Den Urlaubsort aufs Garagentor gemalt

Schorn­dorf, Liszt­straße (Foto: Ket­ten­bach)

Seit über 25 Jah­ren ver­brin­gen Ur­sula Ket­ten­bach und ihr Mann Mi­chael Klau ih­ren Ur­laub in Grie­chen­land. Selbst­ver­ständ­lich war die Reise im Mai die­ses Jah­ren auch be­reits be­schlos­sene Sa­che und ge­bucht. Und dann kam Co­rona.

Die In­ge­nieu­rin hatte ih­ren Ur­laub beim Hoch­bau­amt in Stutt­gart schon ein­ge­reicht, und nahm ihn auch. Und sie tat das, was die meis­ten wäh­rend des Lock-downs ma­chen: Sie wid­mete sich dem, was im Haus über die Jahre hin­weg lie­gen­ge­blie­ben war an Ar­beit. Zum Bei­spiel musste das Ga­ra­gen­tor schon längt frisch ge­stri­chen wer­den. Die Hob­by­ma­le­rin hatte di­verse Ideen. Aber dann war es son­nen­klar: Wir ho­len uns un­se­ren Ur­laub hier­her.

Das Ge­samt­werk ist eine Col­lage ver­schie­de­ner An­sich­ten, un­ter an­de­rem von der In­sel Pa­ros. Der Leucht­turm links ist ein ab­so­lu­ter Lieb­lings­platz der Schorn­dor­fe­rin. Sie kann sich kaum et­was Schö­ne­res den­ken, als an des­sen Fuß zu sit­zen, die Wel­len an den Fel­sen klat­schen hö­ren und in der Ferne an kla­ren Ta­gen die Um­ris­sen von My­ko­nos zu se­hen. Die Stille ge­nie­ßen, ab und zu eine Möwe schreien hö­ren oder kleine In­sek­ten – Ur­laub eben!

In ex­akt den zwei freien Wo­chen, die sie hatte, war das Werk voll­bracht. Zum Glück un­ter­brach kein Re­gen ihre Ar­beit. Sie ver­wen­dete für die Tore Holz­lack und für das Mau­er­werk drum­rum Di­sper­si­ons­farbe, und hofft, dass diese die nächs­ten 20 Jahre hält. Sehr lie­be­voll ist je­des De­tail aus­ge­führt. Und so­gar die Griffe der Ga­ra­gen­tore sind nicht ein­fach nur mit Farbe über­malt, son­dern als Ge­gen­stände in das Bild in­te­griert: auf der lin­ken Seite als ab­ge­bro­che­ner Son­nen­schirm­stän­der dar­ge­stellt, rechts als ein klei­ner Pol­ler zum An­bin­den ei­nes Boo­tes. Zu­gute kam ihr da­bei, dass ihr Opa ihr das per­spek­ti­vi­sche Zeich­nen be­reits in frü­her Kind­heit bei­gebracht und sie spä­ter Kunst als Leis­tungs­kurs hatte.

Seit­her sitzt Ur­sula Ket­ten­bach an den war­men Aben­den mit ih­rem Mann auf dem Bal­kon, der grie­chi­sche Wein in den Glä­sern, ein paar Oli­ven – und der Blick auf das Ga­ra­gen­tor. So füh­len sie sich fast wie in Grie­chen­land. Gleich­wohl hof­fen sie, dass die­ser An­blick nur der Vor­ge­schmack ist auf ih­ren zwei­ten Ver­such in die­sem Jahr, das Land ih­rer Träume zu be­su­chen. Der Flug ist für 22. Ok­to­ber ge­bucht, und die bei­den hof­fen, dass dies­mal nichts mehr da­zwi­schen­kommt.

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