Mahnung wegen „nuklearer Teilhabe“

An­kün­di­gung
Heute vor 77 Jah­ren, am 6. Au­gust 1945, warf ame­ri­ka­ni­sches Mi­li­tär eine Atom­bombe auf Hi­ro­shima, die so­fort 75.000 Men­schen tö­tete. An den Spät­fol­gen star­ben im dar­auf fol­gen­den Jahr nach Schät­zun­gen bis zu 166.000 wei­tere Men­schen.

Wenn die Frie­dens­in­itia­tive Schorn­dorf für diese heute Abend von 18 bis 19 Uhr eine Mahn­wa­che auf dem Markt­platz ab­hält, will sie nicht nur der Op­fer ge­den­ken, son­dern auch auf eine ak­tu­ell ge­stei­gerte Auf­rüs­tung auf­merk­sam ma­chen.

 „Seit Be­ginn des Ukraine-Kriegs wur­den die Rüs­tungs­aus­ga­ben in der Welt noch­mals dras­tisch er­höht“, er­klärt Do­ris Kom­me­rell in ih­rer Ein­la­dung zu die­ser Mahn­wa­che. Und: „Die im Rah­men der ‚nu­klea­ren Teil­habe‘“ in Bü­chel sta­tio­nier­ten US-Atom­bom­ben sol­len mo­der­ni­siert wer­den, und Deutsch­land will zu­dem neue Kampf­jets an­schaf­fen, wel­che die Atom­bom­ben ins Ziel flie­gen kön­nen.“

„Mah­nung we­gen „nu­klea­rer Teil­habe““ wei­ter­le­sen

Ministerin Nicole Razavi kommt zu Besuch

Kurz­mel­dung
Am mor­gi­gen Don­ners­tag, 4. Au­gust, stat­tet Lan­des­mi­nis­te­rin Ni­cole Razavi (CDU) Schorn­dorf ei­nen 2‑stündigen Be­such ab, um „städ­te­bau­li­che Maß­nah­men“ in Au­gen­schein zu neh­men. Ihr Mi­nis­te­rium ist zu­stän­dig für „Lan­des­ent­wick­lung und Woh­nen“. Die 57-Jäh­rige hat An­glis­tik, Po­li­to­lo­gie so­wie Sport­wis­sen­schaft auf Lehr­amt stu­diert und war am Wirt­schafts­gym­na­sium Feu­er­bach an­ge­stellt. Sie wohnt in Sa­lach und ist „lei­den­schaft­li­che Sport­le­rin“, wie ih­rer of­fi­zi­el­len Vita zu ent­neh­men ist. Im Jahr 2021 wurde sie – als Che­fin der obers­ten Denk­mal­be­hörde des Lan­des – Vor­sit­zende der Denk­mal­stif­tung Ba­den-Würt­tem­berg.

So ließ sie denn auch kürz­lich ver­laut­ba­ren: „Der Er­halt und die Mo­der­ni­sie­rung denk­mal­ge­schütz­ter Ge­bäude ist Kli­ma­schutz im bes­ten Sinne.“ Da­her gelte ab so­fort, dass So­lar­an­la­gen auf denk­mal­ge­schütz­ten Ge­bäu­den durch die Re­gie­rung ak­tiv ge­för­dert wer­den, in­dem die ent­spre­chende Ge­neh­mi­gung „re­gel­mä­ßig zu er­tei­len“ sei. Nur bei ei­ner „er­heb­li­chen Be­ein­träch­ti­gung“ des Kul­tur­denk­mals dürfte sie ab­ge­lehnt wer­den.

In Schorn­dorf wird die Mi­nis­te­rin mor­gen den Sport­park Rems und die Kita Pur­zel­baum be­sich­ti­gen.

Voller Einsatz für den Klimaschutz

Glosse
Zu­ge­ge­ben: Das Thema Kli­ma­schutz ist sehr abs­trakt. Je­der noch so in­ten­sive Ein­satz zur CO2-Re­duk­tion lässt sich nur schwer sicht­bar ma­chen – an­ders als etwa die Ar­beit ei­ner Fri­seu­rin oder ei­nes Hand­wer­kers. Am Diens­tag­abend hat die „Stabs­stelle Kli­ma­schutz“ bei ei­ner Info-Ver­an­stal­tung im Rat­haus nun al­ler­dings et­was Kon­kre­tes prä­sen­tiert. Lag doch an je­dem Platz für die Zu­hö­rer­schaft ein Ku­gel­schrei­ber aus nach­hal­ti­gem Bam­bus mit dem Auf­druck „klimaschutz​@​schorndorf.de“.

