, Jazz­club und Co. aus­ge­nom­men. Weil die Mehr­heit im Ge­mein­de­rat es so wollte. Mög­lich auch, weil Stadt­rä­tIn­nen wie Sa­bine Reichle, 12 Jahre lang Manu-Vor­sit­zende, und Ul­rich Kost, ak­tiv im KuFo und Vor­sit­zen­der des Kunst­ver­eins, ge­nau des­halb in die­ses Gre­mium ge­wählt wur­den.

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Dem Kontrollsystem entfliehen

Reu­ters Buch ist im Ver­lag „Edi­tion Con­tra-Bass“ er­schie­nen

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Zu ei­ner Le­sung mit Wolf Reu­ter aus sei­nem Buch „China Ba­lance“ lädt der Schorn­dor­fer För­der­ver­ein für deutsch-chi­ne­si­sche Freund­schaft am Frei­tag 17. No­vem­ber, in die Volks­hoch­schule ein.

Das Buch han­delt vom Zu­sam­men­tref­fen ei­nes bri­ti­schen Fo­to­gra­fen mit ei­ner chi­ne­si­schen Agen­tin, und wie beide ver­su­chen, dem laut Ver­lag „all­um­fas­sen­den Kon­troll­sys­tem“ des heu­ti­gen China zu ent­kom­men. Auf sei­ner Home­page bie­tet der Ver­lag eine Le­se­probe dazu an.

Wolf Reu­ter ist Ar­chi­tekt, Jahr­gang 1943, und stu­dierte in Stutt­gart und Ber­ke­ley. Er ar­bei­tete als Wis­sen­schaft­ler, Künst­ler und Ar­chi­tekt in Deutsch­land und China. Sein Vor­trag im Gro­ßen Saal der VHS wird durch Fo­to­gra­fien der je­wei­li­gen Hand­lungs­orte il­lus­triert. Er be­ginnt um 20 Uhr und fin­det auf Spen­den­ba­sis statt.


Eine „gepflegte Innenstadt“ als Aushängeschild

Ein „hoch­wer­ti­ges und ge­pfleg­tes Bild“ am Stadt­mu­seum?

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„Eine ge­pflegte In­nen­stadt ist das Aus­hän­ge­schild und der Kern der Marke Schorn­dorf“, ist ei­ner ak­tu­el­len Be­schluss­vor­lage für den Ver­wal­tungs­aus­schuss zu ent­neh­men.

Es geht da­bei um Vor­schrif­ten für die Au­ßen­be­rei­che dor­ti­ger Gast­stät­ten. Der Ver­wal­tungs­aus­schuss soll diese in sei­ner Sit­zung am mor­gi­gen Don­ners­tag ab­seg­nen. Un­ter an­de­rem sind dem­nach künf­tig Son­nen­schirme von Ge­tränke-Lie­fe­ran­ten ver­bo­ten.

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Rathaus will Whistleblower fördern

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Da­mit „Pro­bleme und Re­gel­ver­stöße“ in der Stadt­ver­wal­tung „früh­zei­tig er­kannt“ wer­den kön­nen, soll im Rat­haus eine Mel­de­stelle für Whist­le­b­lower ein­ge­rich­tet wer­den.  Laut Vor­lage für die Sit­zung des Ver­wal­tungs­aus­schus­ses am kom­men­den Don­ners­tag will OB Hornikel zu die­sem Zweck die Stelle ei­nes Jus­ti­ziars ein­rich­ten, bei dem die­ser „Hin­weis­ge­ber­schutz“ künf­tig „an­ge­sie­delt“ sein wird.

Aus der Er­fah­rung mit den Stadt­wer­ken her­aus hatte die CDU eine sol­che Mel­de­stelle be­an­tragt. In­zwi­schen wurde  bun­des­weit das „Hin­weis­ge­ber­schutz­ge­setz“ er­las­sen, das sol­che Whist­le­b­lower in Wirt­schafts­un­ter­neh­men und Be­hör­den vor Re­pres­sio­nen schützt. Aus­nahme da­von ge­mäß § 9: De­ren Iden­ti­tät darf wei­ter­ge­ge­ben, wenn Po­li­zei, Staats­an­walt­schaft und Ge­richte dies ver­lan­gen oder per An­ord­nung in ei­nem „nach­fol­gen­den Ver­wal­tungs­ver­fah­ren“.

