Kurzmeldung
Am Samstag ging eine Frau in einem Winterbacher Supermarkt einkaufen – vorschriftsmäßig mit Mund-Nasen-Bedeckung. Allerdings trug sie auch ein Schild um den Hals: „Ich trage diese Maske nur aus Zwang. Weil ich mir sonst nichts zu essen kaufen kann.“ Daraufhin stellte der Inhaber des Supermarkts sie vor die Wahl, entweder das Schild abzunehmen, oder seinen Laden zu verlassen. Sie entschied sich für Letzteres. Als sie das Schild umdrehte, stand dort ein Zitat von Coco Chanel: „Die allermutigste Handlung ist immer noch, selbst zu denken. Laut.“
Amalie von Furtenbach
Gedenktag
Heute vor 26 Jahren starb die Schriftstellerin Amalie von Furtenbach. Ihre Impressionen vom Leben in Schorndorf vor 100 Jahren begeistern bis heute.
Am 19. Juni 1901 erblickte sie in Hebron, Labrador, das Licht der Welt, als erstes Kind von Friedrich Nestle, der dort im Missionsdienst der Herrnhuter Gemeine stand. Ihre Mutter war die Apothekerstochter Emilie Weismann, die er am 12. Juli 1900 in deren Heimatort Wilhelmsdorf geheiratet hatte.
Aus dem Brief eines anderen Missionars erfährt man über die klimatischen Verhältnisse in Labrador: „Schon am 19ten Nov. waren unsere Buchten mit gangbarem Eis belegt, welches erst am 27ten Juny wieder wegging. Der Winter war anhaltend streng; doch stieg die Kälte nicht über minus 36 Grad Celsius. Einem weiteren Missionarsbrief von dort ist zu entnehmen: „Das bischen Sommer, das wir hatten, war meistens Regen, Nebel, und immerwährende Eisluft.“
„Amalie von Furtenbach“ weiterlesenDie Grünen in der Pubertät
Kommentar
Verglichen mit der alten Tante SPD sind die Grünen eine sehr junge Partei. Den Kinderschuhen zwar entwachsen, befinden sie sich jetzt offenbar mitten in der Pubertät. Besonders in Schorndorf. Mit der Radikalität, die durch den Zuwachs neuer Kräfte entsteht, sprich: unerbittlich von der eigenen Weisheit überzeugt, alles andere in Bausch und Bogen ablehnen, gleichzeitig aber sehr empfindlich selbst auf Kritik reagieren.
Der Austritt von Stadtrat Andreas Schneider aus der Gemeinderatsfraktion ist nicht nur der dritte Fall von Abspaltung dort, er zeigt auch die Grundproblematik dieser Partei auf: Hatten die Grünen in ihren Anfängen jeden Beschluss im Konsens gefällt, d.h. so lange diskutiert, bis alle einverstanden waren, so verfallen sie jetzt ins andere Extrem à la „Wir ticken zu unterschiedlich, also trennen wir uns lieber“, statt zu versuchen die Positionen zu verbinden.
„Die Grünen in der Pubertät“ weiterlesenProtest im Schaufenster

Gegen die Politik der Regierung beginnen Schorndorfs Gewerbetreibende jetzt mit Plakaten zu protestieren.
So hat etwa die Traditionsgaststätte „Harmonie“ in ihren Fenstern ein Zitat von Fernsehkoch Steffen Henssler ausgehängt: „Das Einzige was mir dazu einfällt, ist politische Hilflosigkeit.“ Zudem wird dort die Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands der Systemgastronomie, Andrea Belegante, angeführt: „Bei den Beschlüssen zur Schließung von Restaurants kann von zielführend, verhältnismäßig oder nachvollziehbar absolut keine Rede sein. Unsere Branche wird erneut in einen Lockdown geschickt, obwohl unsere Restaurants keine Infektionstreiber sind und unter strengsten, behördlich genehmigten Hygienekonzepten arbeiten.“
„Protest im Schaufenster“ weiterlesenHomeoffice im Hotel
Kurzmeldung
„Wenn ein konzentriertes Arbeiten zu Hause nicht möglich ist, weil ständig die Türen gehen, die Kinder spielen wollen oder der Partner „nur kurz“ eine Frage hat – dann bieten Hotels die ideale Alternative.“ So steht es auf dem Internet-Portal „Homeoffice im Hotel“, das Stefanie Poplutz (Agentur „Abel Consulting“, Weinstadt) Ende März 2020 erschaffen hat. Sie hat viele Hotels als Kunden und wusste daher, dass diese durch die aktuellen Maßnahmen „schwer gebeutelt“ sind. Gleichzeitig erfuhr sie von den Nöten derer, die plötzlich im Homeoffice arbeiten mussten. Also hat sie beides kurzerhand miteinander verbunden.
Inzwischen umfasst das Portal bereits 683 Einträge, „und täglich kommen welche dazu – sogar aus der Schweiz, aus Österreich, Italien und Mallorca“, sagt Stefanie Poplutz.
