Lügenpresse! – Lügenpresse?

Kom­men­tar
Wer sich als Jour­na­lis­tin auf De­mons­tra­tio­nen mit dem Vor­wurf „Lü­gen­presse“ kon­fron­tiert sieht, kann un­ter­schied­lich re­agie­ren: sich be­lei­digt füh­len und zum Op­fer sti­li­se­ren, oder aber der Sa­che nach­ge­hen und sich fra­gen, wie es dazu kom­men konnte.
Ich halte es mit Zwei­te­rem und habe dazu ei­nen Kom­men­tar ver­fasst, der heute auf den Nach­Denk­Sei­ten“ er­scheint.

Bio-Tonne weg

Kurz­mel­dung
Als der Wirt der „Har­mo­nie“, Ul­rich Nu­ding, am Frei­tag seine ge­leerte Bio­tonne wie­der ins Haus ho­len wollte, wag sie weg. Er dachte, dass sie ent­we­der ge­stoh­len wurde (im­mer­hin: eine 240-Li­ter-Tonne mit Müll­marke!), oder ein Spaß­vo­gel hat sie ver­steckt. Eine halbe Stunde lang suchte er in der Nach­bar­schaft – er­folg­los. Schließ­lich rief seine Frau Ma­jetta in Waib­lin­gen bei der Ab­fall­ge­sell­schaft an, um eine neue Tonne zu be­stel­len. Sie er­klärte, dass ihre Tonne seit der Lee­rung fehlt, und die freund­li­che Dame am Te­le­fon meinte, sie werde der Sa­che nach­ge­hen. Kurz dar­auf mel­dete sie sich wie­der und sagte der Wir­tin zu de­rem Er­stau­nen: „Ihre Tonne ist in den Müll­wa­gen ge­fal­len.“ Eine neue werde ihr dem­nächst zu­ge­stellt.

Reißleine contra Roter Knopf

Für ih­ren ge­plan­ten Neu­bau ei­nes Kin­der­gar­tens an der Ecke Ai­chen­bach-/Uh­land­straße rech­net die Stadt mit Bau­kos­ten von 5,55 Mil­lio­nen Euro. Da das Ge­lände dort nach dem Zwei­ten Welt­krieg von ame­ri­ka­ni­schen Be­sat­zern als Müll­platz ge­nutzt wurde, werde erst ein geo­lo­gi­sches Gut­ach­ten Ge­wiss­heit über die tat­säch­li­chen Kos­ten brin­gen.
Die Hal­tung von Stadt­rat Ger­hard Ni­ckel (FW) zu die­sem Thema in der Ge­mein­de­rats­sit­zung wird von den „Schorn­dor­fer Nach­rich­ten“ (heu­tige Aus­gabe) so be­schrie­ben:
„Und sollte mit dem Un­ter­grund doch al­les viel schlim­mer sein als von der Ver­wal­tung und von ihm an­ge­nom­men, könne der Ge­mein­de­rat im­mer noch die Reiß­leine zie­hen, sagte der FDP/FW-Frak­ti­ons­vor­sit­zende.“

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Cäcilie von Kahlden

Cäcilie von Kahlden - Kronprinzessin Olga von Württemberg - Franz Xaver Winterhalter
Kron­prin­zes­sin Olga von Würt­tem­berg (1822–1892)

Ge­denk­tag
Heute vor 116 Jah­ren starb Cä­ci­lie von Kahl­den.
Sie war von 1846 bis 1864 Hof­dame bei Kron­prin­zes­sin Olga in Stutt­gart.

Ge­bo­ren ist sie am 26. Juni 1823 in Schorn­dorf, und zwar im Jagd­schloss, weil ihr Va­ter dort als Ober­forst­meis­ter wohnte, zu­sam­men mit sei­ner Frau Do­ro­thea, geb. Mau­cler, und sie­ben Kin­dern. Do­ro­thea war be­reits Hof­dame am würt­tem­ber­gi­schen Hof ge­we­sen, wie auch ihre Schwes­ter Pau­line, die spä­ter Fer­di­nand Lud­wig Zep­pe­lin hei­ra­tete, und so­mit die Groß­mutter des Flug­pio­niers vom Bo­den­see ist.

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Lob für die Leute in der Stadtverwaltung

Kom­men­tar
Das Rat­haus teilt mit, dass dort ein „neues Sys­tem für leis­tungs­ori­en­tierte Be­zah­lung“ aus­pro­biert wird. An die Stelle von Be­wer­tun­gen durch Vor­ge­setzte trete so­mit ein de­mo­kra­ti­scher Me­cha­nis­mus: Alle Be­schäf­tig­ten dür­fen ih­rer Kol­le­gin oder ih­rem Kol­le­gen eine „LOB-Karte“ zu­kom­men las­sen. LOB steht da­bei für „leis­tungs­ori­en­tierte Be­zah­lung). Und: Je mehr Kärt­chen, desto hö­her die Leis­tungs­zu­lage am Jah­res­ende.

Gäbe es im Rat­haus eine Frau­en­be­auf­tragte, würde diese dar­auf hin­wei­sen, dass ein sol­ches Sys­tem Frauen dis­kri­mi­niert.

„Lob für die Leute in der Stadt­ver­wal­tung“ wei­ter­le­sen

Das „Weiberbild“ am Rathaus

Ge­denk­tag
Heute vor 55 Jah­ren wurde das Mo­sa­ik­bild am Rat­haus fei­er­lich ent­hüllt.

Nach­dem die alte Fas­sa­den­be­ma­lung, die die Ret­tung der Stadt durch die „Schorn­dor­fer Wei­ber“ anno 1688 dar­stellte, re­no­vie­rungs­be­dürf­tig ge­wor­den war, hatte der Vor­sit­zende des Hei­mat­ver­eins, Im­ma­nuel Rös­ler, eine Neu­ge­stal­tung der fünf mal zwan­zig Me­ter brei­ten Flä­che auf der nörd­li­chen Rat­haus­wand vor­ge­schla­gen.

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