Einen „regelrechten Überfall“ der Polizei um 9 Uhr morgens in ihrer Wohnung erlebte vor kurzem Irina Baumann, Geschäftsführerin der Firma Teemana, die Artemisia-Tee vertreibt. Auf Antrag des Landratsamts Rems-Murr habe das Amtsgericht einen Durchsuchungsbefehl angeordnet. „Unangemeldet, wie das wohl so üblich ist, kamen bewaffnete Polizeibeamte zu uns herein“, und: „Uns wurde höflich nahegelegt zu kooperieren, da sonst unsere ganze Wohnung auf den Kopf gestellt werden würde“, schildert sie das Geschehen in einer Pressemitteilung.
„Wie ist es möglich, dass jetzt im Moment in Ostkongo/Afrika die Entwicklungshilfeorganisation der BRD, die Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ), den Anbau und die Anwendung von Artemisia annua anamed finanziell fördert“, fragt sie, „das Landratsamt Rems-Murr diese Pflanze jedoch gleichzeitig als schädlich und verbotswürdig einstuft?“
Sie und ihr Mann seien „viel zu erschlagen“ gewesen, um der Aufforderung der Polizei nicht nachzukommen, zumal sie „ja im Grunde auch nichts zu verbergen“ hätten, berichtet sie weiter. „Ab diesem Zeitpunkt durften wir weder telefonieren, noch einen Schritt in der Wohnung tun, ohne, dass uns jemand gefolgt wäre. Wir kamen uns wirklich vor wie Schwerverbrecher.“ Unfassbar für sie ist, so behandelt zu werden, da sie und ihr Mann „von Jugend auf anderen Menschen helfen“, wofür ihrem Mann, Joachim Baumann, u. a. das Bundesverdienstkreuz verliehen wurde. „Wir wurden wie Kriminelle behandelt.“
Sie betont, „dass die Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten nur ihre vorgeschriebene Arbeit getan haben, die sie tun mussten. Sie wussten gar nicht so genau, worum es ging und die Maßnahmen waren ihnen zum Teil sichtlich unangenehm.“
Irina Baumann habe bereits zuvor und „schweren Herzens“ ihren Teemana-Firmensitz nach Sindelfingen gewechselt, da der Landratsamtsdezernent Gerd Holzwarth ihr sein Wort gegeben habe, sie „nicht mehr zu behelligen, wenn wir den Landkreis verlassen“. Daher fragt sie sich: „Weshalb hat das Landratsamt Rems-Murr immer noch das Recht, uns zu verfolgen? Wir sind echt schockiert angesichts eines solchen Verhaltens – wir waren wohl sehr naiv, uns auf sein Wort zu verlassen.“
Der Pharmakologe Dr. Hans-Martin Hirth, Gründer von Anamed, hatte Ende 2020 den Rems-Murr-Kliniken Artemisia-Tee kostenlos zur Behandlung von Covid-19-Patienten angeboten.