Während der neue OB seine pazifistische Haltung am Rathaus mit einer „Mayors for Peace“-Fahne neben der Ukraine-Flagge demonstriert, haben städtische GärtnerInnen ihrem Wunsch nach Frieden in einem Beet am Schloss Ausdruck verliehen. In ausgewogenen Farben Weiß, Rot, Blau und Gelb prangt dort das Friedenszeichen.
Erfunden hat dieses der britische Grafiker Gerald Herbert Holtom bereits im Jahr 1958 für eine Kampagne zur nuklearen Abrüstung (Campaign for Nuclear Disarmament), wie Monika Zwettler in einem Artikel zum „Tag des Designs“ darlegt. Beim Protestmarsch am Karfreitag 1958 wurde es erstmals in London auf Schildern in der Öffentlichkeit getragen. Holtom, 1914 geboren und Kriegsdienstverweigerer, verzichtete darauf, sein Design als Patent schützen zu lassen. So wurde es – nicht zuletzt durch Martin Luther Kings Bürgerrechtsbewegung und spätestens seit der Friedensbewegung während des Vietnamkriegs – international bekannt.
Auf die Frage, was das Symbol darstellen soll, erklärte Holtom, er habe darin Buchstaben aus dem Winkeralphabet stilisiert zugrunde gelegt, und zwar das „N“ für „Nuclear“ und „D“ für Disarmament“, also: Nukleare Abrüstung. Der Mittelbalken entspricht einem Menschen, der seine Flaggen senkrecht am Körper nach oben und unten hält, und somit ein „D“ darstellt. Die beiden Seitenstreben entstehen, wenn er seine Flaggen nach unten rechts und links abspreizt für den Buchstaben „N“.