Stadt hat über 200 Mio. Euro Schulden angehäuft

Kurz­mel­dung«
194 Mil­lio­nen Euro Schul­den ver­zeich­net das Sta­tis­ti­sche Lan­des­amt zum Stich­tag 31. De­zem­ber 2023 in Schorn­dorfs Stadt­kasse. Diese of­fi­zi­el­len Zah­len wur­den jetzt frisch ver­öf­fent­licht. Dem­nach hat die Kün­ke­l­in­stadt ge­gen­über dem Vor­jahr wei­tere 8 Mil­lio­nen Euro an­ge­häuft, ge­gen­über 2021 sind es 15 Mil­lio­nen Euro.

Nach­dem Bür­ger­meis­ter Eng­lert im März und Juli die­ses Jah­res neue Dar­le­hen auf­ge­nom­men hat, ist al­lein schon da­durch der Schul­den­stand ak­tu­ell auf über 200 Mil­lio­nen Euro ge­stie­gen. Im Juli be­rich­tete Eng­lert dem Ge­mein­de­rat, mit die­ser Kre­dit­auf­nahme über 3 Mil­lio­nen Euro zu ei­nem Zins­satz von 3,3 Pro­zent ei­nen „für uns sehr gu­ten Deal“ ge­macht zu ha­ben. Durch die Aus­zah­lung der Summe „ha­ben wir auch wie­der Li­qui­di­tät“.

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Brief an eine neue Stadträtin

Meine liebe Schwes­ter,
nächste Wo­che be­ginnt sie also: Deine Auf­gabe als Stadt­rä­tin, ge­wählt von Hun­der­ten Schorn­dor­fe­rIn­nen, um de­ren Be­lange zu ver­tre­ten. Ich weiß, dass Du selbst im­mer noch staunst, wie Du zu die­sem ho­hen Amt ge­kom­men bist, und ich weiß, dass da auch ein biss­chen Bam­mel ist, ob Du dem auch ge­recht wer­den kannst.

Ich kann Dir sa­gen: Die­ser Bam­mel ist Dein bes­ter Rat­ge­ber. Er be­wahrt Dich vor Über­heb­lich­keit, er be­wahrt Dich vor Ab­stump­fung. Auch wenn Deine alt­ge­dien­ten Kol­le­gIn­nen sich be­reits daran ge­wöhnt ha­ben, dass sie über Mil­lio­nen­be­träge ent­schei­den, wün­sche ich Dir, dass Du Dich nie daran ge­wöhnst! Son­dern dass Du Dir stets be­wusst bist, dass die­ses Geld müh­sam von an­de­rer Leute Ar­beit er­wirt­schaf­tet wurde.

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2 Millionen Euro mehr für die Bücherei?

An­kün­di­gung«
Am kom­men­den Diens­tag, 10. Sep­tem­ber, soll der Tech­ni­sche Aus­schuss des Ge­mein­de­rats Mehr­kos­ten von 1,9 Mil­lio­nen Euro für die neue Bü­che­rei zu­stim­men. Die Ver­wal­tung schlägt vor, das ge­samte Fach­werk samt Dach­stuhl der Meie­rei ab­zu­rei­ßen und neu auf­zu­bauen, nach­dem die Höl­zer dort vom Pilz be­fal­le­nen sind.

Die Sit­zung dürfte in­ter­es­sant wer­den, weil aus dem Gre­mium be­reits Kri­tik am Vor­ge­hen der Ver­wal­tung laut wurde, vor al­lem, da diese die Höl­zer vor Bau­be­schluss nicht ge­nauer hatte un­ter­su­chen las­sen, ob­wohl „erste An­zei­chen von Schä­di­gun­gen“ laut Gut­ach­ter be­kannt ge­we­sen seien und das Ge­bäude für eine ge­nauere Über­prü­fung meh­rere Mo­nate lang leer stand.

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Ein Zitat

„Der Grund der Geschlechtertrennung ist, dass die Frauen in der Regel höhere Resultate schießen als die Männer.“

So er­klärt laut Ma­ga­zin „frau­en­sicht“ der Schwei­zer Schieß­sport­ver­band, warum bei den Olym­pi­schen Spie­len in Pa­ris in den Schieß­dis­zi­pli­nen Frauen nicht mehr zu­sam­men mit Män­nern an­tra­ten.
1992 war das in Bar­ce­lona noch an­ders ge­we­sen. Da­mals hatte die Chi­ne­sin Zhang Shan beim „Ton­tau­ben-Schie­ßen“ ge­gen 200 Män­ner Olym­pia-Gold ge­won­nen.

