Winterbach hat doch Schulden

Kurz­mel­dung
Win­ter­bachs Bür­ger­meis­ter Sven Mül­ler ist in­zwi­schen aus dem Ur­laub zu­rück und hat rich­tig­ge­stellt: Seine Ge­meinde sei gar nicht schul­den­frei, wie vom Sta­tis­ti­schen Lan­des­amt ver­kün­det wor­den war. Im Kern­haus­halt be­stehe der­zeit ein Kre­dit von knapp ei­ner hal­ben Mil­lion Euro, und der Ei­gen­be­trieb für Was­ser­ver- und ‑ent­sor­gung weise 3,1 Mil­lio­nen Euro Schul­den auf.

Der Grund für die Falsch­mel­dung vom Sta­tis­ti­schen Lan­des­amt wird dort so er­klärt: Die Ge­meinde habe ihr ge­gen­über an­ge­ge­ben, dass der Kre­dit be­reits ge­tilgt wor­den sei. Und be­züg­lich des Ei­gen­be­triebs habe keine Mel­dung er­fol­gen kön­nen we­gen ei­ner Soft­ware-Um­stel­lung.

Da­her habe die Sta­tis­tik­be­hörde dort „Null“ ein­ge­tra­gen. Den „Schorn­dor­fer Nach­rich­ten“ ge­gen­über er­klärte Bür­ger­meis­ter Mül­ler, den Kre­dit habe man für die Flücht­lings­un­ter­brin­gung auf­neh­men müs­sen. Weil die Kom­mune an­sons­ten je­doch gut ge­wirt­schaf­tet habe, sei sie vor die­ser Geld­auf­nahme tat­säch­lich schul­den­frei ge­we­sen.

Die Queen ist gestorben

Nach­ruf
Päpste ka­men und gin­gen, Po­li­ti­ker ka­men und gin­gen – auf dem bri­ti­schen Thron saß im­mer die­selbe Frau. Die Queen. Es gab keine an­dere mit die­sem Sta­tus. Als dis­zi­pli­niert und pflicht­be­wusst wurde sie zeit­le­bens emp­fun­den – seit sie im Al­ter von 26 Jah­ren die Krone von ih­rem ver­stor­be­nen Va­ter erbte. Gleich­zei­tig galt sie als an­teil­neh­mend am Schick­sal der Men­schen, die ihr be­geg­ne­ten. Als „eine Kon­stante für uns alle, die auf der gan­zen Welt re­spek­tiert wurde“ be­zeich­net Bar­bra St­rei­sand die 1,63 cm große Frau.

Sie­ben ver­schie­dene Män­ner wur­den Papst wäh­rend ih­rer über 70 Jahre dau­ern­den Re­gent­schaft. 14 Pre­mier­mi­nis­ter, de­ren Na­men uns teil­weise heute gar nichts mehr sa­gen (oder was wis­sen Sie über An­thony Eden?), er­lebte Queen Eliza­beth II. in ih­rer Funk­tion als Staats­ober­haupt von Groß­bri­tan­nien. Noch zwei Tage vor ih­rem Tod hat sie Liz Truss als 15. Per­son und 3. Frau im Amt der Re­gie­rungs­chefin auf Schloss Bal­mo­ral emp­fan­gen.

„Die Queen ist ge­stor­ben“ wei­ter­le­sen

Effektiver mit dem Rechen

Le­ser­brief
Der Herbst naht und mit ihm trei­ben die Laub­blä­ser wie­der ihr Un­we­sen. Die Stadt Schorn­dorf setzt diese ent­setz­li­chen Teile über­all ein.
Wir wis­sen, dass In­sek­ten, Lar­ven im Bo­den so­wie die hu­mose Schicht ab­ge­saugt wer­den, zer­häck­selt durch den enor­men Sog. Auch nicht un­er­heb­lich: eine Stunde am Stück ein Höl­len­lärm ana­log ei­nem Press­luft­ham­mer.
Letz­ten Herbst be­ob­ach­tete ich 4 Mann, die 1 Stunde lang im Ein­satz wa­ren. Man bläst im Krin­gel. Ich selbst habe zum Re­chen ge­grif­fen und war in 10 Mi­nu­ten fer­tig. Da ha­ben sie ge­schaut! 
Kann man die­sen Un­sinn end­lich ab­stel­len?!

