Literaturnobelpreis für Annie Ernaux

An­nie Er­naux „ist eine kleine, fra­gile Frau, die aber ei­nen wun­der­ba­ren Schalk im Na­cken hat, und die sich vor nichts und nie­man­den fürch­tet.“ Sie zu tref­fen sei „als dürfte man Pippi Lang­strumpf ken­nen­ler­nen“, er­klärte Li­te­ra­tur­kri­ti­ker De­nis Scheck am Don­ners­tag ge­gen­über der Ta­ges­schau, be­fragt zu ih­rer Aus­zeich­nung.

Die 82-jäh­rige Fran­zö­sin ist erst die 17. Frau, de­ren Schaf­fen mit dem Li­te­ra­tur­no­bel­preis ge­wür­digt wird – ge­gen­über ins­ge­samt 101 Män­nern, de­nen er seit 1901 be­reits ver­lie­hen wurde.

An­nie Er­naux be­schreibt in ih­ren Bü­chern ei­gene Er­fah­run­gen, in de­nen sich an­dere Frauen aber auch des­halb wie­der­fin­den, weil ihr Stil sehr plas­tisch und leicht zu le­sen ist. So be­ginnt sie ih­ren Ro­man „Er­in­ne­run­gen ei­nes Mäd­chens“ fol­gen­der­ma­ßen: „Es gibt Men­schen, die über­wäl­tigt wer­den von der Ge­gen­wart an­de­rer, von ih­rer Art zu spre­chen, die Beine über­ein­an­der­zu­schla­gen, eine Zi­ga­rette an­zu­zün­den. Die ge­bannt sind von ih­rer Prä­senz. Ei­nes Ta­ges, viel­mehr ei­nes Nachts, wer­den sie mit­ge­ris­sen vom Be­geh­ren und Wil­len ei­nes an­de­ren, ei­nes Ein­zi­gen. Was sie zu sein glau­ben, ver­schwin­det. Sie lö­sen sich auf und se­hen ein Ab­bild ih­rer selbst han­deln, ge­hor­chen, er­fasst vom un­be­kann­ten Wil­len des An­de­ren. Er ist ih­nen im­mer ein Stück vor­aus. Sie ho­len ihn nie ein.“

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Aus, aus, aus!

Ab Mon­tag soll auch das Süd­por­tal dunk­ler wer­den

Kurz­mel­dung
Das Licht ist aus! Am Don­ners­tag und Frei­tag ha­ben Mit­ar­bei­ter der Stadt­werke die Be­leuch­tung der Kir­chen­fas­sade ab­ge­klemmt. 12 der ins­ge­samt 13 Strah­ler, die rund um die Stadt­kir­che an Stra­ßen­la­ter­nen an­ge­schlos­sen wa­ren, wur­den vom Strom­netz ge­trennt. Am Mon­tag soll auch der Strah­ler, der noch das Süd­por­tal be­leuch­tet, er­lö­schen. So spart die Stadt­ver­wal­tung En­er­gie und hält nun auch das Ge­setz zum Schutz von In­sek­ten ein.

Die Be­leuch­tung des Kirch­turms durch Strah­ler auf den um­lie­gen­den Dä­chern war be­reits am Mitt­woch ab­ge­stellt wor­den.

Von wegen „Energie sparen“

Um En­er­gie zu spa­ren, kün­digte die Stadt­ver­wal­tung im Juli an, das Warm­was­ser in ih­ren Ge­bäu­den ab­zu­stel­len. Doch kom­mu­nale Müh­len mah­len lang­sam. Brü­hend heiß fließt es zwei­ein­halb Mo­nate spä­ter im­mer noch aus dem Was­ser­hahn der öf­fent­li­chen Toi­lette im Rat­haus. Wie wir fest­ge­stellt ha­ben, zeigt das Ther­mo­me­ter deut­lich über 50 Grad. Die Raum­tem­pe­ra­tur be­trägt dort über 21 Grad.

Wasch­be­cken im Rat­haus-WC

Auch bei der Um­set­zung der ver­spro­che­nen Ein­spa­rung von Strom hat sich noch nichts ge­tan. Der Kirch­turm wird nachts im­mer noch an­ge­strahlt. Die Rat­haus­fens­ter sind nach wie vor be­leuch­tet.
Schorn­dorfs Ge­schäfts­leute hin­ge­gen knip­sen in ih­ren Schau­fens­tern vor Mit­ter­nacht das Licht be­reits aus, wie zum Bei­spiel in der Palm-Straße Op­tik Lamm, Schuh Mo­ser, Re­form­haus Ka­liss und Kauf­haus Ban­tel.