In eigener Sache

Kurz­mel­dung«
Ohne ihn gäbe es das „Schoblatt“ nicht: der Ad­min. Die­ser IT-Fach­mann hat nicht nur die ganze Seite auf­ge­baut, er sorgt auch da­für, dass sie stets rei­bungs­los funk­tio­niert. Mehr noch: Er fun­giert zu­dem als Test­le­ser und Kor­rek­to­rat, ent­deckt Schreib­feh­ler und weist auf Stel­len hin, die für Au­ßen­ste­hende nä­her er­läu­tert wer­den müs­sen.

Manch­mal macht er dazu eine wit­zige Be­mer­kung, denn un­ser Ad­min hat Hu­mor. So meinte er nach dem Durch­le­sen der Glosse „Krea­tive Um­nut­zung“ ganz tro­cken: „Und aus der Meie­rei ma­chen wir ein Holz­schwamm-Mu­seum“.

„In ei­ge­ner Sa­che“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Jeder kurze Platzregen gefährdet unsere Bücher-Bestände. Es wird Zeit für ein neues Gebäude.“

Laut Ta­ges­spie­gel ha­ben Bü­che­reien au­ßer­halb von Schorn­dorf ganz an­dere Sor­gen. Zum Bei­spiel Ber­lin: Da stand nach ei­nem Stark­re­gen der Kel­ler un­ter Was­ser, so dass die Bü­cher zu schim­meln dro­hen.

Kreative Umnutzung

Glosse«
Schorn­dorf blickt auf eine lange Tra­di­tion in Sa­chen Um­nut­zung aus­ge­dien­ter Ein­rich­tun­gen zu­rück: Im ehe­ma­li­gen Spi­tal re­si­diert jetzt das Ci­ty­ma­nage­ment, die La­tein­schule wurde zum Mu­seum, und dort, wo einst Feu­er­wehr­au­tos ab­ge­stellt wa­ren, tagt in­zwi­schen der Ge­mein­de­rat.

Die Bau­grube, in der im vo­ri­gen Jahr­hun­dert die Träume ei­ner neuer Stadt­halle ver­san­ken, wird heute als See mit schö­ner Park­an­lage von der Be­völ­ke­rung ge­schätzt, wie ja auch un­ser Frei­bad aus ei­ner voll­ge­lau­fe­nen Grube der ehe­ma­li­gen Zie­ge­lei her­vor­ging.

Des­glei­chen wurde die Schlacht­haus-Gast­stätte anno 2015 zum „Zen­trum für in­ter­na­tio­nale Be­geg­nun­gen“ um­funk­tio­niert, das spä­ter in ein „Zen­trum für Ideen“ um­be­nannt wurde, und jetzt wie­der als „Theos Im­biss“ kom­mer­zi­ell Spei­sen an­bie­tet.

„Krea­tive Um­nut­zung“ wei­ter­le­sen

Frauen auf der Straße

An­kün­di­gung«
Wie läuft eine Kehr­wo­che auf Stel­zen ab? Was pas­siert, wenn eine nord­deut­sche Oma auf ihr ira­ni­sches Pen­dant „Mâ­dar­jun“ trifft? Beim Stra­ßen­thea­ter am kom­men­den Sams­tag, 24. Au­gust, in der Gott­lieb-Daim­ler-Straße kann man das – künst­le­risch auf­be­rei­tet – be­stau­nen.

Ka­ba­ret­tis­tin Ger­burg Jahnke, die selbst vom Stra­ßen­thea­ter kommt und die­ses für eine gute Schule hält, sagte in ei­nem taz-In­ter­view mit Wal­traud Schwab: „Ich mag es, wenn man et­was er­zählt und den letz­ten Satz nicht mehr sa­gen muss, weil in den Köp­fen der Leute schon ein Bild ent­stan­den ist, wo­hin die Er­zäh­lung führt.“

„Frauen auf der Straße“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

„Wir beschließen etwas, stellen das dann in den Raum und warten einige Zeit ab, was passiert. Wenn es dann kein großes Geschrei gibt und keine Aufstände, weil die meisten gar nicht begreifen, was da beschlossen wurde, dann machen wir weiter – Schritt für Schritt, bis es kein Zurück mehr gibt.“

Jean-Claude Jun­cker, ehe­mals Fi­nanz- und Pre­mier­mi­nis­ter von Lu­xem­burg, laut Be­richt im „Spie­gel“ 1999 über die Tricks in der Po­li­tik der Eu­ro­päi­schen Ge­mein­schaft.
Als EU-Kom­mis­si­ons­chef ver­trat er die An­sicht, dass Lü­gen zum po­li­ti­schen Ge­schäft ge­höre.

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