Den weiblichen Teil der Geschichte erfahren

An­kün­di­gung
Am kom­men­den Sonn­tag, 19. Juni, be­steht die Mög­lich­keit, an ei­nem Frau­en­stadt­rund­gang teil­zu­neh­men. Ne­ben den „Schorn­dor­fer Wei­bern“ gibt es wei­tere be­mer­kens­werte Frauen, die von hier stam­men oder hier ge­wirkt ha­ben. Da sind Stif­te­rin­nen und Klaus­ne­rin­nen, die Schrift­stel­le­rin Ka­ro­line Pau­lus und die Ma­le­rin Lu­do­vike Si­ma­no­wiz. Vor­ge­stellt wer­den zu­dem die Apo­the­ke­rin Selma Maier (Schwes­ter des Mi­nis­ter­prä­si­den­ten Rein­hold Maier) und die erste Rich­te­rin Würt­tem­bergs Dr. Ilse Beiss­wan­ger.

Die Füh­rung ba­siert auf den For­schun­gen der Frau­en­ge­schichts­werk­statt Schorn­dorf, die hoch­in­ter­es­sante, teils amü­sante De­tails von zwölf Frauen aus fünf Jahr­hun­der­ten zu­tage ge­för­dert hat, um sie und ihre Zeit le­ben­dig wer­den zu las­sen.

Treff­punkt zur Füh­rung ist um 11 Uhr an der Nord­seite des Rat­hau­ses, am „Wei­ber­mo­saik“. Sie dau­ert ca. 1,5 Stun­den und kos­tet pro Per­son 6 Euro.

Dialog beim Frühstück

Glosse

Ger­linde: Gu­ten Mor­gen, hast Du gut ge­schla­fen?

Win­fried: Nicht so gut… hab‘ was Ko­mi­sches ge­träumt.

Ger­linde: Kein Wun­der! Dir ste­cken noch im­mer diese De­mons­tran­ten in den Kno­chen, die kürz­lich vor un­se­rem Haus wa­ren.

Win­fried: Von de­nen hab ich nicht ge­träumt.

Ger­linde: Der An­füh­rer ist ja jetzt auch vom Ge­richt ver­ur­teilt wur­den!

Win­fried: Zu 30.000 Euro Strafe.

Ger­linde: Ich find’s zwar biss­chen we­nig für den gro­ßen Schreck, den er uns be­rei­tet hat…

Win­fried: Gut war aber der Staats­an­walt, der be­tont hat, dass man „die Ein­schüch­te­rung von po­li­ti­schen Man­dats­trä­gern nicht zu­las­sen will“.

Ger­linde: Da­mit wir künf­tig in Ruhe schla­fen kön­nen.

Win­fried: Das hoffe ich auch.

Ger­linde: Aber sag, was hast du denn jetzt ge­träumt?

„Dia­log beim Früh­stück“ wei­ter­le­sen

OB-Bilanz „100 Tage im Amt“

Kurz­in­ter­view
Heute hat Bernd Hornikel seine ers­ten 100 Tage als neuer Ober­bür­ger­meis­ter von Schorn­dorf hin­ter sich. Grund für eine erste kleine Bi­lanz. Wir stell­ten ihm 10 Fra­gen.

1. Was war völ­lig an­ders, als Sie es er­war­tet hat­ten?

2. Wie sah die schönste Er­fah­rung aus, die Sie bis­her in die­sem Amt ge­macht ha­ben?

3. Warum sind Sie bzgl. Bü­che­rei von Ih­rem Wahl­ver­spre­chen „keine Pres­ti­ge­bau­ten“ ab­ge­wi­chen?

4. Wel­ches Wahl­ver­spre­chen wol­len Sie als nächs­tes an­ge­hen?

„OB-Bi­lanz „100 Tage im Amt““ wei­ter­le­sen

GärtnerInnen für Frieden

Wäh­rend der neue OB seine pa­zi­fis­ti­sche Hal­tung am Rat­haus mit ei­ner „Ma­yors for Peace“-Fahne ne­ben der Ukraine-Flagge de­mons­triert, ha­ben städ­ti­sche Gärt­ne­rIn­nen ih­rem Wunsch nach Frie­den in ei­nem Beet am Schloss Aus­druck ver­lie­hen. In aus­ge­wo­ge­nen Far­ben Weiß, Rot, Blau und Gelb prangt dort das Frie­dens­zei­chen.

Er­fun­den hat die­ses der bri­ti­sche Gra­fi­ker Ge­rald Her­bert Hol­tom be­reits im Jahr 1958 für eine Kam­pa­gne zur nu­klea­ren Ab­rüs­tung (Cam­paign for Nu­clear Di­s­ar­ma­ment), wie Mo­nika Zwett­ler in ei­nem Ar­ti­kel zum „Tag des De­signs“ dar­legt. Beim Pro­test­marsch am Kar­frei­tag 1958 wurde es erst­mals in Lon­don auf Schil­dern in der Öf­fent­lich­keit ge­tra­gen. Hol­tom, 1914 ge­bo­ren und Kriegs­dienst­ver­wei­ge­rer, ver­zich­tete dar­auf, sein De­sign als Pa­tent schüt­zen zu las­sen. So wurde es – nicht zu­letzt durch Mar­tin Lu­ther Kings Bür­ger­rechts­be­we­gung und spä­tes­tens seit der Frie­dens­be­we­gung wäh­rend des Viet­nam­kriegs – in­ter­na­tio­nal be­kannt.

