Zwei Jahre Bernd Hornikel als OB

Kom­men­tar«
Heute vor ex­akt zwei Jah­ren, am 15. März 2022, wurde Bernd Hornikel in sein Amt als Ober­bür­ger­meis­ter der Stadt Schorn­dorf ein­ge­setzt. Ein Vier­tel sei­ner Amts­zeit hat er also jetzt hin­ter sich.

Wenn je­mand so ein ho­hes Amt an­strebt und die­ser je­mand ist eine Frau, wird meist ge­arg­wöhnt: „Kann die das denn?!“ – selbst wenn sie hohe Qua­li­fi­ka­tio­nen auf­weist. Ist hin­ge­gen die­ser je­mand ein Mann, heißt es eher zu­ver­sicht­lich: „Der wächst da rein!“ – auch wenn er nur we­nig bis gar keine Er­fah­rung mit­bringt.

Im Fall Hornikel muss man be­rück­sich­ti­gen, dass er in Schorn­dorf ein be­son­ders schwe­res Erbe an­trat, weil sein Vor­gän­ger ei­nen ex­or­bi­tan­ten Schul­den­berg ge­ne­riert hat. Das neue Lu­xus­do­mi­zil der Stadt­werke, das die­ser als de­ren Auf­sichts­rats­vor­sit­zen­der ge­neh­migte, hat der GmbH das Ge­nick ge­bro­chen, wor­auf­hin er sich nach Ess­lin­gen ab­setzte. Seit­her kön­nen näm­lich die Stadt­werke das jähr­li­che De­fi­zit des Hal­len­bads nicht mehr auf­fan­gen.

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Ein „Oscar“ für Beune und Co.

Kurz­mel­dung«
Cil­lian Mur­phy, der am Sonn­tag ei­nen „Os­car“ als bes­ter Haupt­dar­stel­ler ver­lie­hen be­kam, hat ihn al­len Frie­dens­ak­ti­vis­ten auf der gan­zen Welt ge­wid­met – also auch der Frie­dens­in­itia­tive Schorn­dorf, die 2018 ge­grün­det wurde von Det­lef Be­une, Do­ris Kom­me­rell und Uwe Glund. Seit Be­ginn des Ukrai­ne­kriegs hal­ten sie im­mer frei­tags mit Gleich­ge­sinn­ten um 18 Uhr eine Mahn­wa­che vor dem Rat­haus, in­zwi­schen be­reits 85 Mal.

Schau­spie­ler Cil­lian Mur­phy ist mit sei­nem Frie­dens­be­kennt­nis bei ei­ner Os­car-Ver­lei­hung nicht der erste. Das Glei­che tat be­reits der Re­gis­seur Pe­dro Al­mo­dó­var im Jahr 2003. An­lass war da­mals der völ­ker­rechts­wid­rige, il­le­gale An­griff der USA auf den Irak.

Wahlausschuss wurde falsch besetzt

An­kün­di­gung«
In der Ge­mein­de­rats-Sit­zung am kom­men­den Don­ners­tag, 14. März, muss die Zu­sam­men­set­zung des Wahl­aus­schus­ses für die an­ste­hende Kom­mu­nal­wahl kor­ri­giert wer­den. Die Frak­tion der Grü­nen hatte da­für Chris­tel Bro­der­sen als Bei­sit­ze­rin be­nannt, wel­che Vor­stands­mit­glied im Grü­nen-Orts­ver­band ist. Das Rat­haus sei je­doch in­zwi­schen „dar­auf auf­merk­sam“ ge­macht wor­den, dass sie gleich­zei­tig auch in den Wahl­aus­schuss für die Kreis­tags­wahl be­ru­fen wurde. Sie soll da­her durch Beate Hei­bel er­setzt wer­den.

Wei­tere The­men auf der Ta­ges­ord­nung sind die Er­hö­hung des städ­ti­schen Zu­schus­ses für die Ar­beit des Tier­schutz­ver­eins, der sich um Fund­tiere küm­mert, was eine Pflicht­auf­gabe der Kom­mune ist, so­wie die Be­wil­li­gung ei­nes Zu­schus­ses von 400.000 Euro für den Neu­bau des Tier­heims. Au­ßer­dem soll das Gre­mium dem Bau ei­ner neuen Kita süd­lich der Gmün­der Straße mit ei­nem „Grob­kos­ten­an­satz“ von 3 Mil­lio­nen Euro zu­stim­men.