Ein Kuli? Hm. Ist das al­les? Sollte man nicht mei­nen, dass die Ver­wal­tung mehr tut, als nur Ku­gel­schrei­ber zu be­stel­len und mit Steu­er­gel­dern zu be­zah­len? Ist sich diese Stabs­stelle über­haupt des Ernsts der Lage be­wusst? – Ei­nen Kuli be­dru­cken las­sen! Das kann doch nicht al­les ge­we­sen sein. Im­mer­hin exis­tiert die Stabs­stelle be­reits seit über ei­nem Jahr.

„Vol­ler Ein­satz für den Kli­ma­schutz“ wei­ter­le­sen

Wie wir gemeinsam Energie sparen

An­kün­di­gung
Die Stadt­ver­wal­tung will En­er­gie spa­ren und auch der Be­völ­ke­rung er­klä­ren, wie das geht. Da­mit re­agiert sie laut Pres­se­mit­tei­lung „auf ei­nen Auf­ruf von Bun­des­wirt­schafts­mi­nis­ter Ha­beck, der am 23. Juni die zweite Stufe des Not­fall­plans Gas aus­ge­ru­fen hatte“, ins­be­son­dere, da er „an die So­li­da­ri­tät al­ler ap­pel­lierte, um eine Gas­not­lage im kom­men­den Win­ter zu ver­mei­den.“

Am heu­ti­gen Diens­tag, 26. Juli, gibt es des­halb ab 18 Uhr im Gro­ßen Sit­zungs­saal des Rat­hau­ses ei­nen „Im­puls­vor­trag“ von Mi­chael Schaaf mit dem Ti­tel „Wie ma­che ich mich un­ab­hän­gi­ger von Öl und Gas?“. Schaaf ist En­er­gie­be­ra­ter, an­ge­stellt bei der „En­er­gie­agen­tur Rems Murr“, die be­reits seit 14 Jah­ren Kom­mu­nen und Pri­vat­leute zu die­sem Thema be­rät.

„Wie wir ge­mein­sam En­er­gie spa­ren“ wei­ter­le­sen

Die SchoWo: Zurück zu den Wurzeln

Kom­men­tar
Die SchoWo war heuer nicht nur nach 2 Jah­ren Zwangs­pause ins Stadt­ge­sche­hen zu­rück­ge­kehrt, son­dern sie geht auch im­mer mehr zu­rück zu ih­ren Wur­zeln. Ur­sprüng­lich vom hie­si­gen Gas­tro­no­mie­ge­werbe ins Le­ben ge­ru­fen, war sie zwi­schen­zeit­lich das Fest der be­wir­ten­den Ver­eine ge­wor­den. In­zwi­schen aber ist von ge­fühlt 30 sol­cher Ver­eine nur noch eine Hand­voll üb­rig­ge­blie­ben. Die DLRG ist schon längst nicht mehr im Boot, wie auch der Tauch­club Bo­nito mit sei­nem ge­grill­ten Fisch auf dem Ar­chiv­platz. Die Rad­bal­ler, die 1. Mu­sik- und Tanz­ver­ei­ni­gung, ver­schie­dene Ab­tei­lun­gen der SG am Bier­aus­schank, der ita­lie­ni­sche A.C.I.T. – alle nicht mehr da­bei.

Da könnte man ja jetzt glatt auf den Ge­dan­ken kom­men, dass die Ver­eins­ge­mein­schaft (VG) über­flüs­sig ge­wor­den wäre. Wo­für braucht man sie ei­gent­lich noch? Die Or­ga­ni­sa­tion samt Wer­bung könnte das Ci­ty­ma­nage­ment voll­ends über­neh­men. Dann bliebe auch dem Ge­mein­de­rat die heikle Dis­kus­sion er­spart, ob man für die­sen „gu­ten Zweck“, den man­che frag­lich fin­den, all­jähr­lich Tau­sende Euro Steu­er­gel­der Zu­schuss ge­neh­migt oder nicht. Denn diese Kos­ten wä­ren dann be­reits im Ge­samt­etat des Ei­gen­be­triebs ent­hal­ten. Auch die Ge­stal­tung des Mu­sik­pro­gramms auf der Markt­platz­bühne müsste nicht mehr auf den Schul­tern der Eh­ren­amt­li­chen aus der VG las­ten. Schließ­lich be­weist das Kul­tur­fo­rum seit Jah­ren im Schloss­hof, wie man ein Pu­bli­kum auch ohne Bal­ler­mann-Hits be­geis­tern kann.

