Einladung
Am 22. August besteht das „Schorndorfer Online-Blatt“ genau ein Jahr. Dies wollen wir mit einem kleinen Umtrunk feiern.
Wir laden alle Leserinnen und Leser ein, am Samstag, 21. August, zwischen 18 und 20 Uhr im „Vita Italiana“, Gottlieb-Daimler-Straße 24 (zwischen „Engel“ und „Veil“), mit uns anzustoßen – und sich bei der Gelegenheit auch untereinander austauschen zu können.
Morgen ist Welt-Katzentag
„Die Augen einer Katze sind Fenster, die uns in eine andere Welt blicken lassen“, besagt ein irisches Sprichwort.
Übrigens: Das chinesische Wort für „Katze“ ist 猫 und wird „Mao“ ausgesprochen.
Die amerikanische Schriftstellerin Mary E. Wilkins Freeman ist überzeugt: „Katzen lieben Menschen viel mehr als sie zugeben wollen, aber sie besitzen so viel Weisheit, es für sich zu behalten.“ Ihre französische Kollegin Colette zog diesen Vergleich heran: „Frauen sind wie Katzen: Beide kann man nur zwingen, das zu tun, was sie selber mögen.“ Und die australische Dichterin Pam Brown hat die Erfahrung gemacht: „Ein Hund sitzt neben dir, während du arbeitest. Eine Katze sitzt auf deiner Arbeit.“
Schulden der Stadt so hoch wie nie
Kurzmeldung
Über 166 Millionen Euro Schulden wurden bis Ende 2020 in Schorndorfs Haushalt und den Eigenbetrieben der Stadt angehäuft. Dies ist die offizielle Angabe, die das Statistische Landesamt aktuell veröffentlicht hat. Ende 2019 hatte der Schuldenberg 151 Millionen Euro umfasst, ist also binnen einen Jahres um 15 Millionen Euro angewachsen.
Aufs ganze Land bezogen liegt die durchschnittliche Pro-Kopf-Verschuldung bei 1.777 Euro. Backnang befindet sich mit 1.735 Euro im Mittelfeld, Waiblingen mit 1.025 Euro darunter. In Schorndorf ist sie mit 4.177 Euro mehr als doppelt so hoch.
Nur 12 der insgesamt 1.101 Gemeinden in Baden-Württemberg sind noch höher verschuldet als Schorndorf. Vor seiner Wahl im Jahr 2006 hatte der Oberbürgermeister angekündigt, die Schulden der Stadt jährlich um 1 Million Euro senken zu wollen. Damals hat er diese auf 25 Millionen Euro beziffert.
Schorndorf wird keine „Smart City“
Kurzmeldung
Das „Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat“ hat jetzt die Namen der 28 Kommunen bekanntgegeben, die in der dritten Staffel der „Modellprojekte Smart Cities“ mit insgesamt 300 Millionen Euro gefördert werden. Schorndorf ist nicht darunter.
In der Mitteilung des Ministeriums heißt es, dass sich deutschlandweit insgesamt 94 Städte, Kreise, Gemeinden und interkommunale Kooperationen für dieses Förderprogramm beworben hätten. Im Schorndorfer Gemeinderat hatten 21 StadträtInnen am 25. März 2021 einer solchen Bewerbung zugestimmt. 4 RätInnen waren dagegen, 6 enthielten sich der Stimme, 2 waren bei der Abstimmung nicht anwesend. Der Antrag von Einzel-Stadtrat Andreas Schneider auf eine 2. Lesung war zuvor mit 3 Ja-Stimmen und 28 Nein-Stimmen abgelehnt worden. In der Bevölkerung war das Projekt nicht unumstritten.
Über 30 Geräte fürs Hochwassergebiet
Kurzmeldung
Rund um Schorndorf sind mehrere Menschen dem Aufruf der Obi-Baumarktkette „Jeder kann helfen“ gefolgt und haben Pumpen, Entfeuchtungs- und Reinigungsgeräte, die sie aktuell nicht brauchen, für das Katastrophengebiet an der Ahr abgegeben. In den Uhinger Baumarkt wurden bis Montagnachmittag 8 solcher Geräte gebracht. In Göppingen waren es nach Angaben von Herrn Licina etwa 15 bis 20 Geräte, in Waiblingen nach Auskunft von Herrn Fischer 4 Trockner, ein Entfeuchter, 3 Pumpen, sowie ein Hochdruck- und ein Nass-Trocken-Reiniger.
Für eine Pumpe wurde den Gebern ein Einkaufsgutschein über 50 Euro ausgestellt, für höherwertigere Geräte im Wert von 100 Euro. Andere Marketingmaßnahmen seien wegen dieser Aktion verschoben worden. Am Donnerstag werden die Geräte zu einem Markt gebracht, wo alle Teile gesammelt werden, um dann flächendeckend dorthin verteilt zu werden, wo sie gebraucht werden.