Die Sit­zung be­ginnt um 18 Uhr mit der Bü­ger­fra­ge­stunde.

Mehr anarchistische Nähkränzchen

Ge­denk­tag«
Zum heu­ti­gen In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag fra­gen wir, was es braucht, um ein freies, be­frie­di­gen­des, glück­li­ches Le­ben als Frau zu füh­ren. Dazu las­sen wir Cla­rissa Pin­kola Es­tés, die Au­torin von „Die Wolfs­frau“, zu Wort kom­men. Darin schreibt sie:

„Ge­ste­hen wir es uns zu. Wir Frauen er­rich­ten ein Mut­ter­land: eine jede mit ih­rem ei­ge­nen Grund­stück, das sie ei­ner Traum­nacht, ei­nem har­ten Ar­beits­tag ab­ge­run­gen hat. Wir deh­nen die­sen Bo­den in im­mer wei­te­ren Bö­gen aus, lang­sam, ganz lang­sam. Ei­nes Ta­ges wird es ein durch­ge­hen­des Land sein, ein wie­der­erweck­tes Land, von den To­ten auf­er­stan­den. Mundo de la Madre, die psy­chi­sche Mut­ter­welt, die gleich­zei­tig und eben­bür­tig mit al­len an­de­ren Wel­ten exis­tiert.

„Mehr an­ar­chis­ti­sche Näh­kränz­chen“ wei­ter­le­sen

Diese 21 Menschen kandidieren für die AfD

Kurz­mel­dung«
Lars Haise hat jetzt die Na­men de­rer ver­kün­det, die auf der Liste der AfD am 9. Juni für den Ge­mein­de­rat kan­di­die­ren. Hier sind sie:

1. Lars Haise (Par­la­men­ta­ri­scher Re­fe­rent), 2. Do­me­nic Venn­haus (Raum­aus­stat­ter), 3. Da­niel Schmidt (Fach­kraft für La­ger­lo­gis­tik), 4. Jen­ni­fer-Sa­rah Czech (Be­treu­ungs­kraft), 5. Ger­hard Zu­le­ger (Dipl.-Agraringenieur i. R.), 6. Mi­chael Schöff­ler (Lo­gis­ti­ker), 7. Ni­cole Wolff (Lei­tende Haus­wirt­schaf­te­rin), 8. Diet­mar Merz (Bank­kauf­mann i. R.), 9. Alex­an­der Neu­häu­ser (Me­di­en­in­for­ma­ti­ker), 10. Rai­ner Ne­meth (Dipl.-Ing. Ver­trieb), 11. Me­la­nie Neu­häu­ser (Sach­be­ar­bei­te­rin), 12. Ro­se­ma­rie Leni Eberle (Be­rufs­kraft­fah­re­rin i. R.), 13. Heinz Rauscher (Techn. Fern­mel­de­amts­rat a. D.), 14. Mar­vin Huschka (Ma­ler und La­ckie­rer), 15. Pe­tra Schöff­ler (Kas­sie­re­rin), 16. Rei­ner Henze (Elek­tri­ker), 17. An­ton Schwab (Gas-/Was­ser­in­stal­la­teur), 18. Timo Stet­ter (Be­rufs­kraft­fah­rer), 19. Alena Schwab (Kran­ken­schwes­ter), 20. Uwe Klotz (Techn. Be­triebs­wirt), 21. Ka­rin La­den­bur­ger (Rechts­fach­wir­tin).

Von der ak­tu­el­len AfD-Ge­mein­de­rats-Frak­tion kan­di­die­ren Haise und Mi­chael Schöff­ler (2022 für den ver­stor­be­nen Ul­rich Buß­ler nach­ge­rückt) er­neut, Franz Laslo nicht mehr.

Ein Zitat

Jetzt setzt die Stadtverwaltung wieder Kinder als ‚Klimareporter‘ ein. – Da komm‘ ich mir vor wie in der DDR, wo man die Kinder indoktriniert hat, um ihre Eltern zu erziehen.