„Gärt­ne­rIn­nen für Frie­den“ wei­ter­le­sen

Demo gegen „Vernichtung von Artemisia“

Kurz­mel­dung
Am mor­gi­gen Don­ners­tag, 2. Juni, fin­det von 16 bis 18 Uhr auf dem Al­ten Post­platz in Waib­lin­gen eine Demo statt. Sie rich­tet sich ge­gen das Land­rats­amt, das vor zwei Wo­chen eine Haus­durch­su­chung bei der Ge­schäfts­füh­re­rin der Firma Tee­mana, die Tee aus der Heil­pflanze Ar­te­mi­sia An­nua ver­treibt, und bei Dr. ph­arm. Hans-Mar­tin Hirt an­ge­ord­net hatte. Die Ver­an­stal­ter be­fürch­ten, dass sich die Ver­wal­tung des Rems-Murr-Krei­ses durch die Ver­sie­ge­lung des Tee-Wa­ren­be­stands zum Vor­rei­ter der Ver­nich­tung von Ar­te­mi­sia An­nua in Deutsch­land ma­che.

In sei­nem Rund­brief für die „Ar­te­mi­siafreunde“ for­dert Dr. Hans-Mar­tin Hirt die Zu­rück­nahme so­wohl die­ser Ver­sie­ge­lung als auch der An­kla­gen ge­gen die Firma. Au­ßer­dem ver­langt er eine Ent­schul­di­gung des Land­rats­am­tes für die Haus­durch­su­chun­gen so­wie „glei­che Rechte für ana­med Me­di­zin wie für TCM“ (Tra­di­tio­nelle Chi­ne­si­sche Me­di­zin). 

Ein Haltegriff für RadlerInnen

Kurz­mel­dung
Da­mit sie beim War­ten an der Am­pel nicht ab­stei­gen müs­sen, gibt es für Fah­r­ad­fah­re­rIn­nen jetzt Hal­te­griffe an drei Am­pel­mas­ten in der Stadt. Ei­ner da­von wurde am Rad­weg an der Kreu­zung Burg-/Sch­lich­te­ner Straße mon­tiert. Das Ma­te­rial sei wit­te­rungs­be­stän­dig, er­klärt der städ­ti­sche Rad­we­ge­ko­or­di­na­tor Pa­trick Hip­pich, und die Idee habe er aus der nord­rhein-west­fä­li­schen Stadt Marl über­nom­men, die für ihre Fahr­rad­freund­lich­keit be­reits aus­ge­zeich­net wurde.

Dort hatte im Jahr 1991 der Ge­mein­de­rat „100 So­fort­maß­nah­men für den Rad­ver­kehr“ be­schlos­sen. In der „West­deut­schen All­ge­mei­nen Zei­tung“ ist zu le­sen, dass der Schwer­punkt der Mar­ler Fahr­rad-Ak­ti­vi­tä­ten „in der Öf­fent­lich­keits­ar­beit, im Mar­ke­ting und in der Kom­mu­ni­ka­tion“ ge­legt werde. Und zwar als Folge „der bit­te­ren Ar­mut Marls mit lee­ren öf­fent­li­chen Kas­sen und hor­ren­den Schul­den wäh­rend der letz­ten 20 Jahre“.

Als Dank ein Grab

Die Stadt­ver­wal­tung sucht Pa­ten für Grä­ber auf dem Al­ten Fried­hof. Mit ei­ner ein­zig­ar­ti­gen Be­loh­nung soll die­ses eh­ren­amt­li­che En­ga­ge­ment ver­gol­ten wer­den: Wer ein sol­ches Grab pflegt, darf sich spä­ter selbst dort in ei­ner Urne be­stat­ten las­sen. Die­ses Pri­vi­leg galt seit 1930, als der Neue Fried­hof am Hun­ger­bühl an­ge­legt wurde, nur noch für Ein­woh­ne­rIn­nen, die ein Fa­mi­li­en­grab auf dem Al­ten Fried­hof vor­wei­sen konn­ten.

Im Jahr 1893 war die­ser Fried­hof – da­mals noch au­ßer­halb des Stadt­ge­biets – an­ge­legt wor­den. Ein­zelne, his­to­risch be­deut­same Grab­steine wur­den von der vor­he­ri­gen Be­gräb­nis­stätte dort­hin ver­setzt, wie etwa je­ner des Ja­kob Fried­rich von Abel, der als Leh­rer von Fried­rich Schil­ler Be­kannt­heit er­langte. Abel hatte 1786 die Toch­ter des Schorn­dor­fer Stadt­schrei­bers, Ro­sine Schmid, ge­hei­ra­tet. Er starb hier am 7. Juli 1829. Das Grab­kreuz mit sei­nem Na­men be­fin­det sich auf dem Al­ten Fried­hof rechts vom obe­ren Ein­gang di­rekt an der Mauer.

