Heldinnen?

Kom­men­tar
In der jüngs­ten Ge­mein­de­rats­sit­zung ver­ur­teilte der Ober­bür­ger­meis­ter den An­tifa-An­griff auf Land­tags­kan­di­dat Ste­phan Schwarz (AfD) vo­ri­gen Sams­tag „aufs Schärfste“. Gleich­zei­tig stellte er das an­geb­lich mu­tige Ein­grei­fen zweier SPD-Stadt­räte lo­bend her­aus.

Ein Zeuge die­ser Szene hat kein sol­ches Ein­grei­fen ge­se­hen, und dies auch der Po­li­zei so zu Pro­to­koll ge­ge­ben. Zu­min­dest habe er kein kör­per­lich ak­ti­ves Vor­ge­hen be­ob­ach­ten kön­nen. Mög­li­cher­weise wurde aus si­che­rer Di­stanz „Heh!“ ge­ru­fen. Das ist nicht ver­werf­lich. Man muss sich nicht in eine Schlä­ge­rei stür­zen und selbst ge­fähr­den, um zu schlich­ten. Al­ler­dings hin­ter­her zu er­klä­ren, man sei „de­es­ka­lie­rend ein­ge­schrit­ten“, ist dann viel­leicht doch den Mund ein biss­chen zu voll ge­nom­men. Nun ja, wir ha­ben grad Wahl­kampf.

Nicht er­wähnt hat der Ober­bür­ger­meis­ter Bär­bel Roe­nick-Steg­mül­ler. Die ehe­ma­lige Stadt­rä­tin der Grü­nen hat vo­ri­gen Sams­tag den ver­letz­ten Ste­phan Schwarz ärzt­lich ver­sorgt. Auch Gi­sela Lamm schien dem OB nicht der Rede wert. Sie hatte als Pas­san­tin dem AfD-Mann ihre Hilfe an­ge­bo­ten. Beide nach der De­vise, sich An­de­ren ge­gen­über so zu ver­hal­ten, wie man selbst gern be­han­delt wer­den möchte: mit Re­spekt und Mensch­lich­keit – und un­ge­ach­tet der je­weils po­li­ti­schen oder sons­ti­gen Welt­an­schau­ung.

Diese zwei Frauen ha­ben vo­ri­gen Sams­tag Zi­vil­cou­rage ge­zeigt. Für mich sind sie die Hel­din­nen je­nes Vor­falls. Und beide wür­den diese Be­zeich­nung ver­mut­lich weit von sich wei­sen mit ei­nem „Das war doch selbst­ver­ständ­lich“.

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