„Wabeo“ will die Wahl kontrollieren

Im Sep­tem­ber 2024 wur­den Si­cher­heits­lü­cken bei der elek­tro­ni­schen Er­fas­sung von Er­geb­nis­sen aus Wahl­lo­ka­len ent­deckt. Dar­auf­hin grün­dete sich „Wa­beo“. Diese In­itia­tive will am 23. Fe­bruar über­prü­fen, ob die Si­cher­heits­lü­cke in­zwi­schen ge­schlos­sen wurde. Be­tei­li­gen daran kann sich jede(r).

Die Be­völ­ke­rung hat das Recht, als „der Sou­ve­rän“ seine Staats­die­ner bei ih­rem Tun zu über­wa­chen. So zum Bei­spiel beim Aus­zäh­len der Stim­men. Da­nach aber hat sie keine Kon­trolle mehr, ob die Zah­len auch kor­rekt nach Ber­lin über­mit­telt wer­den.

Aus die­sem Grund hat sich „Wa­beo“ (kurz für „Wahl­be­ob­ach­tung“) ge­grün­det. Dort wurde ein Com­pu­ter-Pro­gramm ent­wi­ckelt, das die Er­geb­nisse aus sämt­li­chen rund 60.000 Wahl­lo­ka­len im Land er­fasst, um sie mit den of­fi­zi­el­len An­ga­ben zu ver­glei­chen.

Tat­säch­lich sei es 2021 in Ber­lin „nur ei­ner ex­trem en­ga­gier­ten Gruppe um den frü­he­ren Ber­li­ner Ab­ge­ord­ne­ten Mar­cel Lu­the und ei­ner Hand­voll jun­ger Jour­na­lis­ten von Tichys Ein­blick zu ver­dan­ken, dass eine Prü­fung der Wahl­un­ter­la­gen statt­fand“. Die da­durch ent­deck­ten Feh­ler führ­ten zur Wie­der­ho­lung der Wahl.

In­ves­ti­ga­tive Ha­cker vom „Chaos Com­pu­ter Club“ fan­den her­aus, dass die Soft­ware für die Schnell-Mel­de­er­geb­nisse „Si­cher­heits­an­sprü­chen nicht stand­hält“. Der Soft­ware-An­bie­ter habe eine Mo­no­pol­stel­lung inne, wes­halb sie Zwei­fel he­gen, dass er die Män­gel in­zwi­schen be­sei­tigt hat.

Auch IT-Si­cher­heits­for­scher vom „Fraun­ho­fer-In­sti­tut für An­ge­wandte und In­te­grierte Si­cher­heit (AISEC)“ sind in Sorge. Sie ha­ben in ih­rer Frei­zeit das Pro­gramm „Wahl­ma­na­ger“ un­ter­sucht, wie die Stutt­gar­ter Zei­tung vor vier Jah­ren be­rich­tet. Da­bei fan­den sie her­aus, dass Wahl­hel­fer bei der Ein­gabe der Zah­len „un­ter Um­stän­den Er­geb­nisse ma­ni­pu­lie­ren könn­ten“.

Un­ver­ständ­lich ist für „Wa­beo“ zu­dem, dass der Bun­des­wahl­lei­ter nach der Bun­des­tags­wahl 2021 Er­geb­nisse aus 94.698 Wahl­be­zir­ken ver­öf­fent­licht, aber vor der Wahl von nur 85.000 Wahl­vor­stän­den ge­spro­chen habe. Eine Dis­kre­panz von 11 Pro­zent sei „sta­tis­tisch re­le­vant“.

Zu die­sem Phä­no­men der „Geis­ter­wahl­be­zirke“ er­klärt Ste­pha­nie Tso­ma­kaeva, die In­itia­to­rin von „Wa­beo“: „Wer nicht weiß, an wie vie­len Or­ten ge­wählt wird, kann auch nicht si­cher­stel­len, dass hin­ter­her nicht Orte ver­öf­fent­licht wer­den, wo in Wirk­lich­keit gar kei­ner ge­wählt hat.“ Gleich­zei­tig sei „auf­fäl­lig“, dass die Zahl der Wahl­be­rech­tig­ten zwar ab­nehme, je­doch die An­zahl der ab­ge­ge­be­nen Stim­men steige – „als ob nur Nicht­wäh­ler ster­ben wür­den.“

Zur Kon­trolle des bun­des­deut­schen Ge­samt­ergeb­nis­ses ha­ben sich für Schorn­dorfs 30 Wahl­lo­kale be­reits erste Be­ob­ach­ter bei „Wa­beo“ an­ge­mel­det. Sie wer­den das dort am Wahl­abend öf­fent­lich ver­kün­dete Er­geb­nis an die In­itia­tive mel­den. Mehr Info gibt es dort oder im Er­klär­vi­deo.

Die Zu­sen­dung der Un­ter­la­gen dau­ert drei bis vier Tage (vor­aus­ge­setzt, die Be­stä­ti­gungs­mail lan­det nicht im Spam-Ord­ner).

„Wa­beo“ ist aus der In­itia­tive „Deutsch­land-steht-auf“ her­vor­ge­gan­gen, die sich un­ter an­de­rem für Po­li­ti­k­er­haf­tung ein­setzt und für ein Veto-Recht der Be­völ­ke­rung, um „ver­ab­schie­dete Ge­setze stop­pen zu kön­nen und so­mit dem Sou­ve­rän die End­ent­schei­dungs­kom­pe­tenz zu ge­ben“.

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