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Warum sie auf die Straße gehen

Zum 25. Mal wa­ren ges­tern wie­der Frauen und Män­ner beim Mon­tags­spa­zier­gang in Schorn­dorfs Stadt­kern un­ter­wegs. Vor knapp ei­nem hal­ben Jahr hatte – wie in vie­len an­de­ren deut­schen Städ­ten – diese Ak­tion auch bei uns be­gon­nen, wo­bei zeit­weise über 400 Men­schen zu­sam­men­ka­men. Die Mas­ken­pflicht ist auf­ge­ho­ben, der Impf­zwang wurde im Bun­des­tag nicht be­schlos­sen. Warum ge­hen sie im­mer noch auf die Straße? Wir frag­ten ein paar der rund 70 Per­so­nen, die sich trotz Re­gens ak­tu­ell daran be­tei­lig­ten.

„Weil das Thema Impf­pflicht wie­der­kom­men wird“, ist An­ge­lika über­zeugt: „Lau­ter­bach hat doch schon neue Impf­do­sen ge­kauft“. Au­ßer­dem sei sie hier, weil die ein­rich­tungs­be­zo­gene Impf­pflicht im­mer noch be­steht, denn: „Wir ge­hen nicht nur für uns, wir ge­hen für alle auf die Straße.“ Auch Sa­bine aus Wei­ler ist über­zeugt: „Im Herbst geht das glei­che Spiel wie­der von vorn los – dann mit dem so­ge­nann­ten Af­fen­po­cken-Vi­rus.“ Große Sorge be­rei­ten ihr in die­sem Zu­sam­men­hang Pläne für ei­nen di­gi­ta­len Aus­weis, den sie als Mit­tel zu Gän­ge­lung und Kon­trolle an­sieht, zum Bei­spiel, in­dem be­stimm­ten Per­so­nen­grup­pen der Zu­gang zu Le­bens­mit­tel­lä­den ver­wehrt wer­den könnte.

„Wi­der­stand ist wich­tig“, sagt Vol­ker, „denn sonst wäre schon jetzt al­les noch viel schlim­mer. Dass die Impf­pflicht nicht be­schlos­sen wurde, ist auch ein Er­folg un­se­rer stän­di­gen Prä­senz.“ Au­ßer­dem komme er gern je­den Mon­tag: „Weil ich hier je­des Mal neue, in­ter­es­sante Men­schen ken­nen­lerne und gute Ge­sprä­che er­lebe.“

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Aber…

Glosse
Ein­spa­run­gen im städ­ti­schen Haus­halt zu fin­den, ist un­ge­fähr so ein­fach, wie wenn man sei­ner 15-jäh­ri­gen Toch­ter hel­fen soll, den Klei­der­schrank aus­zu­mis­ten: „Diese Hose kann ja wohl weg.“ – „Nee­eiin!!“ – „Sie passt dir nicht mehr.“ – „Aber ich mag sie so!“ – „Du hast ge­nug an­dere.“ – „Aber es ist meine Lieb­lings­hose.“ – „Du wirst es über­le­ben.“ – „Du bist fies!“ – „Du woll­test dich doch von Un­nö­ti­gem tren­nen.“ – „Aber nicht von die­ser Hose.“ – Die Mut­ter ver­dreht die Au­gen.

Wenn der Ge­mein­de­rat sich die­ses Wo­chen­ende in Schwä­bisch Hall in Klau­sur be­gibt, um den Rot­stift am Stadt-Haus­halt an­zu­set­zen, wer­den sich mög­li­cher­weise ähn­lich Sze­nen ab­spie­len:
„Wir könn­ten den Ei­gen­be­trieb ‚Ci­ty­ma­nage­ment und Tou­ris­mus‘ ab­schaf­fen.“ – „ Nee­eiin!!“ – „Tisch­ten­nis­plat­ten und eine Bob­by­car-Bahn ge­hö­ren nicht zu den Pflicht­auf­ga­ben ei­ner Stadt.“ – „Aber die Tou­ris­ten sind ein Wirt­schafts­fak­tor.“ – „Der Ei­gen­be­trieb kos­tet jähr­lich eine halbe Euro nur fürs Per­so­nal.“ – „Aber da­für brin­gen die Tou­ris­ten doch wie­der Geld in die Stadt.“ – „So viel Kaf­fee kön­nen die gar nicht trin­ken, um diese Aus­ga­ben auch nur an­nä­hernd wie­der rein­zu­ho­len.“ – „Aber dann wür­den die An­ge­stell­ten ja ar­beits­los.“ – „We­gen des Fach­kräf­te­man­gels wer­den sie über­all mit Hand­kuss ge­nom­men.“

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