Detlef Beune erklärt aktuell auf der Homepage der Schorndorfer Friedensinitiative, warum er von der Regierung „das Ende des Wirtschaftskrieges, der Hochrüstung und des Zustroms von immer mehr Waffen in Kriegsgebiete“ fordert. „This war is not our war“ lautet die Überschrift („Dieser Krieg ist nicht unser Krieg“).
„Gerade in der aktuellen Situation wäre es extrem wichtig, den Weg der mittlerweile schon peinlichen Folgsamkeit gegenüber Washington zu verlassen“, schreibt Beune, um „endlich damit anzufangen, eine Politik im Interesse der eigenen Bevölkerung voranzutreiben.“ Die erfolgreiche Entspannungspolitik von Willy Brandt und Egon Bahr zeige, dass dies in der Praxis möglich sei.
Wichtig ist Beune, den Angriff Russlands auf die Ukraine ins Verhältnis zu setzen mit ebenso völkerrechtswidrigen Kriegen der NATO, wie etwa 1999 auf Serbien, 2001 auf Afghanistan, 2003 auf den Irak oder 2011 auf Libyen – ohne dass es da Sanktionen gegeben habe. Denn „diese Doppelmoral unserer Regierung ärgert mich wirklich. Dieses Narrativ, dass wir die Guten sind. Und die russische Regierung und insbesondere Putin, das sind die Bösen.“
Beune bemängelt zudem eine fehlende Meinungsvielfalt bezüglich des Themas in den Medien. Als am 2. Juni die Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot bei Markus Lanz eine andere Sichtweise äußerte, sei sie „mehr oder weniger einfach niedergemacht“ worden. Dabei habe sich bereits Kanzlerin Angela Merkel im Jahr 2008 gegen einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. Würde man daran festhalten, könnte Deutschland als Vermittler fungieren, meint Beune. Als problematisch sieht er in einem solchen Prozess, dass „nach einem beendeten Krieg möglichst jeder Beteiligte vor der eigenen Bevölkerung als ‚Sieger‘ da stehen“ möchte.
Um der Forderung nach konstruktiven Lösungen Nachdruck zu verleihen, rufe die Friedensbewegung zu einer dezentralen Protestveranstaltung am 1. Oktober in ganz Deutschland auf. Ob und wie diese auch in Schorndorf stattfindet, werde noch diskutiert.