„Rote Karte“ für die Regierung

Rund 70 Män­ner und Frauen tra­fen sich am Mitt­woch in Win­ter­bach, um ge­mein­sam zu be­ra­ten, wie der zer­stö­re­ri­sche Kurs der ak­tu­el­len Re­gie­rung ge­stoppt wer­den kann. Nach leb­haf­tem Mei­nungs­aus­tausch in kon­struk­ti­ver At­mo­sphäre be­schlos­sen sie, ih­rem Pro­test öf­fent­lich Aus­druck zu ver­lei­hen, und zwar mit wei­ßen Wes­ten und ro­ten Pla­ka­ten, auf de­nen steht: „Rote Karte – Ihr re­giert uns ka­putt“.

Un­ter­neh­mer Ce­sar Ar­ri­bas, der die Zu­sam­men­kunft in­iti­iert hat, er­hielt, wie er sagte, be­reits im Vor­feld der­art viel po­si­tive Re­so­nanz, so dass er über­zeugt ist: „80 Pro­zent der Leute den­ken wie wir.“ Ers­ter Ein­satz des Stra­ßen­pro­tests soll am 16. Ok­to­ber in Stutt­gart sein, wo un­ter dem Motto „Ba­den-Würt­tem­berg steht auf“ ab 12.30 Uhr ein Demo-Zug vom Cannstat­ter Wa­sen zum SWR ge­plant ist. Red­ner bei der Ab­schluss­kund­ge­bung auf dem Schloss­platz sind der Un­ter­neh­mer Dr. Wolf­gang Kocha­nek und der ehe­ma­lige CDU-Po­li­ti­ker Dr. Jür­gen To­den­hö­fer.

„„Rote Karte“ für die Re­gie­rung“ wei­ter­le­sen

Mehr zahlen für weniger Badespaß?

An­kün­di­gung
Heute Abend soll der Ge­mein­de­rat ei­nen „En­er­gie­kos­ten­zu­schlag“ von 2,50 Euro auf die Ein­tritts­kar­ten fürs Hal­len­bad be­schlie­ßen. Bei ei­nem Preis von seit­her 6 Euro für 2,5 Stun­den Ba­de­zeit ent­spricht das ei­ner Teue­rung von über 41 Pro­zent.

Laut Sit­zungs­vor­lage er­hofft sich die Be­triebs­lei­tung da­durch Mehr­ein­nah­men von 65.000 Euro noch für die­ses Jahr. Wei­tere 55.000 Euro wür­den durch die Ab­sen­kung der Was­ser­tem­pe­ra­tur der Be­cken und des Dusch­was­sers so­wie der Hal­len­tem­pe­ra­tur ein­ge­spart. Ins­ge­samt falle das üb­li­che De­fi­zit des Zu­schuss­be­triebs Hal­len­bad durch die ge­stie­ge­nen En­er­gie­preise heuer rund 420.000 Euro hö­her aus als bis­her.

In ei­nem in­ter­frak­tio­nel­len An­trag for­dern SPD und alle Grü­nen, die Au­ßen­be­cken voll­stän­dig zu schlie­ßen, da­für aber die Tem­pe­ra­tur im Plansch­be­cken bei 32 Grad zu be­las­sen.

Die Sit­zung be­ginnt um 18 Uhr. Alle In­ter­es­sier­ten sind herz­lich in den Gro­ßen Sit­zungs­saal im Rat­haus ein­ge­la­den. Das Thema Hal­len­bad steht an 8. Stelle auf der Ta­ges­ord­nung.

„Es ist an der Zeit, auf die Straße zu gehen“

An­kün­di­gung
„Wir sol­len jetzt 800 Euro im Mo­nat Gas­ab­schlag zah­len… Will hier nie­mand auf­wa­chen?!“, schreibt der Rems­hal­de­ner Ce­sar Ar­ri­bas auf Face­book. „Es ist ernst­haft an der Zeit, auf die Straße zu ge­hen und et­was ge­gen diese Re­gie­rung zu tun.“

Kon­kret hat er be­reits or­ga­ni­siert, dass das Lo­kals „Zum Ste­lio“ in Win­ter­bach am Mitt­woch, 28. Sep­tem­ber, ab 19 Uhr für ein Tref­fen zur Ver­fü­gung steht. Er weist dar­auf hin, dass, wer kommt, auch et­was ver­zeh­ren sollte, da­mit der Wirt kei­nen Ver­lust macht. Im Vor­der­grund steht an die­sem Abend der Aus­tausch von Mei­nun­gen und Ideen „in ganz fried­li­cher Stim­mung, mit viel po­si­ti­ver En­er­gie“.

