CDU-Stadträtin Iris Greiner will ihr Amt aus beruflichen Gründen vor Ablauf der Wahlperiode (Juni 2024) abgeben. Damit ist sie die 7. Person, die vorzeitig aus dem Gemeinderat ausscheidet, wodurch jemand von einem Nachrückerplatz zum Zuge kommt (so wie Schorndorfs erste Stadträtin Klara Palm im Jahr 1922).
In der CDU-Fraktion gibt es damit zum ersten Mal seit der Wahl 2019 einen Wechsel dieser Art. In allen anderen Fraktionen hat mindestens einmal ein solcher bereits stattgefunden.
Die meisten Rotationen gab es bei den Grünen. Noch vor der ersten Gemeinderatssitzung hatte Andrea Sieber, die Stimmenkönigin auf dieser Liste, ihre Fraktion verlassen, und übte fortan ihr Amt als „Einzelstadträtin“ aus. Ihr Parteifreund Andreas Schneider wählte im Januar 2021 den gleichen Weg.
Im November 2021 schied Johanna Maria Dobler aus dieser Fraktion aus, weil sie von Schorndorf wegzog, und jüngst wechselte Kirsten Katz als Hospitantin in die CDU-Fraktion. Nachrücker waren Dr. Simone Höfer und Joe Saling. Die ursprünglich 6 Personen starke Fraktion schrumpfte auf 4 Mitglieder. Ausgeharrt von Anfang an haben nur Ulrich Kost und Friederike Köstlin.
Bei FDP/FW und AfD gab es bislang jeweils eine Umbesetzung, und zwar, weil ein Ratsmitglied verstorben war: Peter Erdmann nach längerer Krankheit am 17. September 2019 und Ulrich Bußler überraschend am 8. Oktober 2022. Für sie rückten Sissy Lamm und Michael Schöffler nach.
Die SPD-Fraktion verließ im März 2020 deren damaliger Vorsitzender Thomas Berger – kurz nachdem Andreas Seufer als Geschäftsführer der Stadtwerke gegangen war. Bergers Frau Sabine, ebenfalls in Polizeidiensten, ließ sich im Oktober 2020 von ihrem Mandat entbinden. Ihren Platz nahmen Jürgen Erdmann und Hans-Ulrich Schmid ein.
Somit ist inzwischen fast ein Viertel der Originalzusammensetzung des Schorndorfer Gemeinderats von 2019 durch nachgerückte Personen ausgetauscht worden. Die Wahlbeteiligung lag damals bei 57,22 Prozent.
Der Frauenanteil betrug anfangs 40,63 Prozent, was im gesamten Rems-Murr-Kreis einmalig war. Insgesamt 13 Frauen wies das 32 Sitze umfassende Gremium in Schorndorf auf. Mit Sissy Lamm als Neuzugang ergab sich ein historischer Spitzenwert von 43,75 Prozent, jedoch nur ein Jahr lang – bis zum Ausscheiden von Sabine Berger.
Wenn Iris Greiner geht, folgt Ingo Sombrutzki nach, wodurch der Anteil auf zwölf Frauen im Gemeinderat, also 37,5 Prozent sinkt.