Manche Hotels vermieten ihre Zimmer stundenweise, die meisten berechnen eine Tagespauschale von 39–55 Euro. Wer die ganze Woche bucht, bekommt es billiger.
In Schorndorf gibt es mit dem „Christlichen Zentrum Aichenbach“ das günstigste Angebot: 6 Euro die Stunde, 35 Euro pro Tag oder 140 Euro für die ganze Woche; die Benutzung von Bett und Dusche ist für zusätzliche 20 Euro möglich.
Das „Landgut Burg“ in Weinstadt hat keine Preise angegeben, dafür aber diesen Hinweis: „Badezimmer mit WC und ausreichend Toilettenpapier“.
Kein „Gehorsamsverhältnis zur Regierung“

Michael Ballweg sprach gestern als Überraschungsgast auf der Kundgebung der örtlichen Querdenken-Gruppe in Schorndorf.
„Als ich am 18.4.2020 meine erste Demonstration auf dem Schlossplatz in Stuttgart durchgeführt habe, ist keiner meiner Freunde mitgekommen“, erzählte er. „Alle haben gesagt: Das ist in 4 Wochen wieder vorbei und du machst dir zu viele Gedanken. – Jetzt, knapp 9 Monate später leben wir immer noch im Lockdown, die Maßnahmen werden immer härter, und es ist kein Ende in Sicht.“
Er zitierte den ehemaligen Bundespräsidenten Gustav Heinemann: „Die Grundlage der Demokratie ist die Volkssouveränität und nicht die Herrschaftsgewalt eines obrigkeitlichen Staates. Nicht der Bürger steht im Gehorsamsverhältnis zur Regierung, sondern die Regierung ist dem Bürger im Rahmen der Gesetze verantwortlich für ihr Handeln.“ Und der Bürger habe „das Recht und die Pflicht, die Regierung zur Ordnung zu rufen, wenn er glaubt, dass sie demokratische Rechte missachtet“.
„Kein „Gehorsamsverhältnis zur Regierung““ weiterlesenDie Jahreslosung für 2021
Kurzmeldung
Seit 1930 gibt es die Jahreslosung, eine Bibelstelle, die Leitspruch für das gesamte Jahr sein soll.
Erfunden hat sie der damalige Vorsitzenden des „Reichsverbandes weiblicher Jugend“, der schwäbische Pfarrer Otto Riethmüller.
Inzwischen wird die Losung von der „Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen“ bestimmt. Seit 1969 beteiligt sich die römisch-katholische Kirche daran.
Für 2021 lautet die Losung „Jesus Christus spricht: Seid barmherzig, wie auch euer Vater barmherzig ist!“ und stammt aus dem Lukas-Evangelium.
Weiter steht dort: „Und richtet nicht, so werdet ihr auch nicht gerichtet. Verdammt nicht, so werdet ihr nicht verdammt. Vergebt, so wird euch vergeben. Gebt, so wird euch gegeben“.
Das hier dargestellte Motiv hat Stefanie Bahlinger entworfen. Man kann es sich beim Verlag am Birnbach zum privaten Ausdrucken oder als Hintergrundbild für den PC herunterladen.
Politologe Ploppa kommt
Ankündigung
Der Politologe Hermann Ploppa spricht am Freitag, 15. Januar, zur Frage „Schlittern wir in eine wirtschaftliche Katastrophe?“ auf dem Oberen Marktplatz. Sein aktuelles Buch trägt den Titel „Die Macher hinter den Kulissen – Wie transatlantische Netzwerke heimlich die Demokratie unterwandern“.
Veranstalter dieser Kundgebung ist die örtliche Querdenken-Gruppe, ihr Schwerpunkt: „Die Corona-Maßnahmen sind nicht verhältnismäßig“, so dass die Aufhebung aller Corona-Maßnahmen gefordert wird. Neben dem Politologen werden weitere Überraschungsgäste auf dem Podium erwartet.
Die Veranstaltung beginnt um 17 Uhr. Geplant ist zudem ein Zug durch Schorndorf „mit Tomek und dem Friedensauto mit Boot“.
Zwölf Emmas, kein Kevin
Wie bereits im Jahr 2019, war auch 2020 „Emma“ der am häufigsten gewählte Vorname für neugeborene Mädchen in Schorndorf. Bei den Jungen löste „Luca“ den Spitzenreiter „David“ vom Vorjahr ab.
Insgesamt kamen 2020 in Schorndorf 648 Kinder zur Welt, im Jahr zuvor waren es 701 gewesen.
Die Rangfolge der beliebtesten Vornamen bei Mädchen sieht so aus:
Emma (12-mal), Lea (6‑mal); je 5‑mal: Ella, Ida, Luisa; je 4‑mal: Elisa, Frida, Hanna, Leonie, Lina, Marie, Sara, Sophie; je 3‑mal: Amelie, Elina, Emilia, Lara, Lena, Lia, Mila, Nora, Paula, Sophia; je 2‑mal: Alicia, Alina, Charlotte, Emilie, Ena, Finja, Julia.