Aufgeschnappt in der Fußgängerzone

Frauenanteil auf ein Drittel erhöht

Kurz­mel­dung«
Mit 7 Kan­di­da­tin­nen weist die AfD auf ih­rer Liste für die Ge­mein­de­rats­wahl am 9. Juni ei­nen Frau­en­an­teil von ei­nem Drit­tel auf. Vor fünf Jah­ren wa­ren es 5 Frauen ge­we­sen, was 26 Pro­zent der sei­ner­zeit 19 Na­men auf der Liste ent­sprach. In die­sem Jahr kan­di­die­ren ins­ge­samt 21 Per­so­nen für diese Par­tei.

Auf Platz 1 wurde bei der Lis­ten­auf­stel­lung wie­der Lars Haise ge­wählt, der seit 2019 als Vor­sit­zen­der der 3 Män­ner um­fas­sen­den Frak­tion sei­ner Par­tei im Schorn­dor­fer Ge­mein­de­rat fun­giert.

„Frau­en­an­teil auf ein Drit­tel er­höht“ wei­ter­le­sen

„Ein guter Tag, das Patriarchat abzuschaffen“

An­kün­di­gung«
Zum In­ter­na­tio­na­len Frau­en­tag am Frei­tag, 8. März, lädt das Frau­en­fo­rum in die Ma­nu­fak­tur ein. Dort wird um 17 Uhr der Film „Blue Jean“ ge­zeigt – kos­ten­frei. Er han­delt von ei­ner les­bi­schen Leh­re­rin, die in den 1980-er-Jah­ren in Eng­land lebt (hier der Trai­ler).

Ab 18.30 Uhr trifft frau sich zu „Kunst – Sekt – Ge­spräch“ im „Ro­ten Sa­lon“ ne­ben dem Kino im 1. Stock­werk. Da­bei wird die Schorn­dor­fer Bild­haue­rin Ebba Kay­nak ihre Skulp­tur „Frau.Leben.Freiheit.“ vor­stel­len und er­läu­tern.

Um 19 Uhr be­ginnt eine Le­sung aus dem Buch „Heute ist ein gu­ter Tag das Pa­tri­ar­chat ab­zu­schaf­fen“, das sie­ben Es­says von „Fe­mi­nis­tin­nen der 3. Ge­ne­ra­tion“ ent­hält, un­ter ih­nen laut Ver­lags­an­ga­ben „die mus­li­mi­sche Fe­mi­nis­tin, die wer­dende Mut­ter, ein:e non­bi­näre Sci­ence-Fic­tion-Au­torx“.
Die an­schlie­ßende Dis­kus­sion wird von der SPD-Stadt­rä­tin Sa­bine Reichle mo­de­riert.

Die Jahreslosung für 2024

© Ste­fa­nie Bah­lin­ger

„Al­les, was ihr tut, ge­schehe in Liebe“, schreibt der Apos­tel Pau­lus in sei­nem 1. Ko­rin­ther­brief. Die­sen Satz hat die „Öku­me­ni­schen Ar­beits­ge­mein­schaft für Bi­bel­le­sen“ zur Lo­sung für 2024 aus­ge­wählt. Als ei­nen „her­aus­for­dern­den Satz“ emp­fin­det ihn Pfarr­frau Re­nate Karn­stein und fragt in ih­rer Aus­le­gung: „Meint Pau­lus mit ‚Al­les‘ auch wirk­lich Al­les?“

Hinzu kommt für sie, dass man sich stets selbst­kri­tisch hin­ter­fragt, ob das, was man mit­un­ter meint, aus Liebe zu tun, mög­li­cher­weise mehr mit Ei­tel­keit oder Macht zu tun hat, etwa wenn in der Ge­meinde „ein Amt so zur per­sön­li­chen Her­zens­sa­che wird, dass kein Raum bleibt für an­dere Sicht­wei­sen“. Die Durch­set­zung ego­is­ti­scher Ei­gen­in­ter­es­sen komme nicht sel­ten „als selbst­lo­ser Dienst ge­tarnt“ da­her.

Mar­gue­rite Po­rete, die vor über 700 Jah­ren in Frank­reich als Wan­der­be­gine lebte, setzte die Liebe kom­plett mit Gott gleich. In ih­rem Buch „Der Spie­gel der ein­fa­chen See­len“ lässt sie die Seele sa­gen: „Ich be­kenne es Euch, Frau Liebe: Es gab eine Zeit, da stand ich im Dienst der Tu­gen­den, aber jetzt hat Eure Vor­nehm­heit mich dar­aus be­freit.“

„Die Jah­res­lo­sung für 2024“ wei­ter­le­sen
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