
Zum gestrigen bundesweiten Vorlesetag hat unsere Stadtbücherei am Vormittag ein Angebot für eine Schulklasse gemacht. Es gebe coronabedingt solche Aktionen derzeit nur für geschlossene Gruppen, statt wie bisher für Kinder, die einfach in die Bibliothek kommen, erklärte deren Leiterin Marianne Seidel.
Die Bedeutung des Vorlesetags fasst Dr. Jörg F. Maas, der Hauptgeschäftsführer der „Stiftung Lesen“, so zusammen: „Mit ihren guten Ideen und starken Netzwerken mobilisieren und inspirieren die Gemeinden viele Menschen vor Ort zum Vorlesen. Ihre Unterstützung ist wichtig, um ein öffentlichkeitswirksames Zeichen für die Bedeutung von Bildung zu setzen.“
Die „Stiftung Lesen“ nennt 10 Gründe, warum Vorlesen so wichtig ist: Es fördere die Konzentration, vergrößere den Wortschatz, es mache Lust auf Lesen und fit für die Schule. In einer aktuellen Studie hat die Stiftung ermittelt, dass in 91 Prozent der untersuchten Kitas die Kinder mindestens einmal am Tag Impulse durch Geschichten erhielten. Dies sei deshalb so wichtig, weil es vielen Kindern zu Hause an ausreichenden Vorlese-Impulse fehle.
Für die Schorndorfer Kita Rainbrunnen war „als Sprach-Kita“ der diesjährige Vorlesetag Anlass für eine kleine Projektwoche, in deren Mittelpunkt das Buch „Zusammen“ von Daniela Kulot steht. Man griff dort „die Vielfalt der Sprachen unserer Kita auf“, indem das Buch von den Eltern in ihrer Familiensprache vorgelesen wurde. Und im Treffpunkt Familie St. Markus las die Landtagsabgeordnete Petra Häffner (Grüne) mit anderen zusammen vor, weil ihr „die Chancengleichheit der Kinder am Herzen“ liege.
Der bundesweite Vorlesetag findet seit 2004 immer am dritten Freitag im November statt. Er basiert auf einer gemeinsamen Initiative von „Die Zeit“, „Stiftung Lesen“ und der „Deutsche Bahn Stiftung“.