Aber ver­mut­lich sind sol­che Über­le­gun­gen so­wieso schon bald hin­fäl­lig, weil wir alle En­er­gie spa­ren müs­sen, um das Klima zu ret­ten. Dann wird auch die SchoWo, wie wir sie ken­nen, der Ver­gan­gen­heit an­ge­hö­ren. Denn al­les, was zu viel En­er­gie ver­braucht, kommt auf die große Streich­liste: die Licht­show auf der Bühne, alle elek­tro­nisch ver­stärkte Mu­sik, alle Kühl­schränke und Kühl­wa­gen im Freien.

„Die SchoWo: Zu­rück zu den Wur­zeln“ wei­ter­le­sen

Nicht in falscher Sicherheit wiegen

Le­ser­brief
Heute Abend legt Thors­ten Eng­lert dem Ge­mein­de­rat den Fi­nanz­zwi­schen­be­richt zum städ­ti­schen Haus­halt 2022 vor. Darin steht: „Der ge­setz­lich vor­ge­schrie­bene Haus­halts­aus­gleich wird mit ei­nem pro­gnos­ti­zier­ten Er­geb­nis von ‑2,2 Mio. Euro deut­lich ver­fehlt.“ Durch „Mehr­erträge bei den Steu­ern und Zu­wei­sun­gen“ hoffe man im Rat­haus je­doch, „zu­min­dest die Kre­dit­til­gun­gen aus ei­ge­ner Kraft“ be­zah­len zu kön­nen.

In sei­ner Haus­halts­rede Ende vo­ri­gen Jah­res machte Eng­lert noch Land- und Bun­des­re­gie­rung für die „Alt­schul­den der Kom­mu­nen“ ver­ant­wort­lich, weil sie der Stadt Pflicht­auf­ga­ben zu­wei­sen, aber kein Geld da­für. Da­mals rech­nete er noch nicht da­mit, dass In­fla­tion und En­er­gie­preis-An­stieg ihm zu­sätz­li­che Pro­bleme brin­gen wür­den. Hans-Tho­mas Laube hat dazu ei­nen Le­ser­brief ver­fasst:

„Herr Eng­lert sagte in sei­ner Haus­halts­rede, die Lan­des­re­gie­rung sei schuld an Schorn­dorfs ho­hem Schul­den­stand. Weil sie Auf­ga­ben vor­schreibe wie Ki­tas, Sprach­för­de­rung und Schul­so­zi­al­ar­beit. Sollte die Stadt nicht selbst ein In­ter­esse daran ha­ben?!

„Nicht in fal­scher Si­cher­heit wie­gen“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

"Pippi Langstrumpf wusste schon: 'Faul sein ist wunderschön! Und dann muss man ja auch noch Zeit haben, einfach dazusitzen und vor sich hin zu schauen.'
In diesem Sinne wollen wir in unserer Rösterei eine Slow Wo ausrichten."

Ankündigung der Nautilus Kaffeerösterei zur SchoWo

Konflikte auf kreative Weise lösen!

Kurz­mel­dung
Die Mahn­wa­che der Frie­dens­in­itia­tive am mor­gi­gen Frei­tag muss we­gen der SchoWo ent­fal­len. Er­satz­weise da­her hier ein klei­ner Ge­dan­ken­im­puls von Do­ro­thy Thomp­son: “Frie­den be­deu­tet nicht, dass es keine Kon­flikte gibt, son­dern dass man diese auf krea­tive Weise löst.“

Do­ro­thy Thomp­son, 1893 ge­bo­ren, war eine ame­ri­ka­ni­sche Jour­na­lis­tin, die un­ter an­de­rem aus Nazi-Deutsch­land be­rich­tete. Adolf Hit­ler, den sie im Früh­jahr 1932 per­sön­lich in­ter­viewte, emp­fand sie als den „Pro­to­ty­pen des klei­nes Man­nes“ und als „er­schre­ckend blasse Fi­gur“.

Im Jahr 1946 hielt sie eine Rede vor dem UN-Si­cher­heits­rat „im Na­men al­ler Frauen und Müt­ter der Welt“. Da­bei schrieb sie den Staats­chefs Harry S. Tru­man, Win­s­ton Chur­chill und Jo­sef Sta­lin ins Stamm­buch: Es sei eine Lüge, wenn diese den Frauen sag­ten, ihre Män­ner und Söhne seien da­für ge­stor­ben, dass die Welt auf ewige Zei­ten Frie­den fände.

schoblatt.de