Gedenktag Heute vor 158 Jahren kam Klara Palm, geb. Reuss, zur Welt. Sie ist Schorndorfs erste Gemeinrätin.
1919 ließ sich die damals 56-Jährige, die seit zwei Jahren verwitwet war und die Apotheke am Marktplatz alleine weitergeführt hatte, von der „Württembergischen Bürgerpartei“ zur Wahl des Gemeinderats aufstellen. Sie verfehlte den Einzug in dieses Amt nur knapp und trat es am 18. Mai 1922 als Nachrückerin an. In dieser Funktion sorgte sie unter anderem dafür, dass die Frauenarbeitsschule an die elektrische Stromversorgung angeschlossen wurde.
Gedenktag Heute vor 279 Jahren starb Barbara Künkelin. Der Überlieferung nach hat sie zusammen mit den „Schorndorfer Weibern“ im Jahr 1688 die Stadt vor der kampflosen Übergabe an die französischen Soldaten unter General Mélac bewahrt. Historisch gesichert ist, dass es Frauen waren, die den hiesigen Magistrat mitsamt den Gesandten aus Stuttgart im Rathaus festsetzten, so dass Schorndorf als einzige der sieben württembergischen Festungen ungeschoren davonkam.
Als ihre Anführerin wurde Barbara Künkelin erst rund 100 Jahre später hervorgehoben. Zum Zeitpunkt der Stadtrettung hieß sie tatsächlich noch mit Nachnamen Walch, als Ehefrau des 1688 amtierenden Bürgermeisters Heinrich Walch.
Gedenktag Heute vor 126 Jahren kam Ruth Vogtenberger in Ostpreußen zur Welt. Ihre letzte Ruhe fand sie hier auf dem Alten Friedhof. Im Jahr 1919 war sie bei den Pariser Friedensverhandlungen dabei, an jenem Ort, an dem Geschichte geschrieben wurde. Möglicherweise schrieb sie diese im wahrsten Sinne des Wortes sogar selbst – als Dolmetscherin und Sekretärin, die sie war.
„Ein unvergeßlicher Lebenskreis hat sich geschlossen“ steht über ihrer Todesanzeige im Jahr 1984. Leider ist über sie nicht mehr allzu viel bekannt. Doch das Wenige, das zu erfahren ist, klingt spannend.
Ankündigung Am Sonntag, 1. November, dem Tag Allerheiligen, bietet Stadträtin und ‑führerin Kirsten Katz auf dem Alten Friedhof einen speziellen historischen Rundgang an: „Grabsteine erzählen von Frauen“.
Marie Schmid ist eine, von denen sie berichten wird: Die Stifterin des Pfarrtöchterheims (heute Marienstift) hat nach dem Tod ihrer Tochter 1882 nicht nur ein großes Fenster im Chor der Stadtkirche gespendet, sondern auch einen auffallend großen Grabstein für die Verstorbene in Auftrag gegeben. Betont schlicht sind hingegen die Gräber der Familie Veil in unmittelbarer Nachbarschaft dazu. Der Grund: Die Familie gehörte der Herrnhuter Brüdergemeine an, die auf diese Weise zum Ausdruck bringt, dass alle Menschen im Tode gleich sind. Und nur wenige wissen, wer Ruth Vogtenberger ist, die unterhalb der Kapelle ihre letzte Ruhe fand. Sie hatte nach dem Ersten Weltkrieg an den Versailler Friedensgesprächen teilgenommen.
Die Führung beginnt um 11 Uhr am Haupteingang. Um die coronabedingten Verordnungen einzuhalten, empfiehlt die Stadt-Info, vorab eine Teilnehmerkarte zum Preis von 5 Euro zu erwerben. Wer sich spontan zur Teilnahme entscheidet, sollte entsprechend früher für die Bezahlung und Aufnahme der Kontaktdaten erscheinen.
Gedenktag Heute vor 211 Jahren starb Rosine Abel. Sie war die Tochter des Schorndorfer Stadtschreibers Schmid und heiratete 1786 (mit 21 Jahren) Jakob Friedrich Abel, der als Lehrer von Friedrich Schiller bekannt ist.
Luise Rosine Wilhelmine Schmid wurde am 2. Juni 1765 in Schorndorf geboren. Als Tochter des Amts- und Stadtschreibers hatte sie Zugang zu „männlicher“ Bildung, d. h. neben Latein und Französisch auch zu Naturwissenschaften. Sie nahm am Unterricht ihrer Brüder teil und erhielt zusammen mit Karoline Paulus bei deren Cousin (und späteren Ehemann) H.E.G. Paulus Privatunterricht. Dieser beschrieb sie als „nach sittlicher Bildung strebend“.
Gedenktag Heute vor 35 Jahren starb Dr. Ilse Beisswanger. Sie war die erste Richterin in Württemberg und stammte aus der Familie der hiesigen Löwenbrauerei.
Ihre Mutter Auguste, geb. Riehle, wurde in der Stadt „d‘ Schultesse“ genannt, weil sie den Schultheiß von Geradstetten, Heinrich Gottlob Beisswanger, geheiratet hatte. Vielleicht auch deshalb, weil ihr Mann sich im Jahr 1903 um das Amt des Stadtschultheiß hier in Schorndorf beworben hatte. Er bekam auch die Mehrheit der Stimmen, war aber der örtlichen Obrigkeit nicht genehm, so dass diese so lange wählen ließ, bis er schließlich seinem Mitbewerber Raible unterlag. Möglicherweise war diese Erfahrung des Vaters der Grund für seine Tochter Ilse, Rechtswissenschaft zu studieren.
Gedenktag Heute vor 253 Jahren wurde die Schriftstellerin Caroline Paulus in Schorndorf geboren.
Sie war die Tochter des Oberamtmannes Gottlieb Friedrich Paulus. Zusammen mit zehn Geschwistern wuchs sie hier auf, war musisch sehr begabt und spielte vorzüglich Klavier und Gitarre. Auch Gesang, Tanz und Schauspielerei lagen ihr. Im gemeinsamen Unterricht mit ihren Brüdern lernte sie Französisch und Latein und sah sich ihnen durchaus als gleichgestellt.
Gedenktag Heute vor 193 Jahren starb die Malerin Ludovike Simanowiz.
Sie wurde im gleichen Jahr wie Friedrich Schiller geboren, am 21. Februar 1759, und zwar im Jagdschloss in Schorndorf als Tochter des Arztes Jeremias Friedrich Reichenbach und seiner Frau Susanne Sophie, geborene Schwegler, einer Apothekerstochter. Drei Jahre später wurde der Vater zum Regimentsarzt bei Herzog Carl Eugen befördert, und deshalb nach Ludwigsburg versetzt. Dort wohnte die Familie im gleichen Haus wie die Familie Schiller.
Gedenktag Heute vor 116 Jahren starb Cäcilie von Kahlden. Sie war von 1846 bis 1864 Hofdame bei Kronprinzessin Olga in Stuttgart.
Geboren ist sie am 26. Juni 1823 in Schorndorf, und zwar im Jagdschloss, weil ihr Vater dort als Oberforstmeister wohnte, zusammen mit seiner Frau Dorothea, geb. Maucler, und sieben Kindern. Dorothea war bereits Hofdame am württembergischen Hof gewesen, wie auch ihre Schwester Pauline, die später Ferdinand Ludwig Zeppelin heiratete, und somit die Großmutter des Flugpioniers vom Bodensee ist.