Hanna Elke Buck, Ober­b­er­ken

„Peinliche Folgsamkeit“ ablegen

Det­lef Be­une er­klärt ak­tu­ell auf der Home­page der Schorn­dor­fer Frie­dens­in­itia­tive, warum er von der Re­gie­rung „das Ende des Wirt­schafts­krie­ges, der Hoch­rüs­tung und des Zu­stroms von im­mer mehr Waf­fen in Kriegs­ge­biete“ for­dert. „This war is not our war“ lau­tet die Über­schrift („Die­ser Krieg ist nicht un­ser Krieg“).

„Ge­rade in der ak­tu­el­len Si­tua­tion wäre es ex­trem wich­tig, den Weg der mitt­ler­weile schon pein­li­chen Folg­sam­keit ge­gen­über Wa­shing­ton zu ver­las­sen“, schreibt Be­une, um „end­lich da­mit an­zu­fan­gen, eine Po­li­tik im In­ter­esse der ei­ge­nen Be­völ­ke­rung vor­an­zu­trei­ben.“ Die er­folg­rei­che Ent­span­nungs­po­li­tik von Willy Brandt und Egon Bahr zeige, dass dies in der Pra­xis mög­lich sei.

Wich­tig ist Be­une, den An­griff Russ­lands auf die Ukraine ins Ver­hält­nis zu set­zen mit ebenso völ­ker­rechts­wid­ri­gen Krie­gen der NATO, wie etwa 1999 auf Ser­bien, 2001 auf Af­gha­ni­stan, 2003 auf den Irak oder 2011 auf Li­byen – ohne dass es da Sank­tio­nen ge­ge­ben habe. Denn „diese Dop­pel­mo­ral un­se­rer Re­gie­rung är­gert mich wirk­lich. Die­ses Nar­ra­tiv, dass wir die Gu­ten sind. Und die rus­si­sche Re­gie­rung und ins­be­son­dere Pu­tin, das sind die Bö­sen.“

„„Pein­li­che Folg­sam­keit“ ab­le­gen“ wei­ter­le­sen

Wie eine Gemeinde Schulden vermeidet

Win­ter­bach ist eine von 96 Ge­mein­den in Ba­den-Würt­tem­berg, die von Ver­wal­tung und Ge­mein­de­rat schul­den­frei ge­hal­ten wur­den, wie das Sta­tis­ti­sche Lan­des­amt mit­teilt. Wir frag­ten Haupt­amts­lei­ter Mat­thias Kolb nach sei­nem Ge­heim­re­zept. Der lacht und sagt, dass es ein sol­ches nicht gebe, son­dern die Kom­mune „über viele Jahr­zehnte spar­sam ge­wirt­schaf­tet“ habe, und: „Dem Ge­mein­de­rat war es im­mer sehr wich­tig, dass man nicht über seine Ver­hält­nisse lebt.“ Dies sei et­was, das im Ort „von Ge­ne­ra­tion zu Ge­ne­ra­tion wei­ter­ge­ge­ben wird“, so­zu­sa­gen die „Win­ter­ba­cher Grund­sätze“. Dar­un­ter falle auch der Be­griff „Be­schei­den­heit“.

„Wie eine Ge­meinde Schul­den ver­mei­det“ wei­ter­le­sen

Selbstsicher auftreten als Frau

An­kün­di­gung
Brenz­lige Si­tua­tio­nen er­ken­nen und mit ei­nem kla­ren „Nein!“ Gren­zen zie­hen ist das Ziel des Selbst­ver­tei­di­gungs­kur­ses, den die Volks­hoch­schule ab 8. Ok­to­ber spe­zi­ell für Frauen an­bie­tet. An acht Sams­ta­gen ver­mit­telt Kağan Zin­ner da­bei, wie man „spie­le­risch und mit viel Spaß das ei­gene Selbst­be­wusst­sein und Auf­tre­ten an­de­ren ge­gen­über stärkt“, um Ge­fah­ren­si­tua­tio­nen von vorn­her­ein zu ver­mei­den – wenn nö­tig, sich aber auch ef­fek­tiv zu ver­tei­di­gen weiß. Da­für ver­wen­det er Ele­mente aus den Be­rei­chen Tea-kwon-Do, Bo­xen und Wing-Chun.