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„Hosen runter!“ im Rathaus

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Ge­mäß Skat-Jar­gon heißt es nächs­ten Don­ners­tag im Ge­mein­de­rat: „Ho­sen run­ter!“ Näm­lich, wenn der städ­ti­sche Haus­halts­plan für 2024 vor­ge­stellt wird. Dann müs­sen die Kar­ten auf den Tisch: Warum die Ver­schul­dung wei­ter an­ge­stie­gen ist. Wie man die Ge­fahr um­schifft, die Til­gung der Schul­den über neue Kre­dit­auf­nah­men zu be­strei­ten. Und wer dies­mal schuld daran ist, dass lau­fende Kos­ten nicht über die Ein­nah­men ge­deckt wer­den kön­nen. Vo­ri­ges Jahr lag es an der Kreis­um­lage (s. Eng­lerts Rede 2022).

Über­dies hat OB Hornikel jüngst an­ge­droht, er wolle Wi­der­spruch bei sei­ner Auf­sichts­be­hörde ein­le­gen, falls die Stadt­rä­tIn­nen über den Rad­we­ge­plan nicht so ab­stim­men, wie er will. Er glaubt, der Stadt werde Scha­den zu­ge­fügt, wenn ihr für die­ses Pro­jekt För­der­gel­der durch die Lap­pen ge­hen. Diese wer­den un­ter der Be­din­gung ge­zahlt, dass Schorn­dorf selbst aus sei­ner ei­ge­nen (lee­ren) Kasse eine Drei­vier­tel-Mil­lion Euro da­für aus­gibt.

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Neues Treffen, neues Glück

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Das Schorn­dor­fer Frau­en­fo­rum lädt zum Stamm­tisch und sucht Ideen, wie es den Frauen in der Stadt zu mehr po­li­ti­scher Teil­habe ver­hel­fen kann. Nach­dem die meis­ten Vor­schläge beim vor­he­ri­gen Tref­fen als nicht rea­li­sier­bar ein­ge­stuft wur­den, weil die Ka­pa­zi­tä­ten dazu feh­len, hofft das Füh­rungs­trio am Mitt­woch, 18. Ok­to­ber, nun auf bes­sere Ideen.

In­grid Sal­mann-Ka­pou­ra­nis hat sich aus die­sem Drei­ge­stirn der „Spre­che­rin­nen“ des Frau­en­fo­rums für ein Jahr zu­rück­ge­zo­gen, weil sie sich auf den Ab­schluss ih­res be­rufs­be­glei­ten­den Stu­di­ums kon­zen­trie­ren muss. An ihre Stelle trat Pe­tra Fit­ting.

Wer sie nä­her ken­nen­ler­nen und auch mit an­de­ren ak­ti­ven Frauen ins Ge­spräch kom­men möchte, ist mor­gen herz­lich ein­ge­la­den ab 20 Uhr zu die­sem Stamm­tisch in den „Ro­ten Sa­lon“ der Ma­nu­fak­tur (im 1. Stock, ne­ben der Ki­no­kasse).

Pflicht und Luxus im Stadthaushalt

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Um bes­ser zu er­ken­nen, wo man spa­ren kann, er­hal­ten die Ge­mein­der­rä­tIn­nen eine Über­sicht von „Hand­lungs­fel­dern“, die auf­zeigt, wie die Steu­er­ein­nah­men der Bür­ger­schaft für Pflicht- und für so­ge­nannte „Frei­wil­lig­keits­leis­tun­gen“ aus­ge­ge­ben wer­den.

In der Sit­zung des Tech­ni­schen Aus­schus­ses am mor­gi­gen Diens­tag, 10. Ok­to­ber, wird die ak­tu­elle Fas­sung die­ser Auf­lis­tung of­fi­zi­ell vor­ge­stellt. Sie kann aber be­reits hier ein­ge­se­hen wer­den.

Pflicht­auf­ga­ben sind per Ge­setz vor­ge­schrie­ben. Weil es frü­her noch kei­nen ge­setz­li­chen An­spruch auf ei­nen Kita-Platz gab, emp­fan­den Stadt­ver­wal­tun­gen die­sen Aspekt der Da­seins­vor­sorge als Lu­xus. Um­ge­kehrt wurde der Bau der neuen Bü­che­rei dem Ge­mein­de­rat als Pflicht­er­fül­lung ei­nes „Bil­dungs­auf­trags“ na­he­ge­legt. Jetzt fin­det man das Stich­wort „Bi­blio­thek“ auf Seite 15 un­ter „Frei­wil­lig­keits­auf­ga­ben“ wie­der. Und mit ei­nem Fi­nanz­be­darf von rund 1 Mil­lio­nen Euro jähr­lich – wo­für ge­nau, bleibt im Dun­keln.

„Pflicht und Lu­xus im Stadt­haus­halt“ wei­ter­le­sen
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schoblatt.de