Glosse
Da schreibt einer in seinem Wahlkampf-Prospekt, er will „mit Herz und Verstand“ unser Stadtoberhaupt sein, er wolle „ein Oberbürgermeister für alle“ sein. Er wolle die Kitagebühren senken, wolle den Senioren ausreichend Parkplätze im Zentrum zur Verfügung stellen, und – Sie ahnen es schon: die Schulden der Stadt jährlich um 1 Million Euro senken.
Richtig. Ich spreche vom Prospekt unseres bis unlängst gewesenen Oberbürgermeisters. Ich habe ihn aufbewahrt. Ich dachte mir: Wer weiß, wofür man so etwas nochmal brauchen wird. Doch ich muss gestehen: Ich habe versagt. Denn wir wissen alle, wie diese Geschichte ausgegangen ist. Ich muss nicht wiederholen, wie weit er sich von seinen selbst gesteckten Zielen entfernt hat.
Natürlich ändern sich die Gegebenheiten, und auch Menschen ändern sich. Wenn sie im Lauf der Zeit klüger werden, und aus diesem Grund von alten Vorhaben absehen, ist das ja absolut zu begrüßen. Nicht aber, wenn es zum Nachteil der Stadt geschieht. Dann sind wir gefordert!
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