Der Kurs fin­det im Gym­nas­tik­raum der Atri­um­halle Ur­bach von 10 bis 11 Uhr statt. Er kos­tet 49 Euro. Eine Stunde vor­her bie­tet der Do­zent dort das Glei­che auch für Kin­der (6–9 Jahre) an. An­mel­dung bei der Volks­hoch­schule Schorn­dorf.

Korruption im Rathaus? Melden!

An­fang 2021 wurde Dr. Jo­chen Bern­hard als Ver­trau­ens­an­walt be­stellt, um Hin­wei­sen auf Fälle von Kor­rup­tion in der Schorn­dor­fer Ver­wal­tung nach­zu­ge­hen. Bis heute musste er noch kein ein­zi­ges Mal ak­tiv wer­den.

Dar­aus ab­zu­lei­ten, dass im hie­si­gen Rat­haus al­les in bes­ter Ord­nung ist, könnte ein Trug­schluss sein. In Ber­lin wur­den al­lein für das Jahr 2014 ins­ge­samt 113 sol­cher Fälle re­gis­triert. Da­her be­steht die Mög­lich­keit, dass po­ten­ti­elle Hin­weis­ge­ber sich ent­we­der nicht mel­den aus Angst vor per­sön­li­chen Nach­tei­len, oder auch nicht ge­nau wis­sen, was al­les un­ter den Be­griff „Kor­rup­tion“ fällt. Oder ganz ba­nal: dass die Exis­tenz die­ses Ver­trau­ens­an­walts nicht be­kannt ist. Das kön­nen wir än­dern:

„Kor­rup­tion im Rat­haus? Mel­den!“ wei­ter­le­sen

Ein Zitat

"Wieso den Klimawandel stoppen? Wenn es wärmer wird, brauchen wir doch im Winter weniger Gas zum Heizen."

Aufgeschnappt in der Fußgängerzone

Der OB fliegt nach Tuscaloosa

Am mor­gi­gen Mon­tag fliegt OB Hornikel in Schorn­dorfs US-Part­ner­stadt Tus­ca­loosa. An­lass ist die nach­ge­holte Feier zum 25-jäh­ri­gen Be­stehen die­ser Part­ner­schaft, die im Jahr 1996 be­grün­det wurde. Mit an Bord sind Hornik­els Le­bens­ge­fähr­tin Jil Rieth so­wie Fran­ziska Starz (Sach­ge­biets­lei­tung „Kom­mu­na­les und Re­prä­sen­ta­tio­nen“ im Rat­haus) so­wie als Ver­tre­ter des Ge­mein­de­rats die Vor­sit­zen­den der bei­den größ­ten Frak­tio­nen, Her­mann Beu­tel (CDU) und Tim Schopf (SPD).

Stadt­rä­tin Kirs­ten Katz (Grüne) kri­ti­siert die­ses Aus­wahl­kri­te­rium, weil da­durch nur Män­ner den Ge­mein­de­rat re­prä­sen­tier­ten. Zu­dem fragt sie sich, wie man im Rat­haus ei­ner­seits viele Steu­er­gel­der für den Kli­ma­schutz in­ves­tiert, aber an­de­rer­seits der CO2-Fuß­ab­druck ei­ner Flug­reise von über 7.000 km Länge keine Rolle zu spie­len scheine. Dass diese durch ein CO2-Zer­ti­fi­kat kom­pen­siert wird. hält sie für Au­gen­wi­sche­rei. Mit ih­rer Kri­tik steht sie nicht al­lein da.

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