Pumpen gesucht für Hochwasserhilfe
Kurzmeldung
Die Baumarktkette Obi ruft deutschlandweit zu einer Aktion „Jeder kann helfen“ auf: „Du hast akut schwer verfügbare Geräte wie ein Trocknungsgerät oder eine Pumpe zu Hause, die du aktuell selbst nicht benötigst? Dann bring sie zu deinem nächstgelegenen OBI Markt und erhalte im Gegenzug einen Warengutschein im Wert eines vergleichbaren Neugeräts.“ Der nächste Obi-Markt ist in Waiblingen, Ziegeleistraße 2.
In den Regionen des Hochwasserunglücks gibt die Baumarktkette kostenlos Equipment, wie Schaufeln, Besen, Pumpen, an die dort eingesetzten Hilfsorganisationen ab. Den Nachschub an schwer verfügbaren Geräten bringt sie ab Montag aus ganz Deutschland ebenso dorthin. Die Aktion läuft zunächst bis einschließlich Mittwoch, 21. Juli.
Für die Abgabe einer funktionstüchtigen Schmutzwasserpumpe erhält jeder Kunde eine Geschenkkarte im Wert von 50 Euro, für funktionstüchtige Bautrockner oder elektrische Luftentfeuchter eine Geschenkkarte im Wert von 100 Euro.
Dr. Antonie Lohss
Gedenktag
Sie war die erste Ärztin, die sich in Schorndorf mit einer eigenen Praxis niederließ: Dr. Antonie Lohss ist heute vor 130 Jahren, am 13. Juli 1891, zur Welt gekommen.
Als Dr. med. Antonie Lohss 1925 ihre Praxis in Schorndorf in der Aichenbachstraße 57 eröffnete, sahen ihre männlichen Kollegen diese neue Konkurrenz nicht sehr gern, berichtete ihre Tochter Luise vor einigen Jahren. Das habe sich später jedoch gelegt. Und im Zweiten Weltkrieg waren die Schorndorfer sogar sehr froh, dass es sie gab. Schließlich waren alle ärztlich niedergelassenen Männer in den Krieg eingezogen worden und sie sicherte ganz allein die medizinische Versorgung der Bevölkerung, die zuvor von 16 Ärzten geleistet worden war.
„Dr. Antonie Lohss“ weiterlesenAnna Haag
Gedenktag
Das Recht, den Dienst mit der Waffe verweigern zu dürfen, ist ihr zu verdanken: Anna Haag, die heute vor 133 Jahren, am 10. Juli 1888, in Althütte zur Welt kam.
Sie war die Tochter des Dorfschullehrers Jakob Schaich und wuchs mit fünf Geschwistern auf. Sie ging in Backnang auf die Höhere Töchterschule und heiratete 1909 Albert Haag, der später Professor für Mathematik und Philosophie wurde. Sie zog drei Kinder auf und schrieb Texte für Zeitungen sowie Romane. In Bukarest leitete sie 1916 eine Flüchtlingsunterkunft und ein Wohnheim für deutsche Arbeiterinnen.
Anna Haag war überzeugte Pazifistin, war aktives Mitglied der „Frauenliga für Frieden und Freiheit“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde sie als SPD-Mitglied in den Landtag gewählt und beantragte dort eine Verfassungsänderung, nämlich, dass unter Artikel 47 dieser Satz aufgenommen wird: „Niemand darf zum Kriegsdient gezwungen werden!“ – und stieß auf großen Widerstand. So ließ etwa die „Deutsche Volkspartei“ von Ministerpräsident Reinhold Maier über die Presse verkünden, dass sie dagegen stimmen werde.
„Anna Haag“ weiterlesenFührung „Grabsteine erzählen von Frauen“
Ankündigung
Dass eine Hofdame von Kronprinzessin Olga in Schorndorf geboren wurde, wissen wir nur, weil zwei Schwestern dieser Cäcilie von Kahlden hier gestorben sind und ein Grabkreuz davon zeugt. Dieses wurde zum Auslöser für die entsprechenden Forschungen der Frauengeschichtswerkstatt.
Der Alte Friedhof ist das kulturelle Gedächtnis der Stadt. Daher bietet Stadträtin und ‑führerin Kirsten Katz am kommenden Sonntag, 11. Juli, dort eine Führung an, deren Schwerpunkt bei den Gräbern der Frauen liegt. Beginn ist um 11 Uhr, Treffpunkt am Haupteingang; sie kostet 5 Euro pro Person, Kinder bis 14 Jahre frei; Dauer: ca. 1 Stunde.
„Der Alte Friedhof ist auch ein Ort der Erinnerung an bedeutende Frauen, an starke Frauen, an außergewöhnliche Frauen, an Frauen, die verfolgt, verletzt, verspottet, getötet wurden, an mutige Frauen“, beschreibt Kirsten Katz ihre Leidenschaft für dieses Thema. Prächtige Grabdenkmäler, die von den wirtschaftlichen Verhältnissen im aufstrebenden Zeitalter der Industrialisierung zeugen, finden sich dort ebenso wie die bewusst bescheiden gestalteten Grabplatten der Familie Veil, die der Herrnhuter Bruderschaft angehörte. Kirsten Katz wird u.a. die Stifterin Marie Schmid vorstellen, ebenso die Sekretärin Ruth Vogtenberger, die Zeitgeschichte geschrieben hat, sowie Zwangsarbeiterinnen und die erste Richterin Württembergs, Dr. Ilse Beisswanger.