Ziel­gruppe des Hand­wer­kers mit spa­ni­schen Wur­zeln ist „je­der auf und au­ßer­halb von Face­book“. Er er­hofft sich am Mitt­woch ein „Brain­stor­ming in gu­ter At­mo­sphäre, wie es mit un­se­rem Land wei­ter­ge­hen soll“. Ar­ri­bas wünscht sich, dass mög­lichst viele Men­schen für das Tref­fen „kräf­tig Wer­bung“ ma­chen, und ap­pel­liert an alle: „Jetzt kommt es auf uns an. War es nur Ge­rede oder ge­ben wir Gas?“ Da­her: „Bleibt nicht da­heim auf dem Sofa und kommt.“

Baumschäden durch Mobilfunk?

An­kün­di­gung
Am Don­ners­tag, 29. Sep­tem­ber, spricht Dr. med. Cor­ne­lia Wald­mann-Sel­sam über “er­staun­li­che Be­ob­ach­tun­gen” an Bäu­men in der Nähe von Mo­bil­funk­mas­ten.

Bei ih­ren Haus­be­su­chen sei der Ärz­tin seit 2005 auf­ge­fal­len, dass par­al­lel zu den Krank­heits­sym­pto­men bei Men­schen in der Nähe von Mo­bil­funk­sen­dern auch sicht­bare Ver­än­de­run­gen an den Bäume auf­trä­ten, heißt es in der Ein­la­dung der Win­ter­ba­cher Agenda-21-Gruppe. Die­ses Phä­no­men do­ku­men­tierte sie zu­sam­men mit ih­rem Kol­le­gen Dr. Horst Eder an mehr als 600 Mo­bil­funk­stand­or­ten. Eine wei­tere Stu­die dazu habe der Di­plom­forst­wirt Hel­mut Breu­nig zu­sam­men mit spa­ni­schen Bio­lo­gen durch­ge­führt.

Der Bil­der-Vor­trag un­ter dem Ti­tel „Baum­schä­den durch Mo­bil­funk?“ fin­det im Bür­ger­haus Kel­ter in Win­ter­bach statt und be­ginnt um 19.30 Uhr.

Am Frei­tag, 30. Sep­tem­ber, wird die Re­fe­ren­tin vor­mit­tags bei ei­nem Rund­gang durch den Ort Bei­spiele kran­ker Bäume zei­gen und er­klä­ren, an­hand wel­cher Kri­te­rien man die Ur­sa­chen für de­ren Schä­den un­ter­schei­den kann. Ein­zel­hei­ten dazu sol­len im Vor­trag be­spro­chen wer­den.

Wer beleuchtet den Kirchturm?

„Die Be­leuch­tung des Kirch­turms ist Sa­che der Kir­chen­ge­meinde“, teilte die Rat­haus-Pres­se­stelle auf An­frage mit. Um En­er­gie zu spa­ren, wür­den sei­tens der Stadt le­dig­lich Stra­ßen­be­leuch­tun­gen re­du­ziert und die Fin­nen­bahn am Sport­park ab­ge­schal­tet. Die De­ka­nin der evan­ge­li­schen Kir­che, Dr. Ju­liane Baur, hin­ge­gen sagt, sie gehe da­von aus, dass die Kirch­turm­be­leuch­tung an die Stra­ßen­la­ter­nen ge­kop­pelt ist. Da­her habe es sie auch ver­wun­dert, als sie von ih­rem Som­mer­ur­laub zu­rück­kam und der Kirch­turm im­mer noch an­ge­strahlt war.

Eine er­neute An­frage im Rat­haus führte nach drei Ta­gen zu der Aus­kunft von Pres­se­spre­che­rin Clau­dia Lös­ler: „Die Be­leuch­tung der Stadt­kir­che läuft zur Hälfte über den Strom­ver­tei­ler der Stadt und zur Hälfte über den der Kir­che. Die Hälfte, die über die Stadt läuft, wird in Kürze ab­ge­schal­tet.“ De­ka­nin Baur ver­mu­tet, dass Lös­ler mit der an­de­ren Hälfte die Weih­nachts­be­leuch­tung meint, die in den Hän­den der Kir­che liege. Zur Klä­rung des The­mas habe sie vor, mit der Stadt­ver­wal­tung „zeit­nah ins Ge­spräch zu kom­men“.

Im Üb­ri­gen ist die Be­leuch­tung so­gar ver­bo­ten. Seit zwei Jah­ren. Im Juli 2020 be­schloss dies der Land­tag Ba­den-Würt­tem­bergs im neuen Na­tur­schutz­ge­setz – als Re­ak­tion auf das Volks­be­geh­ren „Ret­tet die Bie­nen“.

„Wer be­leuch­tet den Kirch­turm?“ wei­ter­le­sen
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